"Suits" war meine allererste reine Office-Serie, die ich über vier
Staffeln gespannt verfolgt habe. Die US-amerikanische Anwaltsserie hat
zwar eigentlich neun Staffeln, da sich nach etwa 40 Episoden aber vieles
wiederholt, habe ich beschlossen, mir trotz guter Unterhaltung die
restlichen der 134 Episoden zu schenken. Da ich die Serie aber gerne
weiterempfehle, kann ich mir gut vorstellen, in ein paar Jahren nochmal
rein- und weiterzuschauen.
Darum geht´s:
Harvey Specter (Gabriel Macht) ist einer von Manhattans besten
Firmenanwälten, arroganter Playboy und gibt sich mit nichts Geringerem als
dem Besten zufrieden. Als er von seinen Bossen den Auftrag bekommt, einen
neuen Partner zu suchen und nur Langweiler von der Uni zum Gespräch
auftauchen, ist die Enttäuschung groß. Doch dann platzt der junge Mike
Ross (Patrick J. Adams) in sein Büro und überzeugt ihn mit wenigen
Sätzen. Eigentlich wollte sich der gescheiterte Jurastudent und
Fahrradkurier nur vor der Polizei verstecken, damit sein heimlicher
Drogenhandel nicht auffliegt, doch als ihm Harvey einen Job in der Kanzlei
anbietet, sagt er natürlich sofort zu. Fortan schlägt er sich zwar ohne
offizielle Anwaltszulassung, aber dafür mit einem fotografischen
Gedächtnis, einem skrupellosen Mentor und der Hilfe dessen gewitzter
Sekretärin Donna Paulsen (Sarah Rafferty) durch. Um die Chefin von
Pearson&Hartman Jessica Pearson (Gina Torres) und den auf
Harvey eifersüchtigen Louis Litt (Rick Hoffman) zu täuschen, werden
auch schonmal zu Maßnahmen am Rande der Legalität gegriffen. Doch zum
Glück sind die beiden ein gutes Team und schnell erfolgreich, denn in
einem sind sie sich einig: Einen Fall gewinnt man nicht im Gerichtssaal,
sondern davor!
Deshalb solltest Du Dir die Serie anschauen:
Schlagfertige Dialoge, unterhaltsame Intrigen, spannende Prozesse und einen klitzekleinen Lernfaktor -das ist das Erfolgskonzept der Anwaltsserie "Suits", das auch bei mir gut gezogen hat, sodass ich mehrere Staffeln drangeblieben bin. Ganz bis zum Ende bin ich zwar nicht gekommen - dafür nutzen sich die Atmosphäre, die Figuren und der Witz mit der Zeit einfach zu sehr ab -, gerade die ersten beiden Staffeln sind aber wirklich sehr sehenswert.
Atmosphärisch ist die Serie eher locker-lustig erzählt, ab und an nimmt sich "Suits" aber auch schwierigen Themen und kniffligen Situationen an. Vorwissen ist zum Verstehen der Handlung natürlich nicht nötig. Komplette Laien (so wie ich) werden hilfsbereit an der Hand genommen und so durch die Handlung geführt, dass man nebenbei sogar das ein oder andere über Wirtschaftsrecht lernt. Zurücklehnen, Hirn ausschalten und berieseln lassen funktioniert hier aber trotzdem nicht: dafür sind die Fälle meist zu komplex und zu viele verschiedene Figuren involviert. Man muss in Diskussionen, Fallvorbereitungen und vor Gericht also schon gut aufpassen, um mit all den Namen und Fachbegriffen mitzukommen, dennoch steht hier vor allem der Unterhaltungswert im Vordergrund und die wöchentlichen Fälle, die meist in einer der 42minütigen Folgen abgehandelt werden, bleiben eher Beiwerk.
Natürlich macht es Spaß, das dynamische Duo Mike und Harvey bei ihrer Recherche, ihren Vergleichsverhandlungen oder bei Deals im Hinterzimmer zuzusehen, richtig spannend wird die Serie aber nicht durch ihre inhaltliche Arbeit, sondern durch das komplizierte Beziehungsgefüge zwischen den AnwältInnen in der Kanzlei. Hier wechseln sich Lügen, Intrigen, Machtkämpfe, aber auch Ehrlichkeit, Zusammenhalt und ein familiärer Flair vor edler Kulisse mit verglasten Eckbüros, hippen Nobelrestaurants und top-gestylten Figuren ab. "Suits" tanzt somit auf dem schmalen Grad zwischen Anwaltsdrama
und Soap mit gelegentlichen Comedy-Elementen.
Die größte Stärke der Serie, die dafür sorgt, dass man auch bei kleineren Durchhängern am Ball bleiben möchte, ist der großartige Cast. Bis in die kleinste Nebenrolle
ist die Serie mit sehr charismatischen Darstellern besetzt, die es meisterhaft verstehen, ihre Figuren auf eigensinnige Weise lebendig zu machen. Unser Hauptprotagonist Mike zum Beispiel schwankt zwischen jugendlicher Unbekümmertheit und Verantwortungsgefühl, ist dem Zuschauer mal mehr und mal weniger sympathisch und wirkt in seiner Genialität das ein oder andere mal auch etwas verloren. Wenn es um die hübsche und clevere Anwaltsgehilfin Rachel Zane (Meghan Markle) geht, zum Beispiel... Auch Harvey ist erst auf den zweiten Blick eine sympathische Figur. Um zu erkennen, dass auch er ein Gewissen und Gefühle hegt (zum Beispiel für seine Sekretärin), muss man sich erstmal gemeinsam mit Mike durch eine großkotzige Maske an Selbstzufriedenheit kämpfen. Die eigentlichen Stars der Geschichte sind jedoch weder die eigentliche Hauptfigur Mike, der trockene Harvey und auch nicht die adrette Kanzleileiterin Jessica, sondern besagte Sekretärin Donna Paulsen (Sarah Rafferty) und Harveys ewiger Konkurrent Louis Litt (Rick Hoffman). Beide Figuren könnten in jede Sitcom passen, haben aber genügend Tiefgang und eine so gut ausgearbeitete Entwicklung, dass man sie einfach lieben muss!
Fazit
Schlagfertige Dialoge, unterhaltsame Intrigen, spannende Prozesse und einen klitzekleinen Lernfaktor - das ist das Erfolgskonzept der Anwaltsserie "Suits", die nicht nur mit edler Kulisse, sondern vor allem mit lebendigen Figuren und einem großartigen Cast unterhält!
Hey Sophia!
AntwortenLöschenIch habe die Serie Suits schon ziemlich lange auf meine Liste auf Netflix. Aber bisher habe ich nicht wirklich die Lust gehabt die Serie anzufangen. Wenn ich mir deinen Post so durchlese bekomme ich richtig Lust die Serie anzufangen.
Liebe Grüße
Benedikt von
beneaboutbooks
Hey Benedikt,
LöschenDas freut mich natürlich sehr zu hören! Wie gesagt kann ich vor allem die ersten zwei Staffeln von Herzen empfehlen. Das Gute an der Serie ist auch, dass man jederzeit gut aufhören und wiedereinsteigen kann - also perfekt für zwischendurch. Ich würde dir raten, einfach Mal anzufangen und zu sehen, ob es dich überzeugen kann😇
Liebe Grüße (und falls du es schaust ganz viel Spaß mit Mike, Harvey und Co)
Sophia