Die Fakten
Titel: Elfenthron
Autorin: Holly Black
Verlag:
cbj (19. November 2019)
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 450 Seiten
Weitere Bände: Elfenkrone (Band 1)
Elfenkönig (Band 2)
Link:
Hier klicken!
Der Inhalt
Die Eindrücke
Handlung: Nachdem ich Band 1 und 2 von Holly Blacks "The Folk of the Air"-Reihe in wenigen Stunden verschlungen habe, musste ich mich natürlich sofort an Band 3 machen. Genau wie "Elfenkrone" und "Elfenkönig" entpuppte sich auch "Elfenthon" nach kurzer Zeit als fesselnde Geschichte, die einen krönenden Abschluss einer grandiosen Reihe bildet. Nachdem Jude in Band 2 durch eine spektakuläre Intrige von zwar von Cardan zur Hochkönigin der Elfen an seiner Seite erhoben, dann aber ins Reich der Menschen verbannt wurde, sehnt Jude nach Rache und danach, wieder an den Hof zurückzukehren. Als ihr dies mit der Hilfe ihrer Schwester gelingt, erwartet sie ein Königreich, das abermals kurz vor dem Krieg steht und ihr all ihr strategisches Geschick abverlangt... Genau wie in den vorherigen Bänden ist der Plot damit vielschichtig, unvorhersehbar und voller Wendungen erzählt und strotzt nur so von Intrigen, Gift, Spionen, rauschenden Festen, Verrat, Machtgier, Krieg, Magie, Mord und Lügen, sodass ein Sog entsteht, dem man sich nicht entziehen kann! Da man beim Lesen wieder einmal nicht in die Pläne der Figuren eingeweiht ist, muss man damit rechnen, dass jederzeit alles passieren kann, was mich lange Zeit um das Happy End bangen hat lassen. Der Showdown und der Epilog, mit denen die Autorin ihre Saga zum Ende bringt, sind aber grandios erzählt und machen Lust auf mehr Erzählstoff aus dem Holly-Black-Universum. .jpg)
Schreibstil: Holly Blacks Schreibstil ist düster, eigenwillig, rätselhaft und brutal, dabei aber durchweg magisch. Damit entspricht ihre Art zu Schreiben zu 100% ihren Figuren und dem interessanten Worldbuilding. Denn auch Elfenheim und dessen Bewohner sind düster, gefährlich und ein bisschen kaputt, dabei aber trotzdem wunderschön. Egal ob Kobolde mit umgedrehten Füßen, riesige Trolle, hungrige Nixen, bemooste Wurzelmänner, langnasige Pixies, knochige Greiskrautpferde, oder die gefährlichen Elfen - in Holly Blacks Welt kann die Begegnung mit jedem dort lebenden Wesen tödlich enden. Vor allem wenn man so verletzlich ist wie ein Mensch. Magische Prophezeiungen, Schwüre und gerissene Handel sorgen zusätzlich dafür, dass das Netz rund um unsere Figuren noch enger und komplexer wird. An Ideenreichtum und Abgründigkeit mangelt es der Geschichte demnach definitiv nicht und es macht Spaß, nach und nach in die düstere, aber schöne Welt einzutauchen. In diesem abschließenden Finale nimmt sich die Autorin abermals Zeit, ihr Worldbuilding weiterzuentwickeln, nimmt neue politische Konflikte in Angriff und ergründet, was es bedeutet, wahrhaftig zu herrschen....jpg)
Figuren: Schon in Band 1 und 2 ist mir unsere Hauptfigur und Ich-Erzählerin Jude aller schlechter Eigenschaften zum Trotz sehr ans Herz gewachsen. Klar, sie ist ehrgeizig, rücksichtslos und machtgierig - sie ist aber hinter all den Intrigen und dem fiesen Getue auch eine der selbstlosesten und zu sich selbst ehrlichsten Figuren, von denen ich gelesen habe und deshalb hat sie trotz allen Zwiespalts sofort mein Herz gestohlen. In diesem Finale muss sie abermals über sich hinauswachsen, um ihrer neuen Rolle als Königin gerecht zu werden, sodass meine Bewunderung für sie ins Unermessliche gestiegen ist. Auch alle moralisch grauen Nebenfiguren habe ich mit großem Interesse weiterverfolgt. Egal ob der Elfenprinz Cardan, der eine prickelnde Enemies-to-lovers-Dynamik mit Jude entwickelt, Judes Zwillingsschwester Taryn, die ihren eigenen Weg gehen muss und dabei keine Rücksicht auf Judes Gefühle nimmt, ihre Halbschwester Vivi, die als einzige der Schwestern elfischer Herkunft es, die es aber in die Welt der Menschen zurückzieht, ihr Ziehvater Madoc, der ihre Eltern vor ihren Augen ermordet hat, sich aber trotzdem gut um seine Töchter kümmert oder die Mitglieder des Hofes - alle Figuren haben Abgründe und sind komplexer, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Am meisten entwickelt sich hier Cardan weiter, welcher vom rebellischen Prinzen zum Hochkönig aufgestiegen ist und nun ein eigenes Spiel spielen muss. Seine von widersprüchlichen und unterdrückten Gefühlen geprägte Annäherung an Jude hat mich abwechselnd zur Weißglut getrieben und das Herz erweicht. Auch wenn die Geschichte der beiden in "Elfenthron" ein perfektes Ende findet, möchte ich mich noch nicht von den Figuren verabschieden. Da trifft es sich gut, dass die Autorin noch jede Menge Spinn-Offs, Novellen und Sequels geschrieben hat, die mit der Elfenkrone-Reihe in Verbindung stehen...

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich, wenn Du einen Kommentar dalässt.
Egal ob Kritik, Verbesserungsvorschläge, Lob, Anmerkungen, Fragen oder eigene Meinung - das ist der richtige Ort dafür ;-)