Die Fakten
Titel: Elfenkrone
Autorin: Holly Black
Verlag:
cbj (2. Januar 2018)
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 448 Seiten
Weitere Bände: Elfenkönig (Band 2)
Elfenthron (Band 3)
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Der Inhalt
Die Eindrücke
Handlung: Nachdem meine erste Begegnung mit Holly Black in "Book of Night" vor ein paar Wochen alles andere als gut verlaufen ist, habe ich beschlossen, der Autorin mit ihrer bekanntesten und beliebtesten Reihe nochmal eine Chance zu geben: der Elfenkrone-Reihe. Da alle drei Bände sowieso schon viel zu lange auf meinem E-Reader vor sich hin subten, habe ich letzte Woche kurzerhand angefangen ... und Band 1 in wenigen Stunden verschlungen. Ehrlich gesagt tauchen viele der Punkte, die ich in meiner Rezension zu "Book of Night" kritisiert habe, auch in "Elfenkrone" auf. Während mich der düstere Schreibstil, der langsame Einstieg, das vage Worldbuilding und die kantigen, moralisch grauen Figuren in "Book of Night" nicht überzeugen konnten, funktionieren diese Aspekte in "Elfenkrone" jedoch ganz wundervoll und setzen sich zu einer fesselnden Geschichte zusammen, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Auch wenn die Handlung wie gesagt ein wenig Vorlaufzeit benötigt, um richtig in Gang zu kommen, ist ununterbrochen eine starke Grundspannung vorhanden, die dadurch entsteht, dass jederzeit alles passieren kann. Unvorhersehbar und voller Wendungen erkunden wir zusammen mit unserer Hauptfigur und Erzählerin Jude die fremdartige Elfenwelt und arbeiten uns am Hof des Hochkönigs mitten durch Intrigen, Gift, Spione, rauschende Feste, Verrat, Machtgier, Mord und Lügen weiter nach oben, bis wir vor der Frage stehen, was es wert ist, für Macht zu opfern...
Figuren: Als ich mit dem Lesen von "Elfenkrone" begann, war ich zunächst von zwei Dingen überrascht: Erstens war das sehr junge Alter der Figuren etwas unerwartet für mich. Mit ca. 16 oder 17 Jahren sind die Hauptfiguren angesichts sehr jung, was die Geschichte trotz der Düsternis per Definition zu einem Jugendbuch macht. Und zweitens sind die Figuren alles andere als Sympathieträger und damit Kern der Kontroverse um diese Reihe. Auch wenn ich verstehen kann, dass einige LeserInnen sich von Judes störrischem und verbohrtem Charakter abgestoßen fühlen, fand ich sie schlichtweg großartig. Klar, sie ist ehrgeizig, rücksichtslos und machtgierig - sie ist aber hinter all den Intrigen und dem fiesen Getue auch eine der selbstlosesten und zu sich selbst ehrlichsten Figuren, von denen ich gelesen habe und deshalb hat sie trotz allen Zwiespalts sofort mein Herz gestohlen. Auch alle Nebenfiguren sind im moralischen Graubereich angesiedelt und haben mich in Windeseile packen können. Egal ob der Elfenprinz Cardan, der eine prickelnde Enemies-to-lovers-Dynamik mit Jude entwickelt, Judes Zwillingsschwester Taryn, die ihren eigenen Weg gehen muss und dabei keine Rücksicht auf Judes Gefühle nimmt, ihre Halbschwester Vivi, die als einzige der Schwestern elfischer Herkunft es, die es aber in die Welt der Menschen zurückzieht, ihr Ziehvater Madoc, der ihre Eltern vor ihren Augen ermordet hat, sich aber trotzdem gut um seine Töchter kümmert oder die Mitglieder des Hofes - alle Figuren haben Abgründe und sind komplexer, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Ich bin wahnsinnig gespannt, wie sich die Dynamiken in den weiteren Bänden entwickeln und beginne sofort im Anschluss mit Band 2.
Die Zitate
"Ich bin ein Spiegel", ruft sie. "Ein Spiegel, in den du nicht hineinsehen möchtest."
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