Mittwoch, 30. November 2016

"Blutiger Schein" - ein brandneuer Thriller

 

Mit "Blutiger Schein" von Ilona Bulazel erschien am 08. November 2016 einer neuer Thriller. Das Taschenbuch im Edition M. Verlag hat 272 Seiten und kostet 9,99€. Die Kindle-Edition ist für 2,49€ zu haben.
 
ISBN-10: 1503941930
ISBN-13: 978-1503941939
ASIN: B01J2WXQ6Q
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 2,5 x 12,6 cm
Dieses Buch ist mir vor allem wegen seines ansprechenden Covers sofort ins Auge gestochen und auch der Inhalt klingt durchaus interessant.
Inhalt:
Mode, Diamanten und jede Menge Klatsch, das waren eigentlich die Aufhänger für Mira Koschs nächsten Artikel. Dann wird die Journalistin dabei Zeugin, als das Model Nadja Johann vom Balkon ihres Hotelzimmers stürzt. Kurz darauf verschwindet die Leiche der jungen Frau aus der Gerichtsmedizin. Mira beginnt, Fragen zu stellen, und gerät in den Fokus gefährlicher Gegner. Was verbirgt der erfolgreiche Banker Matthias Lomat? Welche Dienstleistungen bietet er seinen wohlhabenden Kunden in Wahrheit an? Und wer ist der geheimnisvolle Franzose, der Mira immer wieder bei ihren Nachforschungen begegnet? Die Gier ihrer Kontrahenten kennt keine Grenzen und jeder, der bereit ist, zu reden, muss sterben....
Schon bald ist die Journalistin nicht mehr nur auf der Jagd nach einer Story, sondern riskiert ihr Leben, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Als dann auch noch ihre neunjährige Nichte Tia entführt wird, beginnt für Mira ein Albtraum…
Ein paar Worte über die Autorin ...

Die Autorin Ilona Bulazel wurde 1968 geboren und lebt heute mit ihrem Mann und der Mischlingshündin Lolo in Baden-Baden. Neben ihren Thrillern, Krimis, Science-Fiction-Romanen und Kurzgeschichten veröffentlichte sie bisher auch zwei Bände aus der Reihe »Mit freundlichen Pfoten«.

Zur Leseprobe...

 
(Quelle - Information und Coverbild: Amazon.de. Die Bilder und Cover, sowie die Inhaltsbeschreibungen und Klappentexte sind Eigentum des jeweiligen Verlages bzw. Schriftstellers oder anderweitigen Rechteinhabers.)

Dienstag, 29. November 2016

Begin Again

 

Allgemeines:
 
Titel: Begin Again
Autorin: Mona Kasten
Verlag: LYX (14. Oktober 2016)
Genre: Romantik/New Adult
ISBN: 978-3736302471
Seitenzahl: 496 Seiten
Preis: 12,00€ (broschiert)
Link: Hier klicken!


 
Inhalt: 
 
Er stellt die Regeln auf -
sie bricht jede einzelne davon.


Noch einmal ganz von vorne beginnen - das ist Allie Harpers sehnlichster Wunsch, als sie für ihr Studium nach Woodshill zieht. Dass sie ausgerechnet in einer WG mit einem überheblichen
Bad Boy landet, passt ihr daher gar nicht in den Plan. Kaden White ist zwar unfassbar attraktiv - mit seinen Tattoos und seiner unverschämten Art aber so ziemlich der Letzte, mit dem Allie
sich eine Wohnung teilen möchte. Zumal er als allererstes eine Liste von Regeln aufstellt. Die wichtigste: Wir fangen niemals etwas miteinander an! Doch Allie merkt schnell, dass sich hinter
Kadens Fassade viel mehr verbirgt als zunächst angenommen. Und je besser sie ihn kennenlernt, desto unmöglicher wird es ihr, das heftige Prickeln zwischen ihnen zu ignorieren...

 

Meine Meinung:

"Not broken - just bent"
 
Als aller erstes einen kurzen Kommentar zum Buchcover. Ich finde es nämlich mega schön!
Ok, das war's auch schon :D

Einen kompletten Neubeginn. Das ist alles was Allie Harper will. Sie möchte nichts mehr als ihre Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Womit sie natürlich nicht gerechnet hat ist, dass in der einzigen vernünftigen WG bereits ein sehr attraktiver junger Mann namens Kaden White wohnt, was an sich ja nicht schlimm wäre, wenn er nicht so unglaublich unverschämt und herablassend wäre. Und dann fängt er auch noch an Regeln aufzustellen die Allie befolgen soll. Doch diese lässt sich nicht so leicht unterkriegen und merkt schon nach kurzer Zeit, dass hinter Kadens Fassade deutlich mehr steckt als nur ein arroganter Mistkerl. Denn auch Kaden hat eine Vergangenheit, vor der er zu fliehen versucht.


"Du scherst dich gar nicht darum was andere von dir denken und dich scheint kaum etwas aus dem Konzept zu bringen."
"Du bringst mich aus dem Konzept"

 
Die Protagonistin Allie hat mir von Anfang an richtig, richtig gut gefallen! Sie ist total selbstsicher, humorvoll und sarkastisch. Obwohl sie eine schwere Vergangenheit hat, versucht sie immer positiv zu bleiben und ihre Freunde bedeuten ihr mehr als alles Andere auf der Welt.
Sie ist eine richtige Kämpfernatur und hat mich mit total vielen Sprüchen sehr zum Lachen gebracht!
Allie ist so richtig der Typ "Beste Freundin" und ich hatte sie schon nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen.
Eine Sache die mich aber wohl am meisten überzeugt hat ist ihr HAMMER Musikgeschmack. Ihre Lieblingsband ist "30 Seconds to Mars"!!!! Für die, neben "Twenty One Pilots", auch mein Herz schlägt!

Der erste Eindruck von Kaden ist natürlich ein anderer. Anfangs kommt er total arrogant und herablassend rüber aber man merkt sehr schnell, dass das alles nur Fassade ist. Auch er kann sehr mitfühlend sein und tut alles für seine Freunde. Er hat außerdem eine Menge Humor und kann auch sehr sarkastisch sein. Allerdings lässt er Menschen nicht so einfach an sich ran. Er vertraut Menschen generell nicht und wenn, dann hat das definitiv was zu bedeuten.
Er ist ebenfalls ein Fan von "30 Seconds to Mars", was ihm bei mir natürlich zahlreiche Extrapunkte eingebracht hat! Obwohl er sich also manchmal echt wie ein riesen Arschloch benimmt, hatte ich auch Kaden sehr schnell ins Herz geschlossen.


"Du hast schlimmere Stimmungsschwankungen als eine Frau mit PMS!"
Kaden zuckte nicht mal mit der Wimper. 
"Ich habe keine Stimmungsschwankungen, Süße. 
Ich bin immer unausstehlich."

 
Die Handlung des Buches ist einfach nur genial! Dazu muss man auch erwähnen, dass ich das Buch in einem Abend und dem darauf folgenden Morgen durchgesuchtet hatte (und das Buch hat nicht wenig Seiten)! Alleine die Idee ein Mädchen zu einem Bad Boy in eine WG ziehen zu lassen, hat mein Leserherz im Sturm erobert. Der Schreibstil der Autorin ist wahnsinnig packend, sodass man sich einfach nicht mehr losreißen kann. Das Buch ist total spannend, weil man unbedingt erfahren will, was in der Vergangenheit der beiden Protagonisten passiert ist.

Ich habe mich außerdem ständig dabei ertappt, wie ich ein fettes Grinsen im Gesicht hatte, weil die Dialoge zwischen Allie und Kaden meistens total sarkastisch und echt witzig waren. Außerdem konnte ich mich total in die Protagonistin und ihre Gefühle hineinversetzen und wurde manchmal so von den ganzen Emotionen mitgerissen, dass ich nicht selten ein bisschen Pipi in den Augen hatte.    
Wie oben schon erwähnt hat mir der Auftritt zahlreicher nur allzu bekannter Bandnamen sehr zugesagt und hat das ganze Buch für mich perfekt abgerundet!


"Wir sind doch so etwas wie Freunde oder?"
Ich hielt den Atem an und erwiderte seinen Blick.
"So etwas",
stimmte ich zu, obwohl ich genau wusste, dass es gelogen war.


"Begin Again" ist für mich also zweifelsohne die Neuentdeckung des Jahres 2016. Ich habe mich selten beim Lesen eines Buches so wohlgefühlt wie bei diesem. 


Fazit:

Eine unfassbar packend erzählte Liebesgeschichte, gespickt mit einer Menge Humor, Sarkasmus, Lebensfreude und einer Tonne Emotionen.
 "Begin Again" erobert das Leserherz im Sturm, regt zum Nachdenken an und hinterlässt einen einmaligen Eindruck!

 

Montag, 28. November 2016

Montagsfrage #19 - 28.11.16

 
Hallöchen da draußen,
 
heute -endlich mal pünktlich am Montag ;-) - die wöchentliche Montagsfrage von "Buchfresserchen". Heute will sie wissen:
 

Jetzt dauert es nicht mehr lange, welche Bücher haben es auf eure Weihnachtswunschliste geschafft?

 
Ich traue mich gar nicht so wirklich, darüber nachzudenken, denn so viele tolle Bücher warten auf meinem Wunschzettel darauf gekauft zu werden, während mein SuB aber auch immer länger wird. Eine typische Bücherwurm-Krankheit nehme ich an ;-) Warum müssen auch jeden Tag neue interessante Neuerscheinungen herauskommen? Ts, ts, immer diese übermotivierten Autoren ;-)
 
Nachdem ich mir wirklich den Kopf zerbrochen habe, stehen meine drei Favoriten nun fest. Auf meinen vorläufigen Wunschzettel haben es "Dark Elements - Sehnsuchtsvolle Berührung" von Jennifer L. Armentrout, "Secret Fire - Die Entflammten" und "Wie Blut so rot", der zweite Teil der Luna-Chroniken geschafft. Ich würde mir jedoch so gerne noch viel mehr wünschen, außerdem ein neues Regal für Bücher, Platz für dieses Regal, Geld für Bücher und das Regal und außerdem ganz viel Zeit zum Lesen wünschen, doch da werde ich leider enttäuscht werden *seufz*
Aber ich habe ja noch 4 Wochen Zeit um mir etwas zu überlegen.
 
 
Wie sieht es bei euch aus? Tut ihr euch schwer euch Bücher zu wünschen, oder ist euer Wunschzettel voll davon?
 
 
Liebe Grüße und eine schöne Adventszeit
Sophia

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Sonntag, 27. November 2016

Die große Autogrammkarten - Verlosung


Hallo da draußen,
 
als kleines Dankeschön für 1200 Freunde auf Facebook und 300 Follower auf Instagram werden wir auf diesen zwei Portalen jeweils 6 signierte Autogrammkarten von Claudia Rehms wunderbarem Fantasy Roman "Die Nacht der tausend Farben" verlosen.
 
 
Was ihr dafür tun müsst?
 
1.) Follower unseres Blogs (www.w0rdw0rld.blogspot.com) oder unseres Instagram-Acounts (www.instagram.com/wordworld.books/) werden
2.) Diesen Beitrag teilen
3.) "Done" in die Kommentare schreiben 
4.) Tada, schon bist du im Lostopf.

 Die Verlosung läuft ab heute bis in einer Woche (04.01.16).

Zur Verlosung auf FACEBOOK

Zur Verlosung auf INSTAGRAM

 Viel Glück!!!

Die fließende Königin



Allgemeines:

Titel: Die Fließende Königin
Autor: Kai Meyer
Verlag: Heyne Verlag (Februar 2004)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3453873955
ISBN-13: 978-3453873957
Seitenzahl: 272 Seiten
Preis: 9,99€ (Taschenbuch) 
12,94 € (gebundene Ausgabe)
5,95€ (Audio -CD)
! kostenloser Hörspiel - Download verfügbar!
Weitere Bände: "Das Steinerne Licht";
"Das gläserne Wort"



Inhalt:

"Etwas erschütterte die Welt... Und nichts war mehr so, wie es war!"

In einem Venedig, in dem die Zauberei nie gestorben ist, suchen Meerjungfrauen und geflügelte Löwen, Meisterdiebe und Zauberspiegelmacher die Fließende Königin. Das Waisenmädchen Merle wächst in dieser Stadt auf, die erst zauberhaft wirkt,  jedoch unter der jahrzehntelangen Belagerung von Ägyptern leidet. Doch die Fließende Königin, die als Essenz in den Wassern der Lagune lebt, könnte die Stadt befreien.  Als Merle eines Tages eine Verschwörung belauscht, gelingt es ihr im letzten Moment die Fließende Königin zu retten. Dadurch wird Merle eins mit dem phantastischen Wesen - und Venedigs Schicksal liegt plötzlich in ihren Händen. Als die Mächte des Bösen das phantastische Wesen jagen, entbrennt im Labyrinth der dunklen Gassen und Kanäle ein abenteuerlicher Kampf...



Bewertung:

 "Das blinde Mädchen war nicht allzu gesprächig, und Merle vermutete, dass sie es im Waisenhaus nicht leicht gehabt hatte. Merle hatte nur zu oft miterlebt, wie grausam Kinder sein können, vor allem zu jenen, die sie für schwächer halten. Junipas Blindheit war sicherlich nicht selten Anlass für gemeine Streiche gewesen."

 Dies ist ein Fantasy - Roman, den ich als Kind einerseits geliebt, aber andererseits auch gehasst habe. Ich wusste nie ganz genau, woher dieses zweispaltige Gefühl kommt, deshalb habe ich mich dazu entschlossen, die Bücher einfach nochmal zu lesen.

 "Die fließende Königin" ist der erste Band einer Trilogie voller Magie und fantastischer Geschöpfe .... und einer großen Portion "Hä?".  Kai Meyer kommt zwar ganz ohne gängige Märchenklischees aus, führt seine Leser an der Seite der tatkräftigen Heldin Merle durch eine abenteuerliche Welt, die aber an so originell und farbenfroh sein will, dass ich oft einfach nur noch die Stirn runzeln konnte. Beeindruckend ist es, mit wie wenig Einfühlsamkeit er seine weiblichen Hauptfiguren zeichnet und sich immer mehr in fehlenden Details verliert. 

Das Cover ist nicht unbedingt hübsch, aber passt auf jeden Fall zum Buch. Natürlich kritisiere ich mal wieder das Model-Gesicht, da es für mich nicht zu Merle passt. Der entschlossene Ausdruck passt aber wenigstens gut. Die Farbgebung ist sehr gut gewählt, die Grundatmosphäre kommt sehr gut rüber. Alleine die blauen Wellen-Kringel beißen sich etwas mit dem altmodischen, magischen Flair des Plots. Da gefällt mir die alte Version des Covers (hier auf den Bildern dargestellt) schon besser. Der Plot der Geschichte ist sehr verwirrend und irgendwie seltsam. Von den Charakteren, der Sprache wie auch dem Geschehen geht die ganze Zeit über eine dumpfe Verwirrung und Andersartigkeit aus, die sich nur schlecht in Worte fassen lässt. Trotz dass ich mit den Charakteren nicht wirklich warm geworden bin, ist diese seltsame Grundatmosphäre sehr packend und lässt einen nicht mehr los. Also was genau gefällt mir trotzdem an dem Buch?

"Einen kurzen Moment lang spürte Merle Wut in sich aufsteigen. Verletzt sagte sie sich, dass Junipa nicht das Recht hatte, so etwas zu behaupten, sie ihrer Hoffnungen zu berauben, all der Träume, die sie gehabt hatte, wenn der andere im Spiegel ihre Hand hielt. Doch dann verstand sie, dass Junipa nur ehrlich war und dass Ehrlichkeit das schönste Geschenk ist, das man einem anderen zu Beginn einer Freundschaft machen kann."

Wir Leser bekommen ein dunkles, magisches Bild von Venedig vermittelt, nicht unbedingt realistisch aber auf jeden Fall mitreißend: Gardesoldaten auf steinernen, fliegenden Löwen patrouillieren durch die Straßen und Kanäle, die Stadt wird von den bedrohlichen Truppen des wieder geborenen Pharaos belagert, und die Geschichtsbücher berichten von einer Expedition, die auf ein unterirdisch lebendes Volk gestoßen ist; Es ist gefühlt die ganze Zeit Nacht, Nebelschwaden hängen über den Kanälen, eine kribbelige Anspannung liegt in der Luft; Eine einsame Gondel gleitet die Kanäle eines abgelegenen Stadtviertels von Venedig entlang; An Bord befinden sich zwei Mädchen, die einem ungewissen Schicksal entgegenfahren....

Oft habe ich mich selbst mit einer Gondel über die Kanäle fahren sehen und mich über die Gänsehaut gewundert, die plötzlich über meine Arme wanderte. Für das 14-jährige Waisenkind Merle ist all dies völlig normal. Zusammen mit dem blinden Mädchen Junipa soll sie in die Lehre bei dem berüchtigten Spiegelmacher Arcimboldo gehen, nachdem jener sie aus dem Waisenhaus gerettet hat. Seine Werkstatt liegt am Kanal der Ausgestoßenen, wo die beiden Waisenkinder von der Haushälterin Unke in Empfang genommen werden. Unke begrüßt sie freundlich, aber warum trägt sie eine Maske, die ihre untere Gesichtshälfte verdeckt? Und warum steigt sie nachts heimlich in den tiefen Brunnen im Innenhof hinab? Was hat es mit den unheimlichen Spiegelaugen auf sich, die Junipa eingesetzt wurden? ... Fragen über Fragen tauchen auf.

Merle möchte einfach nur ihre Arbeit zur Zufriedenheit der Erwachsenen bewältigen und Junipa eine gute Freundin sein. Doch eines Nachts belauscht sie ein Gespräch, das für das Schicksal Venedigs von einschneidender Bedeutung ist, und mit Entsetzen muss sie feststellen, dass nur sie die Stadt retten kann. Und so stolpert sie an der Seite des ehemaligen Meisterdiebs Serafin langsam in ein Abenteuer, welches sie so in ihrem bisherigen Leben noch nie erlebt hat. Mit Hilfe der fließenden Königin und dem Steinlöwen Vermithrax macht sich Merle auf, um ihre Stadt zu retten.

Es passiert immer in der Stunde nach Mitternacht. Zwischen zwölf und ein Uhr nachts tritt an mehreren Stellen der Stadt das gleiche Phänomen auf. Die wenigsten wissen davon und auch ich kenne nicht viele dieser Orte, aber es ist wahr: In dieser Stunde werfen ein paar Häuser ein Spiegelbild auf das Wasser, das nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Es sind nur winzige Unterschiede Erleuchtete Fenster, manchmal eine andere Tür, oder Menschen, die an den Häusern entlanggehen, in Wahrheit aber nicht da sind."

Wie schon gesagt bin ich mit Merle nicht wirklich warm geworden. Es bleibt viel zu wenig Platz für sie - auf 270 Seiten ist unglaublich viel Handlung gequetscht, sodass jeder Ansatz an Tiefe erfolgreich zerstört wird. Außerdem wirkt sie doch sehr naiv und kindlich. In dem Buch ist oft von Vertrauen die Rede. Merle ist in ihrem jugendlichen Leichtsinn bereit, jedem ihr Vertrauen zu schenken der sie darum bittet, oder bei dem sie denkt, er sei vertrauenswürdig: und das ist so gut wie jede Person in dem Buch. Natürlich ist sie erst 14, ich kritisiere deshalb auch gar nicht ihre kindliche Denkart, sondern viel mehr der plumpe Versuch, sie als reife Heldin darstellen zu wollen.

Auch die fließende Königin fand ich sehr schräg und wurde nicht recht aus ihr schlau, was aber wohl so gewollt ist. Die gedanklichen Zwiegespräche zwischen Merle und ihr haben mir auch nicht wirklich gefallen, da viel vorweggenommen wird, was lieber handlungstechnisch aufgearbeitet hätte werden sollen.

Die anderen Charaktere sind einfach so flach, dass man sie vergessen hat, sobald man den Buchdeckel schließt. Das Buch hat sehr viel Potential und ist sehr ... interessant, doch aus den einzelnen Ideen und Handlungssträngen ist viel zu wenig gemacht worden. Viele Sprünge und scheinbar stark gekürzte Stellen machen das Vorrankommen schwer. Mir erschien es, als hätte Meyer irgendwann den Sinn dafür verloren, was spannend ist und was nicht, denn faszinierende neue Aspekte wurden oft nur nebenbei erwähnt und durch krasse Wiedersprüche selbst gute Passagen entkräftet. Leider gewinnt man also während des Lesens mehr und mehr den Eindruck, dass der Autor den Überblick über seine eigene Geschichte verlorenen hat: nicht stringent gezeichnete Figuren, unlogische Handlungsmotive und eine etwas merkwürdige und unüberlegt wirkende Verquickung von Sagen, Märchen und Mythen aller Art. Alles Positive in diesem Buch, findet in seinen verworrenen Windungen auch wieder etwas Negatives zum Ausgleichen, so war mein kindlicher Eindruck des Zwiespalts nicht ganz so falsch und ich kann bei dieser Meinung bleiben.

"Meerjungfrauen! So viele Meerjungfrauen! In der graugrünen Dunkelheit ging von ihren Schuppenschwänzen ein silbriges Leuchten aus, wie das Flirren von Glühwürmchen in einer Sommernacht. Zwei von ihnen hielten Merle an den Händen und zogen sie mit sich durch die Kanäle.
Unke war gemeinsam mit Merle in die Zisterne gestiegen. Erst ganz allmählich war Merle klar geworden, dass das sanfte Rumoren an ihren Beinen nicht vom Wasser selbst stammte."

Kai Meyers Schreibstil ist wirklich klasse. Ich habe einige Bücher von ihm in meinem Schrank stehen ("Die Arkadien - Trilogie", "Sturmkönige", "Die Seiten der Welt",,,) und sie haben alle immer etwas Seltsames. Er hat die faszinierende Fähigkeit seinen Büchern Leben einzuhauchen und sie gleichzeitig magisch und abstoßend wirken zu lassen, dass man unbedingt weiter lesen muss.

Trotz der schrägen Anziehungskraft , die der Roman durchgängig auf mich ausübte, wurde das Buch gegen Ende hin etwas zäh und ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich verdammt schwer getan habe es fertig zu lesen. Leider bekommen wir Leser nicht einmal ein Ende oder der Schluss des Spannungsbogens als Dank für unser Durchhaltevermögen - nein, bloß eine klare Aufforderung
zum zweiten Band zu greifen, was ich mir noch mal gründlich überlegen muss.


Fazit:

Ich kann durchaus verstehen, dass viele Leser absolut begeistert von diesem Buch sind, aber auch Null-Sterne-Bewertungen und scharfe Kritik kann ich nachvollziehen. Für mich ist das Buch etwas zwischen diesen zwei Extremen - sehr schade, dass es nicht wirklich meins war. Wem Bücher wie "Bartimäus" oder "Das Geheimnis des Nicolas Flamel" gefallen haben - mir absolut nicht - für den könnte dieser Roman besser passen als für mich.

Samstag, 26. November 2016

Blaues Blut und schwarze Abgründe: "Dark Prince - Gefährliches Spiel"

»Ich werde dir eine Geschichte erzählen. Sie beginnt mit einem Geheimnis, das England bis ins Königshaus erschüttern könnte, und endet mit einem noch viel größeren. Du denkst, ich sei nichts weiter als ein Gangster, der mit Drogen und Kartellen spielt. Und dabei gewinnt. Du denkst, ich besäße nur meinen Club und ein paar Leute, die mir gehorchen. Du glaubst, meine Kontakte reichten nicht um die Welt, und du glaubst, mein Blut sei so rot wie deines. Aber du täuschst dich. Du hast keine Ahnung, wen du wirklich vor dir hast...«
Am 11. November 2016 ist Band 1 "Dark Prince - Gefährliches Spiel" der neuen royalen Romantikthriller-Reihe von der Bestsellerautorin J. S. Wonda erscheinen, die den Leser nach London entführt, durch spannende Szenen und prunkvolle Schlösser begleitet und verzaubert.
Die Reihe wird voraussichtlich vier Bände mit jeweils 350-400 Taschenbuchseiten umfassen. Band 2 erscheint Mitte Dezember oder Anfang Januar. Das auf der CreateSpace Independent Publishing Platform erschienene Taschenbuch kostet 9,90€, die Kindle-Edition ist für 0,99€ zu erhalten.
ISBN-10: 1540439585
ISBN-13: 978-1540439581
Größe und/oder Gewicht: 12,9 x 2,2 x 19,8 cm
ASIN: B01N8Q3CTT

Inhalt:
»Wer bist du?«
»Ich bin der Mann, dessen Rose zerfallen ist.«
 
-London. Heute. Abseits vom Piccadilly Circus.-
Florence hat immer für eine bessere Zukunft gekämpft und nichts getan, das diese gefährden könnte. Doch als ihr jüngerer Bruder in die Drogenszene gerät, sieht sie sich gezwungen, ihn mit allen Mitteln daraus zu befreien. Dabei trifft sie auf einen gefährlichen Unbekannten, der den gesamten Londoner Schwarzmarkt beherrscht. Er ist jung – und verdammt gutaussehend – und passt so gar nicht in die düstere Welt der Vorstädte rund um London, in der sie aufgewachsen ist.
Was ist sein Geheimnis? Welche Rolle spielt sein treuer Freund Davies? Und was geschieht, wenn sie der dunklen Anziehungskraft des Dark Prince' verfällt und dabei in einen Strudel aus Gefahr und Lust gerät? Wird sie ihrem Bruder helfen können?
Kein Fantasy.
Kein Prinzessinnenroman.
Kein Märchen.
 
Ich bin auf das Buch vor allem durch die sehr positiven Lesermeinungen gestoßen und finde, es klingt ganz interessant.
Lesermeinungen:
»Wenn die ganze Serie auch nur ansatzweise so gut werden sollte, wie der Auftakt verspricht, dann wird das gewaltig gut.« leserkanone.de
»Fesselnd, geheimnisvoll, düster und erotisch.« Manu
»Ein absoluter Pageturner, der einen vom Hocker haut.« Arabella Noir
»So gut wie jeder Autor sagt von seinem Werk, dass es ein ganz besonderes und völlig anders sei. Meiner Meinung nach kann man das berechtigterweise von 'Dark Prince' behaupten.« Veronika
»Die Märchenanspielungen am Anfang eines jeden Kapitels waren etwas ganz besonderes und haben dem Buch zusätzlich Glamour verliehen.« Jessica S.
»Immer, wenn ich anfange ein Buch zu lesen, hoffe ich, dass ich es nicht aus der Hand legen kann. Tja, das ist hier passiert.« OachkatzL´

(Quelle - Information und Coverbild: Amazon.de. Die Bilder und Cover, sowie die Inhaltsbeschreibungen und Klappentexte sind Eigentum des jeweiligen Verlages bzw. Schriftstellers oder anderweitigen Rechteinhabers.)

Donnerstag, 24. November 2016

Neuzugänge #17 - Bücherflohmarkt

 

So, nachträglich noch einen kleinen weiteren Bücher Haul!

Am Samstag, den 19. November war ich zusammen mit Magda auf dem alljährlichen Bücherflohmarkt, was ich jedem Bücherliebhaber wirklich nur empfehlen kann: Stundenlang in Büchern herumwühlen, sich mit anderen darum batteln, wer die besten Exemplare bekommt, wenig Geld und das alles auch noch für einen guten Zweck - hört sich nicht schlecht an, oder?
Also, dann man los:

Mit durfte bei mir "Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter" von Christopher Paolini, was nun nach langen Jahren Verehrung endlich mal in meinen Schrank wandern musste.
Dann ist da noch "Krieger des Lichts", wessen Cover zwar ultra hässlich ist, der Klapptext mich aber angesprochen hat.
"Nixenblut" ist der erste Teil einer bekannten Reihe, die ich jetzt auch mal lesen muss.
Auf ausdrückliche Empfehlung und viel positiver Kritik hin, habe ich "BLACKOUT - Morgen ist es zu spät" gleich eingesteckt. Dieser Thriller wird sehr viel gelobt, was ich jetzt auf Berechtigung überprüfen möchte.
Ich habe schon einige Bücher von Kai Meyer gelesen und auch in meinem Schrank stehen. Ein weiteres Buch von ihm, "Herrin der Lüge", war also bloß ein Autoren-Kauf. Trotzdem bin ich gespannt, ob auch dieses Buch mir gefällt.
Zu dem oft ausgezeichneten Thriller "Der Schwarm" muss ich, denke ich, nicht viel sagen. Es ist einfach schon zum Klassiker geworden.
"Twig - Fluch über Sanktaphrax" ist der vierte Teil einer total süßen Kinderbuchreihe, welche wirklich mag. Das soll das Weihnachtsgeschenk für meinen kleinen Bruder geben - oje, ich hoffe er liest das jetzt nicht XD!
 Ja und zu guter Letzt ist da noch "Gated - Die 12 Tage" ob an diesem Hype etwas dran ist, wollte ich auch mal überprüfen.
Noch stehen alle meine neuen Schätze ungelesen in meinem Schrank und tun nichts weitere als gut auszusehen und meinen SuB zu verlängern, aber das ändere ich bald ;-)

 
Liebe Grüße
Sophia

*keine WERBUNG, selbstgekauft*

Gambler-Zyklus 4: Endgame




Allgemeines:

Titel: Gambler - Zyklus 4: Endgame
Autor: Susanne Gavénis
Verlag: AAVAA Verlag UG (13. Februar 2012)
Genre: Science-Fiction
ISBN-10: 3862544796
ISBN-13: 978-3862544790
ASIN: B0078SK0KW
Seitenzahl: 263 Seiten
Preis:11,95€ (Taschenbuch)
6,99€ (Kindle-Edition)
(auch im Sonderformat Großschrift erhältlich)
Weitere Bände: Gambler Zyklus - Angriff;
Gambler Zyklus - Countdown;
Gambler Zyklus - Schwärme




 Inhalt:

- Danny Sims am Abgrund -

Er hat alles riskiert und verloren. Von seinen Kameraden auf der Erdorbitalstation beinahe zu Tode geprügelt, muss Danny Sims eine Entscheidung treffen, die nicht nur sein eigenes, sondern auch das Schicksal der Menschheit für immer verändern wird. Doch als ein neuer Schwarm der tödlichen Hewitts im Sonnensystem erscheint, geschieht etwas, mit dem niemand gerechnet hat. Und die schlimmste aller Möglichkeiten wird plötzlich furchtbare Realität.



Bewertung:

 DISCLAIMER: Dieses Buch ist der vierte Teil der Science-Fiction-Reihe "Gambler-Zyklus" von Susanne Gavénis, es besteht also die Möglichkeit auf Spoiler!


Links seht ihr das Cover des vierten Bandes, mit dessen Bewertung ich wieder einmal beginnen möchte. Ich finde, das genaue Betrachten des Covers stimmt einen schon richtig auf das kommende Abenteuer ein und verrät außerdem viel über die Handlung. Dieses  vierte Cover ist sehr dunkel gehalten und wirkt bedrückend. Man sieht einmal mehr die Silhouette, welche mit roten Flecken und Schlieren gezeichnet ist, was für Dannys Verletzungen stehen könnte. Sie schwebt ein weiteres Mal, droht nun aber ins Wasser zu fallen. Ein helles, blaues Licht am Himmel scheint ihn fest zu halten und zu stabilisieren. Wenn man sich die Handlung des Buches anschaut, passt alles wunderschön zusammen und ergibt einen Sinn. Das Cover ist also mal wieder ansprechend gestaltet, sodass ich in der Buchhandlung gerne danach greifen würde, dabei aber auch auf hohem Niveau aussagekräftig, was mir in dieser Kombination sehr gefällt.

Was mir hingegen eher wenig gefällt, ist der Titel, da ein wirklicher "letzter Kampf" auf ganz andere Art und Weise ausgetragen wird, als gedacht. Selbstverständlich entscheidet sich das Schicksal der Erde, der Hewitts und das von Danny Sims, doch unter diesem Titel hätte ich mir einen fulminanten Endkampf mit viel Tod und Blut vorgestellt, welchen es nicht gibt. Auch das der Titel plötzlich englisch ist, passt für mich nicht besonders gut in die Reihe. Ebenso wie bei "Gambler-Zyklus 2: Countdown" erwähnt, müssen Titel einer Reihe für mich einheitlich sein: entweder alle in Englisch oder alle Deutsch.

Bei dieser Rezension stehe ich einem ziemlichen Luxusproblem gegenüber: da ich den dritten Teil "Gambler - Zyklus 3: Schwärme" schon als absolut genial, emotional und spannend gelobt und mit vollen 5 Sternen bedacht habe, fehlen mir jetzt die Mittel um diesen Teil als noch besser hervorzuheben...
Denn dieser Band ist bei weitem der Beste der Reihe, was sich vor allem bei der Spannung bemerkbar macht; die Charaktere und einige überraschende Wendungen sind aber auch nicht außer Acht zu lassen. Sehr rasant und flüssig fliegt man in gefährlichen Manövern durch die Handlung, getrieben von geschickt gestreuten Andeutungen und atmosphärischer Brillanz. Sehr mitreißend wird die Geschichte zu Ende erzählt, ein langes Abenteuer voller Schrecken, Angst, Mut, Liebe, Hass, neuen Freundschaften, Versprechen und viel Herz. Der Weg, den die Protagonisten gehen müssen ist mal wieder nicht sehr einfach sondern verwinkelt, steinig und schwer. Rückschläge, überraschende Wendungen und viele "OMG-Momente" lassen den Leser dabei fast verzweifeln.

"Danny, wach auf. Bitte!"
 Eine andere Botschaft schwang in ihren Worten mit. Er hörte sie, verstand sie. Ein Teil seines Herzens antwortet ihr, der Rest blieb von Schmerz umwölkt, machte ihn stumm."

Dieser Teil beginnt genau dort, wo der dritte geendet hat: nach dem erschütternden Attentat auf Danny. Da ich in der letzten Rezi aus Spoiler-Gründen nicht die Möglichkeit hatte, über eben diesen Anschlag zu schreiben, will ich das jetzt schnell nachholen. Danny Sims Kontrahent Thad Thornsburg hat zwar schon einiges unternommen um dem Gambler zu schaden, doch an wirklichen Mord kommt keiner seiner Versuche heran. Wie sehr sich Angst und Unwissenheit gegenüber einer Randgruppe in so viel Hass wenden kann, um solch eine Tat zu vollbringen, ist mir schleierhaft. Er will ja eigentlich nur helfen und mit seinen Fähigkeiten die Welt retten, und doch stellen sich einige verbohrte Individuen so vehement in den Weg. Enttäuscht und erschrocken habe ich diese Szene verfolgt und konnte einfach nur stumm den Kopf schütteln, als mir unterbreitet wurde, was dieses Attentat für fatale Auswirkungen haben würde....

"Sie haben den Menschen, dem Sie Ihr Leben verdanken, beinahe getötet und die Erde des einzigen Schutzes beraubt, den sie besessen hat. Eins dürfen Sie niemals vergessen: Die Opfer, die der nächste Angriff der Hewitts fordern wird - und es wird viele Tote geben, darauf können Sie sich verlassen - gehen allein auf Ihr Konto."

Nicht seine körperlichen Verletzungen machen dem jungen Piloten zu schaffen, sein größtes Problem sind die Verletzungen in seinem Inneren: Vollkommen verändert vermeidet er jeden Kontakt mit anderen, zieht in vollkommener Apathie die Bewusstlosigkeit und Taubheit den Schmerzen der Realität vor. Es scheint, als hätte er die wichtigste Eigenschaft verloren, die ihn in meinen Augen zu einer so tollen Person macht: seinen unbeugsamen Willen. Es musste irgendwann so kommen, der Druck auf Dannys Schultern musste ihn auf kurz oder lang zerstören, ich habe eigentlich nur darauf gewartet, dass er irgendwann zusammen bricht.

So startet das Buch sehr hoffnungslos und düster mit dem scheinbaren Ende eines beeindruckenden Charakters, welcher den Kampf gegen sich selbst verloren hat und ich begann an einem Happy End zu zweifeln. Ich weiß nicht, was genau an Dannys Zusammenbruch mich so berührt hat, doch ich konnte kaum mehr weiterlesen als er sich selbst von Mady isolierte. Da ich nach drei Teilen intensiver Charakterbeschreibung und Gefühlswelt sehr mit den Charakteren verbunden war, schmerzte es mich sehr, sie alle so leiden zu sehen. Zuerst steht also gar nicht der Kampf gegen die Hewitts im Vordergrund sondern die Frage, ob jemand oder etwas es schaffen wird, Danny aus seiner Isolation herauszureißen.

"Trübe Nebelschleier verwischten den Eindruck der Helligkeit immer wieder, drohten ihn in die Dunkelheit zurück zu drängen. Die Dunkelheit lockte. Dort war er sicher. Dort gab es keine Schmerzen, keine Angst, keine Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen. (...) Erinnerungen brachen über ihn herein, tanzenden, geisterhafte Schemen, Roberts lebloses Gesicht, das Echo der Wucht brutaler Schläge. Verstört wich er davon zurück. Er wollte nicht kämpfen. Er wollte nicht erwachen."

Als ein weitere Angriff der Hewitts verheerende Folgen hat, unzählige Menschenleben fordert, welche auf Dannys Konto zu gehen scheinen, muss er sich schließlich der Realität stellen und wird schmerzhaft aus seiner Apathie herausgerissen. Von neuer Kraft und Trotz gepackt steigt er gleich in das nächste Schiff und fliegt einen Angriff, als es zu einer weiteren Katastrophe kommt: Er wird mitten im Kampf von einem Amöboiden berührt...

Als er abermals auf der Krankenstation um sein Leben ringt, kommt eine unglaubliche Tatsache ans Licht und die ganze Handlung nimmt eine Wendung um 360 Grad. Ich hatte für einen kurzen Moment zwar schon einmal etwas in solch eine Richtung vermutet, diese Möglichkeit aber niemals in Betracht gezogen. Plötzlich wird dem Leser einiges klar und was zuvor noch eine Bedrohung war, wandelt sich in eine Möglichkeit. Man lernt die Hewitts endlich näher kennen und versteht sie sogar. Ich hatte mich schon zu Beginn des letzten Teiles gefragt, wie die Autorin das ganze Schlammassel noch in so wenigen Seiten zum Guten wenden will, mit dieser überraschenden Idee hat sie diese Problematik sehr elegant gelöst.

 Als nun alles gut scheint, die große Bedrohung abgewendet, zeigen sich die wirklichen Feinde der Menschheit noch einmal überdeutlich: Angst, Vorurteile und der daraus entstehende Hass! Anstatt über die positiven Entwicklungen erleichtert zu sein, wird in einem kranken Gehirn ein heimtückischer Plan geschmiedet, welcher nur ein Ziel verfolgt: Danny Sims nun endlich aus dem Weg zu räumen. Allein in dieser Hinsicht finde ich den Titel "Endgame" durchaus passend.

"Was soll ich bloß tun?", flüsterte Danny verzweifelt.
Mady antwortete nicht sofort, sondern lag eine Weile still. Schließlich holte sie tief Luft, ein schwerer, gequälter Laut, und sagte:
"Wir sind Soldaten!"

Die Charaktere - man glaubt es kaum - scheinen nochmals an Tiefe zu gewinnen. Anstatt uns eine lange, sachlich-nüchterne Aufarbeitung aller gesellschaftsrelevanten Probleme der Gambler-Mutation in Arbeit, Wirtschaft, Freizeit und allen anderen Bereichen der Geschichte in ihrer jetzigen Form  vorzusetzen, schafft es Susanne Gavénis, diesen Konflikt auf wenige Personen auf wenig Raum zu übertragen, welche authentisch diesen Streit stellvertretend ausfechten. Diese Konzentration auf zwischenmenschliche Probleme hat mir sehr gut gefallen, da es sich von der puren Masse an Büchern abhebt. Ihr gelingt es, den Leser zu fesseln und mitzureißen, ohne auf stundenlange, blutige Weltallschlachten zurückgreifen zu müssen. Sie bedient zwar das Genre Science-Fiction in seiner Grundform, transzendiert es aber zugleich indem sie einfache Formeln und simple Strukturen hinter sich lässt und somit viel Platz für Emotionalität und die Entfaltung ihrer Charaktere lässt.

 Danny Sims habe ich am aller meisten ans Herz geschlossen. Seine Gefühle und Gedanken erfahren zu dürfen, ist unglaublich interessant, vor allem wenn man als Vergleich noch die verschiedenen Fremdwahrnehmungen aufgezeigt bekommt. Als Gambler wirkt er oft unnahbar und unmenschlich perfekt auf andere, doch als Leser erkennt man schon sehr früh, das viel mehr in dem Jungen steckt. Als das dann endlich seine Mannschaft versteht, ist es fast schon zu spät für ihn. Sein Entschluss aufzugeben steht schon fest, als er schmerzhaft abrupt wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. All seine Zweifel und seine Wut transferiert er in noch mehr Trotz und Willensstärke, die ihn wieder aufleben lassen. Er nimmt seine Rolle mit so viel Intensität und Beharrlichkeit wieder auf, dass man jederzeit mit guten Gewissen das Schicksal der Welt in seine Hände legen würde. Das einige das immer noch nicht so sehen, nach all den Opfern, die Danny schon gebracht hat, ist einfach nur traurig. Beim Lesen habe ich mich manchmal gefühlt, wie eine besorgte Mutter, die ihm am liebsten ordentlich in den Hintern getreten und wachgerüttelt hätte, wenn er mal wieder kurz davor stand, sich falsch zu entscheiden. ;-) Er ist ein sehr ausdrucksstarker und wandelbarer Charakter, der mich sehr in seinen Bann gezogen hat.

"Wann immer er versuchte, auf die glühende Entschlossenheit zurückzugreifen, die ihn zur Erdobitalstation geführt hatte, fand er nichts als kalte Asche. Er fühlte sich leer und ausgehöhlt (...) auch sein Zorn war erloschen; geblieben war nur die Gewissheit, dass er seine Heimat verloren hatte."

Captain Wilding hat sich für mich direkt an zweite Stelle vorgearbeitet. Immer noch ist sie zerrissen zwischen dem Bedürfnis, Danny zu schützen und aus allem herauszuhalten und ihrer Verantwortung, die Erde so gut wie nur irgend möglich zu beschützen - auch wenn dafür einzelne Opfer bringen müssen. Auch wenn es an dem jungen Piloten ist, die Erde zu retten, ist Elaine als Captain immerhin verantwortlich für alles, was unter ihrem Befehl passiert. Sie öffnet sich immer mehr, zeigt Gefühle wo zuvor nur Berechnung und Kälte gewesen sein schien. Immer häufiger offenbart sie dem Leser gegenüber Schwächen, kleine Denkfehler oder Gefühlsausbrüche, welche sie einfach sympathisch machen. Es ist mir aber schon des Öfteren aufgefallen, dass sie es ihrem Schützling manchmal etwas zu leicht gemacht hat. Nach einer ausgeklügelten Racheaktion, die Danny schlecht dastehen lässt, zweifelt sie oft nur ganz kurz an ihm, bevor sie die Täuschung aufdeckt, sucht die Schuld nie bei ihm und verzeiht ihm sogar Befehlsverweigerungen und seine zeitweise Apathie. Bis jetzt hat es mich aber eher wenig gestört - ein Problem weniger, mit dem sich unser geliebter Held herumschlagen muss. Ihre Entscheidungen, das Vertrauen, welches sie in Danny setzt und vielleicht auch der leise Beginn einer Freundschaft, machen sie zu einer absoluten Schlüsselfigur.

Admiral Lloyd Jennings aus dem Rat nimmt ebenfalls eine wichtigere Rolle ein. Er steht Captain Wilding mit Rat und Tat zur Seite, bringt sie auf gute Ideen, setzte sich für die Rechte von Gamblern und steht ganz auf Dannys Seite. Meine Vermutung um sein Geheimnis hat sich bestätigt, trotzdem hat mir diese Entwicklung sehr gefallen, da im Zuge der Erkenntnis die Geschichte der Gambler vollständig aufgerollt wird. Denn wie in jedem guten Finalband wird viel aufgedeckt, geschockt und geklärt.

Ellie und selbst Val tauen endlich etwas auf und beginnen sogar, sich etwas mit Danny anzufreunden. Mady nennt ihre Gefühle für ihn beim Namen und die beiden kommen endlich zusammen. Auch bei ihr tat es mir weh, sie leiden zu sehen. Unerschütterlich steht sie an seiner Seite - beziehungswiese sitzt an seinem Bett, da er eigentlich die ganze Zeit auf der Krankenstation liegt - und schreckt vor nichts zurück um ihn zu beschützen.

"Sie innig umschlungen haltend schwor er, sich in Zukunft weder durch Angst noch durch Albträume oder andere Menschen jemals wieder von ihr trennen zu lassen."

Über Thad Thornsburg will ich nicht viel sagen, da er zum Glück nur wenig vorkam, die einzelnen Passagen mit ihm, haben mich aber wieder angewidert und ungläubig den Kopf schütteln lassen. Umso mehr habe ich mich über das Ende gefreut, welches der Epilog für ich bereit hält - Muhahahaha ;-)

 Ich habe schon in meiner letzten Rezension betont, dass dies wohl die emotionalste und geistreichste Science-Fiction-Buchreihe gewesen ist, welche ich jemals gelesen habe und daran halte ich fest. Diese Bücher sind eigenartige Mixturen, einerseits kühl, futuristisch und distanziert in ihrer Intellektualität, doch andererseits auch packend und emotional in ihrer Charakterdarstellung, der Bilderwucht und erzählerischen Zuspitzung. Am stabilen und gut durchdachten Grundgerüst dieser komplexe Welt voller Ideen haftet immer etwas Nachdenkliches, Düsteres an. Das Erzähltempo wird durch dramaturgische Wendungen immer weiter angefeuert und das Geschehen immer wieder in unerwartete Richtungen getrieben. Doch trotz der Spannung ist diese Reihe eher eine leise Meditation über Vertrauen und Hoffnung, Angst und Vorurteile, Bedrohung und Erwartungen. Die Autorin versteht es einfach zu gut, mit ihren Figuren und deren Gefühlen, Geschichten, Erwartungen, Träume und Ängste, zu arbeiten um eine engere Verbindung zum Leser herzustellen. Wie in kaum einem Buch zuvor habe ich eine intensive Beziehung zu den Charakteren aufgebaut und absolut mit gefiebert bis zur letzten Seite.

Das dann am Ende doch alles auf ein Happy End hinausläuft hat mich sehr gefreut. Eindrücklich wird von einem bekannten Sprecher eine Art Epilog geschildert, in welchem jeder Charakter die verdiente Zukunft erhält. Auch wenn es mich etwas traurig gestimmt hat, dass diese tolle Reihe nun vorbei ist, konnte ich das Buch mit einem durchweg guten Gefühl und der Gewissheit weglegen, dass ich es bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen habe.

"Ihre Gedanken verloren sich in der Vergangenheit, während sie schweigend wartete. Hier, in diesem Raum hatte sie erfahren, dass Danny ihr Pilot sein würde, und da hatte sie gewusst, dass ihr Leben in seinen Händen lag. Doch jetzt war es viel mehr als das: Ihr Herz ruhte ebenfalls dort."



Fazit:


Ein letztes Mal durften wir Leser Danny durch ein Abenteuer voller Zweifel, Niederlagen und neuer Zuversicht, durch Angst, Schmerz, überraschenden Wendungen und neuer Verbündeter begleiten.
Es wird spannend gekämpft, ordentlich gelitten, leidenschaftlich geliebt und genauso abgründig gehasst.
Ich kann euch das Buch wirklich wärmstens empfehlen: Begleitet Danny und die anderen auf seinem Abenteuer und lasst euch so verzaubern, wie ich es bin.


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*unbezahlte WERBUNG* 
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat. 
(Quelle- Information und Coverbild: Amazon.de. Die Bilder und Cover, sowie die Inhaltsbeschreibungen und Klappentexte sind Eigentum des jeweiligen Verlages bzw. Schriftstellers oder anderweitigen Rechteinhabers.)
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Dienstag, 22. November 2016

Montagsfrage #18 - 22.11.16




Hallo zusammen,
Hier kommt unsere wöchentliche Antwort zur Montagsfrage der lieben Buchfresserchen.
 

Welcher/s Aspekt/Element deines zuletzt gelesenen Buches gefiel dir besonders gut?

 
Da mir im letzten Buch das ich gelesen habe nicht sehr viel gefallen hat, nehme ich für diese Antwort einfach das vorletzte: "Throne of Glass - Die Erwählte".
Mir hat sehr gut gefallen, dass es unter anderem darum ging, wie vorschnell Menschen urteilen. Diese Thematik wurde im Laufe der Handlung sehr oft beleuchtet und hat mich als Leser definitiv zum nachdenken angeregt. Es ging unterschwellig auch um Sexismus und wie die Protagonistin damit umgeht. Diese beiden Aspekte haben mir sehr gut gefallen und ich hoffe, dass Autorinnen und Autoren auch in Zukunft etwas gesellschaftskritische Elemente mit in ihre Bücher nehmen.

LG Magda

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Rain Song




Allgemeines:

Titel: Rain Song
Autor: Antje Babendererde
Verlag: Arena (2. Januar 2013)
Genre: Roman
ISBN: 978-3401504230
Seitenzahl: 320 Seiten
Preis: 6,66€ (Kindle-Edition)
14,99€ (gebundene Ausgabe)
7,99€ (Taschenbuch)
!kostenloser Hörspiel-Download!



Inhalt:


 "Vielleicht kann man die Vergangenheit bewältigen, dachte Greg, aber was danach kommt, kann einem den Boden unter den Füßen wegziehen."

Der Sturz von den Klippen am Cap Flattery hätte leicht tödlich ausgehen können. Doch Hanna überlebt - dank dem Makah-Indianer Greg. Hat der Vorfall etwas mit Hannas verzweifelter Suche nach ihrer ersten großen Liebe Jim zu tun?

Vor fünf Jahren ging sie begleitet von Jim, einem talentierten Pfahlschnitzer der Makah, nach einem Urlaub zurück nach Deutschland. Doch er verließ sie nach sechs Monaten ohne zu wissen, dass sie schwanger war und verschwand spurlos. Nun begibt sie sich auf die Suche nach ihm um Antworten auf die Fragen ihrer 4-jährigen Tochter zu haben. Ihr Retter Greg nimmt sich Hannas an, doch sobald er erfährt, wer sie ist - jene Frau, die Jim, der wie ein Bruder für ihn war, von seinem Volk losriss - macht sich Misstrauen in ihm breit. Greg ist schockiert und mehr als überrascht, als er erfährt, dass Jim gar nicht in Deutschland ist, wie im Reservat allgemein vermutet wurde. Hanna behauptet, er sei in seine Heimat zurückgekehrt ... nur, hier ist er offenbar nie angekommen.

Doch während sich sie und Greg auf der Suche näherkommen, entdecken sie Stück für Stück Jims wahre Identität und damit ein Geheimnis, wie es furchtbarer nicht hätte sein können...



Bewertung:

Erster Satz: "Weiße Nebelfetzen hingen in den zerklüfteten Felsen der Steilküste von Cape Flattery und ein leichter Wind trieb die Wellen des Pazifiks sanft gegen das steinige Ufer am Kap."


Bereits 1999 veröffentlichte Antje Babendererde ihr Buch "Rain Song", damals jedoch unter dem Namen "Der Pfahlschnitzer". 2013 erschien die völlig überarbeitete Fassung, die ich jetzt endlich mal lesen musste nachdem ich so viel Positives darüber gelesen habe.

Das war nicht das erste Buch, dass ich von Antje Babendererde gelesen habe, doch ein wesentlicher Aspekt war anders als sonst: die Protagonisten in "Rain Song" sind -anders als in beispielsweise "Julischatten" oder "Isegrim"- bereits erwachsen und haben deshalb ganz andere Probleme als die jugendlichen Hauptpersonen. Man könnte nun meinen, es würden andere Themen behandelt als sonst, oder eine andere Zielgruppe angesprochen, doch wie gewohnt schwingt dieses Gefühl der Ersten Liebe, des Neuen, des Abenteuers mit. Obwohl Greg und Hanna beide bereits um die 30 sind, Hanna sogar schon eine kleine Tochter hat, wird die beginnende Liebesgeschichte zwischen ihnen sehr spannend und, wie ich meine, auch für das junge Lesepublikum sehr nachvollziehbar dargestellt.
Das Buchcover ist schlicht und ansprechend gestaltet: auf einem hübschen, hellblauen Grundton sieht man unter einem roten Titel Bäume, die fast im Nebel verschwinden. Rechts am Rand ist ein geschnitzter und bemalter Indianerpfahl abgebildet, der auch auf dem Rücken wiederholt wird. Der Titel "Rain Song" erscheint schwungvoll und hebt sich lackiert zusammen mit den dunklen Teilen des Pfahles fühlbar vom Rest ab. Der Text selbst ist schmucklos und in recht großer Schriftart gesetzt, was den Lesefluss begünstigt. Die Optik haut mich durch ihre Schlichtheit nicht wirklich um, passt aber zum Inhalt und dem Stil der anderen Bücher.

"Als Greg sich wieder seinem Pfahl zuwandte, sah er, wie seine Figuren lebendig wurden. Sie lösten sich aus dem Holz und stiegen zum Himmel auf, dorthin, wo die Wipfel des nahen Waldes in flammendes Morgenrot tauchten. Vor dem brennenden Hintergrund bildeten sie eine Reihe schwarzer Gestalten: Bär, Otter, Wolf, Lachs und zuletzt der Rabe."


Wenn ich über Antje Babendererdes Bücher schreibe, kann ich mich eigentlich nur noch wiederholen. Ihre Schreibstil zum Beispiel habe ich jetzt schon einige Male angepriesen und kann auch nur noch mal verdeutlichen, wie ihr ruhiger, und unverwechselbarer Schreibstil, mich wieder verzaubert hat. Trotz einfacher Sprache nimmt die Geschichte mich mit detaillierten Beschreibungen und einem gewissen Wortwitz gefangen. Sie muss nicht aus Wortgewalt oder spektakuläre Szenarien zurückgreifen, sondern schafft es den Leser durch Tiefsinn und gezielt gesetzte Wörter oder Sätze in ihren Bann zu ziehen, sodass die Geschichte viel Emotionalität besitzt und den Leser berührt.

Wieder ist auch der Schauplatz vielseitig, bunt und authentisch gewählt. Die Autorin nimmt den Leser mit auf die Reise nach Nordamerika, auf die Olympic - Halbinsel im Nordwesten des Staates Washington. Dort leben heute noch wenige Indianerstämme wie die Makah, die Quileute oder auch die Quinault in Reservaten und versuchen, ihre alten Traditionen mit dem modernen Leben zu vereinbaren. Mit diesem Spagat zwischen Tradition und Fortschritt beschäftigt sich "Rain Song". Es geht um Identität, Integration und Probleme aller Art, dabei wird nicht an Gefühlen und schockierenden Szenarien gespart. Informativ und anschaulich, aber keineswegs kitschig schildert Antje Babendererde die Geschichte einer Deutschen, die sich in Nordamerika auf die Suche nach ihrem verschollenen Geliebten macht. Dabei prallen immer wieder Globalisierung, Logik und Spiritualität aufeinander, was nicht nur den Leser verwirrt, sondern auch Hanna, die bald nicht mehr weiß, was sie glauben soll.


"Das Klappern der Rasseln war betäubend. Mit wilden Schreien schleuderten die Tänzer ihre Hoffnungen aus den Kehlen. Im wandelnden Schatten des flackernden Feuers tanzten die Roben aus Leder oder Zedernfaser ihren eigenen Tanz. Die bemalten Masken mit ihren langen Haaren und Federn verwandelten sich in lebendige Ungeheuer."


Man merkt schnell, dass sie wie immer ausgiebig recherchiert und sich intensiv mit dem Leben und den Traditionen der Indianer auseinandergesetzt hat. Die Geschichte hat Hand und Fuß ohne sich der typischen Klischees zu bedienen. Es ist sehr erfrischend, eine realistische Darstellung des heutigen Lebens der Indianer zu lesen ohne Beschönigungen oder Romantikkitsch!

Die Charaktere sind zwar schön gestaltet, bleiben für mich aber leider etwas hinter der Handlung und den Protagonisten in Antja Babendererdes anderen Büchern zurück. Die Geschichte wird in der dritten Person und in der Vergangenheitsform erzählt. Die Perspektive bleibt oft bei Hanna und schildert ihre Erlebnisse, es werden aber auch andere Personen wie Greg begleitet, deren Gedanken in Kursivschrift erscheinen. Beide sind nicht perfekt, was mir gut gefallen hat. Hanna und Greg haben ihre Ecken und Kanten, beide müssen mit ihrer Vergangenheit fertig werden und sich harten Entscheidungen stellen. Sie waren mir sofort sympathisch, mehr allerdings auch nicht. Aus Jim wurde ich leider die ganze Geschichte lang nicht wirklich schlau, was wohl von der Autorin durchaus so beabsichtigt war. Ich hätte jedoch gerne noch mehr über ihn, sein Leben und seine Beziehung zu Hanna erfahren. Diese Aspekte kamen für meinen Geschmack ein klein wenig zu kurz, da ja die Liebesgeschichte zwischen Hanna und Greg in den Vordergrund rückt. Die Nebencharaktere werden nett dargestellt und bekommen nicht alle ein Happy-End.


"Auf irgendeine Weise trägt jeder seine Vergangenheit mit sich herum.
Aber wir sollten sie nicht unser Leben bestimmen lassen, oder die Verletzungen die wir davongetragen haben an andere weitergeben."


 Die Grundatmosphäre in dem Buch ist auf seltsame Weise magisch anziehend. Auch wenn die Bücher eigentlich gar nicht mein Genre sind, bin ich doch ein absoluter Fan von Antje Babendererde geworden und werde gewiss noch viel mehr ihrer Bücher lesen.
 An alle, die noch immer kein Buch von dieser bemerkenswerten Autorin gelesen haben: Holt das unbedingt nach!


Fazit:

Ein tiefsinniges Buch über die Gesichte einer Frau und die Kultur der Indianer. Sensibel und detailverliebt bringt sie dem Leser deren Geschichte und aktuelle Situation nahe, vermittelt eine andere Sichtweise auf die Welt mit wunderschönen Worten und weckt die Neugier auf mehr.

Sonntag, 20. November 2016

Gambler - Zyklus 3: Schwärme




Allgemeines:

Titel: Gabler-Zyklus: Schwärme
Autor: Susanne Gavénis
Verlag: AAVAA Verlag UG (13. Februar 2012)
Genre: Science-Fiction
ISBN-10: 3862544397
ISBN-13: 978-3862544394
Seitenzahl: 255 Seiten
Preis:11,95€ (Taschenbuch)
6,99€ (Kindle-Edition)
(auch im Sonderformat Großschrift erhältlich)
Weitere Bände: Gambler Zyklus - Angriff;
Gambler Zyklus - Countdown;
Gambler Zyklus - Endgame



Inhalt:


"Es schien, als sei er fest entschlossen, jede biologische Begrenzung seiner Fähigkeiten mit Hilfe einer unbeugsamen Konzentration und einer schier übermenschlichen Selbstdisziplin endgültig zu transzendieren und in Bereiche vorzustoßen, die zu betreten den Menschen Millionen von Jahren verwehrt geblieben war und die Elaine in ehrfürchtigem Staunen erschaudern ließen.
Ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und fuhr wie ein frischer Windstoß in die düsteren Wolken, die sich während der letzten 24 Stunden über ihrem Kopf zusammengeballt hatten. Die Hewitts würden sich gewaltig anstrengen müssen, denn Danny Sims würden nicht leicht zu schlagen sein!"

- Der Kampf ums Überleben beginnt -

Was niemand zu denken wagte, wird grausame Gewissheit: Als neue Schwärme der todbringenden Hewitts über der Erde auftauchen, ist für Danny Sims und sein Team die Stunde der Bewährung gekommen. Doch die Feinde im Schatten sind mächtiger denn je und das Leben eines Gamblers bedeutet ihnen nichts.



Bewertung:

"Die Evolution steht auf der Seite der Gambler, und sie ist eine außerordentlich mächtige Verbündete!"

 DISCLAIMER: Dieses Buch ist der dritte Teil der Science-Fiction-Reihe "Gambler-Zyklus" von Susanne Gavénis, es besteht also die Möglichkeit auf Spoiler!


Auch bei diesem dritten Teil will ich mit dem Cover starten. Es ist sehr ansprechend gestaltet und lässt mal wieder viel Platz für Deutungen. Man sieht wie auch schon auf den Covers von "Gambler-Zyklus 1: Angriff" und "Gambler-Zyklus 2: Countdown" eine dunkle Menschengestalt, welche mit roten Schlieren bedeckt ist, was sie verletzt wirken lässt. Sie Gestalt streckt die Arme aus und blickt wie Hilfesuchend nach oben. Ich vermute, dass die Silhouette wie schon auf dem ersten und zweiten Cover Danny darstellen soll. Neben ihm schweben zwei durchsichtige matt spiegelnde Bälle, welche wohl die Schwärme darstellen sollen, die die Erde angreifen. Der noch zuvor blaue Himmel ist mit dunklen Gewitterwolken durchzogen, was zu der Bedrohung passt, die vom Himmel her kommt. Die recht dunkle Farbgebung deren bedrückende Blautöne nur durch die roten Schlieren durchbrochen werden, lassen alles bedrohlicher und düsterer wirken. Der Titel passt mal wieder perfekt, da nun endlich auch die Schwärme und der Kampf in den Fokus rücken.
Erster Satz: "Die blassgrauen, durchscheinend wirkenden Schemen der Hewitts wirbelten in dichten Wolken um die Joker herum."

Die Quadrologie um den jungen Gambler Danny hätte eigentlich eine Dilogie sein sollen, wurde dann aber doch in vier Bände unterteilt. Da die Teilbücher nahtlos in einander übergehen verzeiht es mir, wenn ich die Zuordnung innerhalb der Reihe etwas vermische.

Nach dem im ersten Teil "Gambler-Zyklus: Angriff" die berührende Geschichte des jungen Kampfpiloten und Gamblers, Danny Sims, startete, in der eine todbringende Bedrohung aus den Tiefen des Alls auftauchte, die die Erde in Chaos zu stürzten drohte, und im zweiten Teil "Gambler-Zyklus 2: Countdown" die Menschheit sich einerseits mit dem drohenden Angriff todbringender Außerirdischer auseinandersetzen, aber andererseits auch mit ihrer unbegründeten Furcht vor den Gamblern fertig werden muss, ist auch dieser dritte Teil wieder sehr mitreißend gelungen. Nachdem wir Leser die Charakter gut kennenlernen durften und alles über ihre Konflikte, Probleme, Ängste und Vorstellungen erfahren haben, geht die Reihe nun auf die Zielgerade: Die Protagonisten werden nun schon gleich auf den ersten paar Seiten mit dem Schreckensszenario konfrontiert, auf das sie sich so intensiv vorbereitet hatten: Der erste Schwarm greift an!

"Dies ist keine Übung. Die Hewitts greifen an!" Danny schlug das Herz bis zum Hals, als er sich in Bewegung setzte. (...) Madys Stimme folgte ihm. "Zeig es ihnen!"
Im Laufen wandte es sich zu ihr um. "Das werde ich!"
Er würde es allen zeigen..."

"Endlich", dieser Gedanke wird zwar nicht konkret erwähnt, doch man spürt trotzdem, dass Captain Wilding und auch Danny die Möglichkeit fast herbeisehnt, sich endlich beweisen zu können. Er muss der Welt endlich zeigen, was es für Vorteile mit sich bringt, wenn ein sonst so verhasster Gambler das Flaggschiff zur Verteidigung der Erde fliegt. Die ganze Hoffnung der irdischen Bevölkerung ruht auf zwei praxisungeprüften Raumschiffprototypen, den Tetraeder-Schiffen Joker und Ace. Da bloß ein Gambler in Frage kommt, ein solches Schiff erfolgreich und vernichtend lenken zu können, ist Danny der wichtigste Mann in der Verteidigung - sehr zum Ärger seines Kontrahenten Thad Thornsburg. Von unverständlichem Ehrgeiz und Hass getrieben kann dieser nicht akzeptieren, nicht der erste Pilot zu sein und lässt keine Gelegenheit ungenutzt, ihm zu schaden. Auch einige andere Menschen schließen sich der Furcht und Hetze gegen den jungen Mann und seine unbekannten Fähigkeiten an, während Vorurteile und Gerüchte auch nicht gerade zur Entspannung der Lage führen. Die Lage driftete immer weiter auf Eskalation zu, bis die Tiefen des Weltalls einen weiteren Schwarm ausspuckt, welcher direkt auf die Erde zusteuert.

"Sie haben Recht, Fähnrich. Das ist kein Spiel. (...) Die Situation ist viel zu ernst, um die mit dümmlichen Vorurteilen und Anschuldigungen noch mehr zu belasten. Es ist höchste Zeit, den Reportern die Giftzähne zu ziehen, und jetzt ist die beste Gelegenheit damit, anzufangen!"

Gleichzeitig muss Danny die Menschheit, seine Crew und sein eigenes Leben retten und außerdem versuchen, seine Hasser und die Stimmen des Zweifels zu beruhigen: ganz schön viel Verantwortung für einen so junge Piloten wie Danny. Kein Wunder also, dass er sehr nervös ist, als er in den Kampf fliegt - eine Tatsache, die ihm bald zum Verhängnis wird...

Wieder sehr beeindruckend, aufschlussreich und authentisch vermittelt taucht eine Schattenseite seiner Gambler-Fähigkeiten auf: der Booster-Effekt. Wissenschaftlich wird erklärt, dass durch Panik und Anstrengung eine größere Menge des Gambler-Hormones ausgeschüttet wird, was die besonderen Fähigkeiten von Danny Sims nochmal verstärkt.
Seine Reaktionen werden schneller, sein unfehlbarer Orientierungssinn schärfer, seine Sinneswahrnehmungen verstärkt und so kann er die unheimlichsten Manöver vollführen. Doch dieser Effekt beinhaltet mehr als ein reines Kräfte-Upgrade - es tauchen einige Probleme und Komplikationen auf, die ihm an den Rand des Todes führen - und das ausgerechnet als er sich mitten im Schwarm befindet. Neue Zweifel werden geweckt, mehr Gesprächsstoff angeschürt, wobei er die brodelnde Schreibwut der Medien eigentlich beruhigen wollte. Dabei ist es einfach eine geniale Ironie, dass die Fähigkeiten Dannys, welche den gesamten Dreh- und Angelpunkt der Geschichte darstellen, sowohl den größten Segen für das Universum, aber auch seine größten Schwierigkeiten bedeuten.

"Ein derart blindwütiger, irrationaler Hass überstieg bei Weitem ihre Vorstellungskraft. Es gab tatsächlich Menschen, die dumm und fanatisch genug waren, um Danny Sims´ Blut über dem Altar ihrer Vorurteile auszugießen - ungeachtet aller Konsequenzen. Und solche skrupellosen Subjekte lebten unerkannt mitten unter ihnen, lachten und scherzten zusammen mit ihren Kameraden, und doch würden sie nicht zögern, ihnen kaltblütig ein Messer in den Rücken zu stoßen, wenn es sie ihren menschenverachtenden Zielen näherbrachte!"

Im Zuge seiner Probleme werden andere Konflikte klarer hervorgearbeitet: Captain Wilding ist immer mehr zerrissen zwischen dem Bedürfnis, dem Jungen mehr Sicherheit zu garantieren und ihrer Verantwortung, die Erde so gut wie nur irgend möglich zu beschützen - auch wenn dafür einzelne Opfer bringen müssen. Vor allem der Arzt Professor Hewitt kritisiert sie sehr dafür, Danny als Schachfigur zu missbrauchen. Unter ihrer Verantwortung wird sie gezwungen, das große Ganze zu betrachten und ihre eigenen Gefühle beiseite zu schieben. Die mittelalte Frau tat mir immer mehr leid, da ihre kalte, militaristisch berechnende Fassade langsam zu bröckeln begann und der Druck und die vielen Probleme sich auch bei ihr bemerkbar machten. Sehr interessant fand ich es zu sehen, wie man sie einerseits verstehen konnte, für ihre Entscheidungen manchmal verurteilte, sie aber auf gar keinen Fall um ihre Verantwortung beneidete. Sie zeigt immer häufiger dem Leser gegenüber Schwächen, kleine Denkfehler oder Gefühlsausbrüche, welche sie einfach sympathisch machen. Unterstützt wird sie immer mehr vom Admiral Lloyd Jennings aus dem Rat, welcher sie mehr als einmal auf gute Ideen bringt, sich für die Rechte von Gamblern einsetzt und ganz auf ihrer Seite steht. Mir war von Anfang an klar, dass er ein Geheimnis birgt...

"Sherman Hewitts Gesicht wurde hart und abweisend. "Ich habe schon immer gewusst, dass das Militär eine bloße Maschinerie ist, aber ich dachte immer, die Soldaten seien ihre Seele. Offenbar habe ich mich jedoch geirrt. Es gibt keine Seele."  (...) "Sie haben Danny Sims benutzt. Nicht nur, dass er für Sie im Schwarm Kopf und Kragen riskiert, Sie haben ihn auch noch in Ihre schmutzigen politischen Scharaden mit hineingezogen. Das ist unentschuldbar!"

Wenn wir schon gerade bei Geheimnissen sind: Langsam dürfen auch einige Erkenntnisse und die Erklärung des Geheimnisses um die Vergangenheit der Gambler durchsickern. Auch wenn ich mir schon etwas in der Art gedacht hatte, ist es vor allem die Kaltblütigkeit, mit der vor langer Zeit einige Entscheidungen getroffen wurden und die den jetzigen Zustand bloß durch kalte Berechnung so schwierig machte, welche mich tief getroffen hat. Wie Politik aber auch die Gesellschaft im ganz Kleinen eigentlich funktioniert wird dabei scharf kritisiert. Denn überall wo der Verstand durch Hass, Vorurteile, Missgunst und dem immer präsente Thema, der Angst vor dem Unbekannten, der Drang, besondere Gaben als Abnormal und Unheimlich zu stigmatisieren und dem Ausgrenzen von Randgruppen verdrängt wird, passiert etwas ähnliches wie an Bord der Erdobitalstation: Angst wird auf eine Person projiziert, gegen dir mit einer Brutalität vorgegangen wird, als wäre sie der wahre Feind.

Nicht nur der krankhaft eifersüchtige und irre Lieutenant Thad Thornsburg werfen sich Danny und der Rettung der Erde verzweifelt in den Weg, viele andere schließen sich an und schrecken schlussendlich vor nichts mehr zurück....

"Thad schrie auf, ein Schrei, der sich aus dem tiefsten Inneren seiner Seele seinen Weg bahnte, ihn innerlich verbrannte und ausgehöhlt und leer zurückließ. Nur sein Hass blieb."

Zu den Charakteren will ich eigentlich gar nicht mehr viel sagen, da ich in meinen vorhergegangenen Rezis schon einiges erwähnt hatte, deshalb eine Kurzzusammenfassung:

 Dannys Innenleben ist unfassbar rührend: Er grämt sich, sucht Fehler immer zuerst bei sich und will einfach nur helfen. Die Kluft zwischen seiner Selbst- und Fremdwahrnehmung geht immer weiter auseinander, doch anstatt unter allem ebenfalls zu zersplittern, wächst in ihm immer mehr Trotz und eine beeindruckende Willensstärke, die ihm zu einem rundum liebenswürdigen Charakter macht. Doch die Grenze zwischen Willensstärke und Wahnsinn ist sehr schmal und unter der großen Last, die auf seinen Schultern ruht, droht er trotzdem immer wieder einzubrechen. Albträume plagen ihn, sowie Selbstzweifel, geschürt durch den Gegenwind, den er erfahren muss. Der tragischen und traurigen Aura, die ihn umgibt wie einen Mantel bin ich immer mehr verfallen.

"Ein Zittern drang aus den Tiefen seiner Seele empor, schüttelte ihn durch und entlud sich in einem langen verzweifelten Schrei. (...) Bohrende Schmerzen hämmerten hinter seiner Stirn und ließen bunte Flecken vor seinen Augen tanzen, Trugbilder, die seine Angst noch schürten. Bilder des Traumes blitzten in der Finsternis vor seinen Augen auf, zogen ihn erneut in ihren unheilvollen Bann und er versank darin..."

Mady steht immer noch fest an Dannys Seite, bemerkt aber langsam, dass es nicht bloß reine Freundschaft ist, was sie dort hält...
Thad Thornsburg wird immer abstruser, nachdem man ihn anfangs noch mit Anstrengung nachvollziehen konnte, ekelte er mich nun einfach nur noch an. Immer widerwärtigere Pläne heckt er aus, um Danny zu schaden und seinen Erfolg zu verhindern.
Dann sollte ich jetzt eigentlich noch etwas zum Schreibstil sagen, ich möchte mich aber auch hier nicht mehr wiederholen, deshalb in kurz: WOW!!!

"Sein Blick brannte sich in die wirbelnden Lichtfunken vor seinen Augen, sein Geist öffnete sich weit, wurde eins mit dem ätherischen, sinnverwirrenden Tanz der Hewitts, mit den komplexen Figuren, die sie mit beiläufiger Eleganz ins Vakuum woben."

Wenn manch einer noch bei den erste zwei Bänden sagen konnte, es gäbe Längen, wäre diese Bemerkung bei diesem Teil absolut unpassend. Von der ersten bis zur letzten Seite bleibt es unglaublich spannend und actionreich. Ich kann jedoch ehrlich sagen, dass dieses Buch wohl das emotionalste und geistreichste Science-Fiction-Buch gewesen ist, dass ich jemals gelesen habe. Mir gefällt es sehr, das wir keinen 0815 Superkrafthelden vorgesetzt bekommen, eine unglaubliche Gefahr, ein typischer Böser und eine einfache Liebesgeschichte - ein stabiles und gut durchdachtes Grundgerüst, diese komplexe Welt voller Ideen, die vielen heiklen Themen und die Beziehungen zwischen den Charakteren machen dieses Buch sehr besonders! Die Autorin versteht es einfach zu gut, mit ihren Figuren und deren Gefühlen, Geschichten, Erwartungen, Träume und Ängste, zu arbeiten um eine engere Verbindung zum Leser herzustellen. Wie in kaum einem Buch zuvor habe ich eine intensive Beziehung zu den Charakteren aufgebaut und absolut mit gefiebert als es gegen Ende wirklich tragisch wird.

Nach diesem Ende hat sich in mir sehr viel Frust und Enttäuschung auf die Besatzung der Erdobitalstation aufgebaut, welche ich jetzt in den vierten Teil mitnehme, welchen ich natürlich gleich anfangen werde.


"Mady sah im tief in die Augen, legte beide Hände auf seine und ließ sie dort.
"Ich weiß."
Sein Zorn verflog genauso abrupt, wie er gekommen war, als er die Wärme spürte, de von ihren Händen ausging. Die eisige Kälte schwand endlich aus seinen Fingern, so wie das Zittern, und in seinen Gedanken lösten sich die letzten Zweifel auf wie dünner Rauch in einem klaren Herbstwind. Er atmete tief furch, tiefer als er es in den vergangenen zwei, drei Tagen gewagt hatte, und erwiderte ihren Blick.
"Danke."



Fazit:

 Unglaublich emotionale und geistreiche Science-Fiction, welche einen auf eine spannende Reise mitnimmt, von der man nur sehr widerwillig in die Realität wiederkehrt. Ich selbst bin in dem Tetraederschiff gegen die Hewitts geflogen, durch das weitläufige Gängelabyrinth der Erdobitalstation geirrt und habe an der Seite der Protagonisten die Welt gerettet: Danke an Susanne Gavénis für dieses Abenteuer!!!


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*unbezahlte WERBUNG* 
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat. 
(Quelle- Information und Coverbild: Amazon.de. Die Bilder und Cover, sowie die Inhaltsbeschreibungen und Klappentexte sind Eigentum des jeweiligen Verlages bzw. Schriftstellers oder anderweitigen Rechteinhabers.)
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