Montag, 6. September 2021

Montagsfrage #221 - 06.09.2021



Hallöchen,

wie letzte Woche schon angekündigt, sind meine stark verkürzten Semesterferien leider schon wieder vorbei und ab morgen startet mein Praktikum, dass dann direkt wieder in die Vorlesungszeit übergehen wird. Ein Teil von mir freut sich wahnsinnig auf die neuen Erfahrungen, die auf mich zukommen werden. Ein anderer Teil trauert den acht Wochen Semesterferien nach, die ich auch anderweitig (zum Beispiel mit gaaaaanz vielen Büchern, seufz) hätte füllen können. Aber tja, man kann nicht alles haben und insgesamt bin ich sehr zufrieden, wie ich meine kurze freie Zeit genutzt habe. Also gleich weiter zur Montagsfrage:


Liest du eigentlich schon immer gern oder bist du erst später im Leben zum Lesen gekommen?


Diese Frage ist heute mal ausnahmsweise ohne lange Ausschweife und dialektische Erörterungen zu beantworten: ich kann mich an keine Zeit meines Lebens erinnern, in der ich nicht der größte Bücherwurm meiner Umgebung war und entspreche damit wohl der klassischen Definition einer bibliophilen Person. Meine große Liebe zu Büchern hat schon in den ersten Jahren meines Lebens ihren Ursprung gefunden. Zu verdanken habe ich das denke ich vor allem meinen Eltern, die (beide Pädagogen) mir und meinem Bruder stundenlang vorgelesen haben, als wir klein waren. Sobald ich dann selbst halbwegs lesen konnte und alt genug war, um ein Buch selbst in der Bücherei auszuleihen, ging es dann rund und ich habe ganze BERGE von Büchern verschlungen, sodass ich oftmals das 30-Bücher-Limit im Monat meiner Bibliothek überschritten habe (don´t judge me, das waren dünne Kinderbücher und ich hatte viel Zeit....).

An dieser Stelle also einmal eine ganz kurze Hymne auf das Vorlesen: Ich denke, dass es nicht nur viel Spaß machen und die Eltern-Kind-Beziehung stärken kann, sondern es auch wirklich wichtig ist, als Kind zu lernen, sich mit etwas zu beschäftigen was nicht blinkt, Töne von sich gibt oder redet (was Kinderspielzeuge heute fast alle tun, das sehe ich bei meinen kleinen Cousins, uaah wie schrecklich), und zur Ruhe kommen kann. Außerdem denke ich, dass das soziale Empfinden und Verhalten des Kindes gestärkt wird, wenn es lernt, sich in andere hineinzuversetzen, sich auf Geschichten einzulassen und sich selber Dinge vorzustellen. Der wesentliche Grund warum Kinder, denen oft vorgelesen wurde, später häufig selber Leseratten werden, ist aber der, dass Kinder einfacher lesen lernen wenn sie durch viele Geschichten an die deutsche Grammatik gewöhnt sind, über die Schulter der Eltern schauen und eine Motivation dazu haben. Ich hatte als Kind viele Freunde, die nur mit Mühe lesen konnten, für ein Buch mit großer Schrift Wochen gebraucht haben, während ich es an einem Mittag vernichtete und auf diese Weise sehr selten zu einem Buch griffen. Außerdem kamen gerade Videospiele auf und viele Kinder beschäftigten sich lieber damit oder mit dem Fernseher als mit einem Buch. Das ist denke ich ein zweiter Punkt, den meine Eltern ganz gut hinbekommen haben - wir haben als Kindern eigentlich nie ferngesehen und auch keine Playstation oder ähnliches besessen, sodass wir uns wohl oder übel mit uns selbst beschäftigen und andere Tätigkeiten suchen mussten. Ich bin meinen Eltern also sehr dankbar, dass sie mich zum Lesen gebracht haben - ohne dieses tolle Hobby wäre ich jetzt wohl nicht die Person, die ich bin und um einige Welten, Protagonisten und Abenteuer ärmer, die ich schon kennenlernen durfte!!

Natürlich gibt es auch später noch viele Wege, wie man zum Lesen kommen kann und diese sind definitiv nicht weniger wert. Ich würde aber ungern die vielen tollen Geschichten missen, die eng mit den Erinnerungen an meine Kindheit verknüpft sind. In den Sinn kommen mir hier gerade Titel von Astrid Lindgren ("Pippi Langstrumpf", "Ronja Räubertochter", "Wir Kinder aus Bullerbü" etc.), Otfried Preußler ("Der Räuber Hotzenplotz", "Das kleine Gespenst", "Die kleine Hexe", ‎"Der kleine Wassermann", etc.),  Erich Kästner ("Das doppelte Lottchen", "Das fliegende Klassenzimmer", "Emil und die Detektive", etc.), Paul Maar ("Das Sams", "Herr Bello und das blaue Wunder") oder Michael Ende ("Momo", "Die unendliche Geschichte", "Jim Knopf", "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" etc.), die ich noch jetzt genial finde und nochmal lesen würde. 

PS: So viel zu "kurze Antwort ohne viele Umschweife", naja, da haben mich wohl die Erinnerungen mitgerissen...😂

Wie ist das bei Euch?

Liebe Grüße
Sophia
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