Montagsfrage #24 - Persönliche Treffen mit anderen BloggerInnen oder AutorInnen?

Hallöchen,

puh, die Hitze am Wochenende hat mir ganz schön zu schaffen gemacht, sodass ich leider nur zu einem Bruchteil dessen gekommen bin, was ich eigentlich vor hatte. Deshalb halte ich meine Anmoderation heute sehr kurz und gehe gleich zur heutigen Montagsfrage über:

 Persönliche Treffen mit anderen BloggerInnen oder AutorInnen - Habt Ihr das Bedürfnis, Euch auch in echt zu vernetzen, oder reicht Euch der digitale Austausch vollkommen? 

Bloggertreffen auf der Buchmesse, Preview-Veranstaltungen, Bookstagram-Meetings, Meet and Greets oder persönliche Verabredungen - es gibt eine Menge Möglichkeiten, sich über offizielle oder inoffizielle Wege mit AutorInnen, LeserInnen oder anderen BloggerInnen zu verabreden. Aber habt Ihr überhaupt das Bedürfnis, Euch persönlich kennenzulernen, oder reicht Euch Eure virtuelle Blase zum Vernetzen aus? 

Für mich ist die Frage nicht ganz einfach zu beantworten (deshalb habe ich sie auch gestellt, ich bin sehr gespannt, was Ihr dazu sagt 😊), da sich verschiedene Bedürfnisse und Erfahrungen in mir gegenüberstehen. Grundsätzlich versuche ich, meinen Blog zwar persönlich, aber auch zu einem gewissen Grad professionell zu halten und könnte mir niemals vorstellen, wie andere beispielsweise auf Instagram oder Facebooks Livestreams zu machen und mein Privatleben transparent in der Öffentlichkeit auszubreiten. Bis auf meine Selbstvorstellung, die in meinen Posts vertretenen Meinungen und gelegentliche Updates aus meinem Leben wie in den kurzen Montagsfragen-Anmoderationen sowie den Monats- oder Jahresrückblicken, halte ich mich mit Informationen über mich absichtlich etwas zurück, um mich nicht gläserner zu machen, als absolut notwendig. Ich sehe mich selbst nicht als Person des öffentlichen Lebens, sondern eher als leise Stimme, die sich gezielt zu verschiedenen Themen äußert, ansonsten als Persönlichkeit aber im Hintergrund bleibt. In meinem Kopf existiert definitiv eine klare Trennung zwischen meiner digitalen Identität als Bloggerin und meinem Privatleben und mir käme es beispielsweise auch als Grenzüberschreitung vor und würde mich irritieren, wenn plötzlich eine Person, die sonst einen knappen Kommentar auf dem Blog hinterlässt, persönlich vor meiner Tür stehen würde. 

Dementsprechend habe ich auch nicht das Bedürfnis, ständig auf Bloggertreffen zu gehen und mich bei Verlagen und Aktionen persönlich vorzustellen. Bezüglich AutorInnen gibt es natürlich schon einige, von denen ich seit Jahren ein großer Fan bin und die ich deshalb auch gerne mal treffen würde. Ob man sich innerhalb eines arrangierten Meet-and-Greets aber wirklich persönlich kennenlernen und auf Augenhöhe begegnen kann, finde ich höchst fraglich. Außerdem denke ich, dass ich es schwierig fände, meine Rezensionen objektiv und unbeeinflusst vom Eindruck der Person zu halten, wenn ich die AutorInnen persönlich kennen würde. Gerade bei SelfpublisherInnen finde ich es schon bei einer digitalen Korrespondenz schwieriger, auch negative Meinungen zuzugeben, als beispielsweise wenn man "nur" mit dem Verlag in Kooperation steht. 

Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, hatte ich aber durchaus das Bedürfnis, andere Menschen in Person kennenzulernen. Vor meiner ersten Buchmesse habe ich eine Menge BloggerInnen und AutorInnen angeschrieben und mich zu verschiedenen Treffen verabredet, da ich damals noch nicht besonders gut in die digitale Community eingebunden war und auf diesem Weg Anschluss gesucht habe. Die Treffen waren dann aber zum Teil etwas seltsam, da diese Menschen zwar dieselbe Leidenschaft hatten wie ich, es aber dennoch wildfremde Personen waren und die Begegnungen deshalb eine Art Blind-Date-Charakter hatten. In den darauffolgenden Jahren war ich deshalb lieber eine anonyme Besucherin der Buchmessen und habe meinen Kontakt zu anderen BloggerInnen oder AutorInnen auf Emails, Kommentare und Chats auf Social Media beschränkt. 

Mittlerweile habe ich durch das jahrelange Bloggen auf unterschiedlichen Kanälen jedoch einige feste Kontakte zu ganz tollen Menschen geknüpft, mit denen ich mich zum Teil wöchentlich, zum Teil aber auch täglich austausche. Besonders über Bookstagram habe ich einige BloggerInnen kennengelernt, mit denen ich regelmäßig Bücher zusammen lese und mich auch über Privates unterhalte, sodass ich sie als Bekanntschaften, oder sogar Freundschaften bezeichnen würde. Bisher ist dieser Austausch zwar immer noch rein digital (auch wenn ich mit vielen auf andere Messanger umgestiegen bin), ich hätte aber auch große Lust, diese Menschen persönlich zu treffen und hoffe, dass wir das noch dieses Jahr realisieren können. 

Mein Fazit ist also: Ja und Nein. Auf Großveranstaltungen muss ich nicht unbedingt als "Person hinter dem Blog" auftreten und für die breite Masse reichen mir digitale Wege der Kommunikation definitiv aus. Über die Zeit habe ich durch die Bookcommunity aber einige wertvolle Bekanntschaften knüpfen können, die ich auch gerne mal persönlich treffen würde.

Wie ist das bei Euch?

Liebe Grüße
Sophia

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