Montagsfrage #23 - Lieblingsalter der ProtagonistInnen?

Hallöchen,

in der vergangenen Woche habe ich einiges geschafft bekommen und habe nun die ersten Entwürfe von meinem Theorie-, meinem Methoden- und meinem Ergebnisteil der Bachelorarbeit geschrieben. Nun fehlen "nur noch" der Diskussionsteil, die Feinarbeit, das Literaturverzeichnis, die Einleitung und die Konklusion - das müsste doch in eineinhalb Monaten bis zum Abgabetermin zu schaffen sein, oder etwa nicht? Auch wenn mir das Schreiben, Recherchieren und Tüfteln an meiner Arbeit bisher mehr Spaß macht als ich ursprünglich angenommen hatte (auch weil ich das Thema der Therapieraumgestaltung immer spannender finde, je mehr ich darüber lerne, wie schon kleine Veränderungen große Auswirkungen auf PatientInnen haben können), bin ich doch sehr froh, wenn die Arbeit fertig und abgegeben ist und ich mich wieder anderen Dingen widmen kann. Büchern zum Beispiel! Da ich nicht ganz damit gerechnet hatte, im Mai von der Uni so eingespannt zu sein, habe ich leider viel zu viele Rezensionsexemplare angefragt. Das Ergebnis meiner Miskalkulation sind 10 Bücher, die Stand heute noch im Mai von mir gelesen werden wollen. Auch wenn ich auf meinen Zugfahrten immer ein Buch dabei habe und auch abends aktuell lieber zu einem Roman greife, als mich von Netflix berieseln zu lassen, ist ääääääußerst fraglich, ob ich es schaffe, etwa pro Tag ein Buch zu lesen 😂🤷‍♀️. Also wahrscheinlich werden einige davon mit in den Juni genommen!

So, jetzt aber mal wieder zur heutigen Montagsfrage, welche mir gekommen ist, als wir vor zwei Wochen über die Altersempfehlungen oder -freigaben gesprochen haben:

 Habt Ihr ein Lieblingsalter bezüglich ProtagonistInnen, oder ist Euch deren Alter egal?

Für mich ist diese Frage sehr einfach zu beantworten: Obwohl ich immer von mir behaupte, Bücher nur nach Lust, Laune und kognitiver Kapazität für das aktuelle Thema auszuwählen, habe ich bemerkt, dass ich Bücher mit ProtagonistInnen bevorzuge, die etwa in meiner Altersspanne sind und lande deshalb trotz vielerlei Ausflüge in verschiedene Genres immer wieder bei Jugendbüchern. Natürlich ist das Alter der ProtagonistInnen für mich kein festes, bewusstes Auswahlkriterium und ich lese auch sehr gerne und ganz gezielt über jüngere oder ältere Buchfiguren, ich beobachte bei mir aber eine grundsätzliche Tendenz zu Figuren, die mir selbst ähnlich sind. Trotz meiner Bestrebungen, meine Buchauswahl divers zu gestalten, schließt das neben Kultur, Religion, Sexualität, Gesellschaftsschicht und Geschlecht eben auch das Alter ein. 

Das erkläre ich mir damit, dass es in Büchern mit dem Fokus auf eine dem eigenen Alter ähnliche Altersgruppe tendenziell auch eher um Themen geht, die einen selbst beschäftigen, oder mit denen man früher oder später in Berührung kommt/gekommen ist. Klar macht es mir auch Spaß, dem typischen 50jährigen Ermittler aus einem Kriminalroman dabei zuzusehen, wie er routiniert Fälle löst und sich dabei durch seine Ehekriese und die Mid-Life-Crisis kämpft, und auch in die Welt einer 11jährigen Hexe kann ich mich ab und zu gerne hineinversetzen, grundsätzlich gilt aber, dass Figuren, die mir selbst ähnlicher sind und sich etwa im selben Lebensabschnitt befinden, in mir mehr auslösen, mich tiefer berühren und mir mehr mitgeben können als Figuren, mit denen mich kaum etwas verbindet.

Ganz konkret bedeutet das, dass ich Buchfiguren, die etwa 15 bis 30 Jahren alt sind eindeutig denen vorziehe, deren Alter weit darunter oder darüber liegt. Gerade das New Adult Genre hat es mir deshalb in den letzten Jahren sehr angetan. Dort ringen ProtagonistInnen, (die im englischsprachigen Raum die Highschool hinter sich gelassen haben, etwa 18-25 Jahre alt sind und oft studieren) mit Herausforderungen des Erwachsenwerdens, der Findung der eigenen Identität und Sexualität, sowie der Zukunftsplanung und den Irrungen der Liebe, womit ich mich mal mehr und mal weniger identifizieren kann. Ob dieses Genre in 10 Jahren noch denselben Reiz auf mich hat wie heute, oder ob ich mich dann eher Geschichten mit einer etwas älteren ProtagonistInnen und Zielgruppe zuwenden werde, weiß ich natürlich nicht. Da sich meine Vorliebe in den letzten 5 Jahren aber schon von Young Adult (dort ist die Zielgruppe etwa im Highschool-Alter, also knapp unter 18 Jahre alt) auf New Adult verlagert hat, gehe ich davon aus, dass auch mein Lieblingsalter der ProtagonistInnen mit meinem eigenen Lebensalter in Zukunft weiter nach oben wandern wird.

Wie ist das bei Euch? Lest Ihr lieber Bücher über Figuren in einer gewissen Altersspanne, oder achtet Ihr da überhaupt nicht darauf?

Liebe Grüße
Sophia

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