Dienstag, 13. Mai 2025

Serienempfehlung: Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge

Als großer Fan von Asterix & Obelix war ich natürlich sofort neugierig auf die neue Miniserie, die Netflix ohne große Ankündigung am 01. Mai veröffentlicht hat. Die Filme liebe ich – wenn auch manche mehr als andere – und die Comics sind für mich absoluter Kult und ein Stück Kindheit, das nie an Charme verloren hat. Umso gespannter war ich auf diese Umsetzung des siebten Comic-Bands "Der Kampf der Häuptlinge" (deutsche Zählung: Band 4), die von Alain Chabat entwickelt wurde – dem Regisseur hinter dem Kultfilm "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" von 2002. 


Darum geht´s:


Der Druide Miraculix (Axel Strothmann) verliert nach einem unglücklichen Hinkelsteinwurf von Obelix (Marko Bräutigam) den Verstand und sein Gedächtnis – einschließlich des Rezepts für den Zaubertrank. Diese Schwäche nutzen die Römer aus und fordern einen „Kampf der Häuptlinge“: Majestix wird vom pro-römischen Häuptling Augenblix herausgefordert. Sollte Majestix verlieren, würde das unbeugsame gallische Dorf unter römische Kontrolle geraten. Für Asterix (Axel Malzacher) und seine Freunde beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...



Das denke ich zur Serie:


Die fünfteilige animierte Kurzserie à etwa 30 Minuten adaptiert den Comic von 1964 (Originaltitel: Le Combat des Chefs) über weite Strecken sehr werkgetreu. Nur in den letzten beiden Episoden erlaubt sich die Serie kleinere inhaltliche Freiheiten, die jedoch harmonisch eingebaut sind und die Grundgeschichte nicht entwerten. Auch wenn sich Fans über kreative Freiheiten bei Adaptionen häufig ärgern, empfand ich das Finale als dynamische Verbindung von Altem und Neuem, das den Spannungsbogen gut abrundet. So überzeugt die Serie mit hohem Tempo, charmanten Dialogen und typischem Asterix-Humor, sodass ich nach fünf Folgen traurig war, mich schon wieder verabschieden zu müssen. 

Während die Serie inhaltlich also die ein oder andere Überraschung bereithält, von der man halten kann, was man möchte, ist sie zweifellos ein visueller Volltreffer. Die 3D-Animationen wirken, als hätte man die klassischen Zeichnungen aus dem Original von René Goscinny und Albert Uderzo direkt zum Leben erweckt. Die Figuren, Bewegungen und Farben sind so liebevoll umgesetzt, dass man sich fühlt, als würde man durch die Seiten des Comics spazieren – nur eben in bewegten Bildern. Dabei gelingt der Serie den Spagat zwischen nostalgischer Treue und moderner Ästhetik ganz wunderbar, was sich außerdem in Soundtrack widerspiegelt, der klassische Klänge mit modernen Beats verbindet. 

Auch im Humor, der typische Asterix&Obelix-Klischees mit modernem Zeitgeist verbindet, erkennt man die wohldosierte Mischung aus Hommage und eigener Interpretation. So sorgen unter anderem Namensspiele wie „Fastandfurius“, „Metadata“, „Mileycyrus“ oder ein römischer Legionär namens „Netflix“ für einige Lacher und auch allerlei überraschende Einschübe, wie zum Beispiel  Miraculix’ psychedelischer „Trip“ während seines Gedächtnisverlusts können großartig unterhalten. Anders als einige der neueren Comic-Hefte und Filmadaptionen werden die Popkulturreferenzen oder politischen Anspielungen nicht auf die Spitze getrieben, sodass das Original frischen Wind bekommt, ohne platt zu wirken.

Abgerundet wird der positive Eindruck durch die stimmige Besetzung der deutschen Synchronfassung. Allen voran Axel Malzacher als Asterix und Marko Bräutigam als Obelix können überzeugen und meine Kindheitshelden zum Leben erwecken. So ist die Mini-Serie für mich ein wahrer Überraschungserfolg gewesen, von dem ich hoffe, dass wir bald Nachschub bekommen werden!

Mein Urteil:

Eine rundum gelungene, moderne Hommage an einen Asterix-Klassiker – liebevoll animiert, witzig erzählt und mit viel Herzblut umgesetzt. Macht Lust auf mehr!


Zum Trailer:



Bild-Quellen: Moviepilot.de

2 Kommentare:

  1. Hallo Sophia,

    hm, das sind jetzt aber Comic-Helden die bei mir ganz am Rande....wenn überhaupt gelesen bzw. auch gesehen werden....aber keine Ahnung wieso....

    LG..Karin..

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    1. Hey Karin,

      Ich habe über 30 Asterix und Obelix Ausgaben von meinem Vater "geerbt" 😅 die habe ich als Kind natürlich alle 100 mal gelesen, also müsste ich eine Vorliebe dafür entwickeln. Aber wenn man nicht damit aufgewachsen ist, sind die Gallier schon ein spezielles Völkchen.

      Liebe Grüße
      Sophia

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