
Die Fakten
Titel: Bullshit-Bingo - Was Frauen nicht mehr hören wollen
Autorinnen: Tatjana Kiel, Susanne Schlösser, Sabine Grüngreiff, Svenja Lassen und Maren Wagener
Verlag: Komplett Media (6. März 2025)
Genre: Ratgeber
Seitenzahl: 281 Seiten
Link:
Hier klicken!
Meine Eindrücke
In "Bullshit-Bingo" versammelt ein Autorinnen-Team des Ladies Mentoring Netzwerks 31 reale Geschichten von Frauen, die im beruflichen oder privaten Umfeld mit abwertenden, oft sexistischen Bemerkungen konfrontiert wurden. Einen guten Eindruck von den Sätzen, mit denen sich die Autorinnen konfrontiert sahen, bekommt man schon auf dem Cover: Sätze wie "Du musst nicht gleich hysterisch werden! Lächle doch mal! Hast du deine Tage? Und wer passt auf die Kinder auf?" und Co hat jede von uns schonmal hören müssen.
Zu jeder Geschichte, die Einblicke in verschiedene Themen wie Familienplanung, Körper oder Erfolg im Beruf geben und in einer Aussage gipfeln, auf die die jeweilige Autorin gerne eine gute Antwort parat gehabt hätte, liefern die Autorinnen mehrere Vorschläge für schlagfertige Reaktionen. Die Grundidee – Konter zu sammeln, mit denen man klare Grenzen setzen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann – finde ich stark, da ich mich selbst schon in Situationen wiedergefunden habe, in der ich gerne eine passende Antwort parat gehabt hätte. Einige der Repliken sind dabei sehr clever und wirkungsvoll formuliert, andere wirken allerdings vollkommen übertrieben, ungeeignet für professionelle Kontexte oder schlichtweg beleidigend (z.B. "Noch so ein Spruch, Kieferbruch"?). So amüsieren die Vorschläge zum Teil mehr als man direkt von ihnen lernen kann, sie regen aber dazu an, sich eigene Antworten oder Reaktionen zu überlegen. Ein paar Sätze habe ich mir auch rausgeschrieben und hoffe, ich kann darauf zurückgreifen, wenn ich mal wieder in einer solchen Situation lande.
Mehr als die einzelnen Sätze, die für mich vor allem der peppige Aufhänger des Buches waren, haben mich also die kurzen Schilderungen aus dem Leben der Frauen überzeugen können. Sie machen deutlich, wie alltäglich solche verbalen Übergriffe sind – und wie häufig sie Frauen sprachlos zurücklassen. Auch wenn die Autorinnen auf den 281 Seiten nicht so sehr in die Tiefe gehen können wie andere feministische Romane dies in den vergangenen Jahren getan haben, sensibilisiert "Bullshit Bingo" für die unterschätzten Folgen solcher Aussagen und will Frauen dabei unterstützen, künftig nicht mehr stumm zu bleiben.
Ahoi Sophia,
AntwortenLöschenich fand viele der Repliken auch total untauglich und auch oft zu schnippisch/betont witzig; ich finde es am effektivsten, dem Typen der Spiegel vorzuhalten und einfach zu sagen, wie unhöflich/respektlos das war & dass ich mich auf die Diskussion nicht einlasse. Außerdem war das alles so Office-Content und oft meilenweit von meiner Lebensrealität entfernt. Und wie viele coaches gibt es bitte?! Arbeitet da im Büro auch jemand? xD
Liebe Grüße
Ronja von oceanloveR
Hey Ronja,
Löschenja, man merkt, dass die Autorinnen da zusammensaßen und irgendwann wohl etwas zu viel Spaß beim Brainstormen hatten ;-) Ich würde sagen, dass höchstens 10% der Sprüche wirklich tauglich waren (zumindest für meinen Stil zu kommunizieren).
Ich wurde aber dazu angeregt, mir selbst Gedanken zu machen, was ich denn gerne in den einzelnen Situationen geantwortet hätte und habe dadurch auch ein bisschen etwas über mich lernen können - deshalb die trotzdem recht hohe Bewertung mit 3,5 Sternen.
Für mich mitgenommen haben ich zum Beispiel die Frage "Würden Sie das auch zu einem Mann sagen". Ich finde das ist höflich, hält der Person aber direkt den Spiegel vor und passt eigentlich auf jede Situation. Entweder das Gegenüber merkt es dann, oder man kann eine noch bestimmtere Aussage nachschieben, hat es dann aber zumindest versucht...
Und ja, dass sich die ganzen Frauen vor allem im Office Kontext bewegen, ist mir auch aufgefallen, aber da das aktuell auch mein Umfeld ist, hat das für mich schon gepasst, haha
Liebe Grüße
Sophia
Ahoi Sophia,
Löschenhaha stimmt, die hatten bestimmt Spaß zusammen ^^ Aber wie du sagst; das wenigste war alltagstauglich...
"Würden Sie das auch zu einem Mann sagen", "Wie bitte?/ Können Sie das wiederholen?" und "Das ist respektlos" sind vermutlich echt die besten Antworten, um der anderen Personen nen Spiegel vor Augen zu halten und gleichzeitig nicht selbst ausfällig zu werden.
LG Ronja
Hey Ronja,
Löschengenau, oder "würden Sie mir das auch schriftlich geben?" fand ich auch eine gute Antwort in die richtige Richtung. Entweder die Person merkt es dann und rudert zurück, oder man würde sowieso verbal nicht weiterkommen. So oder so hat man es dann versucht und sich selbst nicht der Respektlosigkeit schuldig gemacht.
Liebe Grüße
Sophia