Donnerstag, 2. April 2020

Passion on Park Avenue



Allgemeines:

Titel: Passion on Park Avenue
Autorin: Lauren Layne
Genre: Liebesgeschichte
Verlag: Goldmann Verlag (16. März 2020) 
ISBN-10: 3442490413
ISBN-13: 978-3442490417 
ASIN: B07ZTDZ691
Preis: 9,99€ (E-Book)
10€ (Taschenbuch)
Taschenbuch: 352 Seiten
Originaltitel: Passion on Park Avenue
Weitere Bände: Love on Lexington Anvenue (20. Mai 2020)
Marriage on Madison Avenue (3. Juli 2020)




Inhalt:

Für die junge New Yorkerin Naomi Powell bricht mit dem Tod ihres Freundes, des Bankiers Brayden Hayes, eine Welt zusammen. Denn sie erfährt, dass er verheiratet war und ihn zwei weitere Frauen betrauern. Claire, Braydens Ehefrau – und Audrey, seine Geliebte. Kurzerhand lassen die drei Betrogenen die Beerdigung sausen und schließen Freundschaft fürs Leben. Und als Naomi in eines der altehrwürdigsten Häuser der Upper East Side zieht, kann sie jede Unterstützung gebrauchen. Denn ihr Nachbar ist Oliver Cunningham, der Albtraum ihrer Kindheit. Doch heute, als unverschämt attraktiver Mann, bereitet er Naomi aus ganz anderen Gründen schlaflose Nächte ...



Bewertung:

Glamour, Mode, neureiche Unternehmer, alter Geldadel, High-Society, Dinnerabende und die endlosen Möglichkeiten von New York - "Passion on Park Avenue" versprüht definitiv "Sex and the City"-Vibes und macht viel Spaß, mehr als eine leichte, unterhaltsame Lektüre ist der Auftakt der "Central Park"-Trilogie jedoch nicht. 

Schon das Cover bereitet darauf vor und lässt eine lockere, romantische Geschichte mitten in New York, aber nicht unbedingt Tiefgang erwarten. Auch wenn die Gestaltung mit den bunten Lichtpunkten und der Skyline schön anzusehen ist, finde ich das Originalcover dennoch um WELTEN besser! Dort ist nämlich die peppige Strichzeichnung einer Frau in Kleid, High Heels und mit Sonnenbrille zu sehen, die sich von der blauen Silhouette der Skyline abhebt. Dieser Entwurf hat meiner Meinung nach mehr Pepp, Wiedererkennungswert und außerdem ist die Darstellung der Protagonistin weitaus aussagekräftiger als nur die Skyline allein. Schön finde ich, dass sich das Motiv in den Leselaschen fortsetzt und in der vorderen Leselasche die ganze Trilogie abgebildet ist.

Erste Sätze: "Naomi Powell fand, dass es ohnehin keine gute Art gab, um herauszufinden, dass der Mann, mit dem man seit drei Monaten mit jemandem verheiratet war. Aber von der Existenz einer Mrs. Brayden Hayes durch die Todesanzeige des miesen Betrügers zu erfahren? Das war definitiv die schlimmste."



Drei Frauen, die sich von der Beerdigung ihres Mannes, Freundes oder Liebhabers drücken, sich im Central Park durch Zufall treffen und die gleichen Schuhe tragen - das ist auf jeden Fall die beste Grundlage für eine lebenslange Freundschaft (weiß man ja auch aus "Die Schadenfreundinnen" ;-)). Die Idee, jeder der drei betrogenen Frauen in einem Band ihr Happy End zu schenken, finde ich grundsätzlich gut, auch wenn das natürlich kein neues Konzept ist. Auch dass die erfolgreiche Unternehmerin, die ganz im "Rags to Riches" Stil aus dem Nichts ein Modeimperium geschaffen hat, das Accessoires verkauft, durch einen Mann wieder an ihre dunklere Vergangenheit erinnert wird und sich deshalb vor ihm verschließt, ist kein Modell, dass man nicht schon irgendwo so gelesen hat. Doch wenn man ohne große Erwartungen an den Roman herangeht und über die schlichte Story hinwegsieht, ist das eine gemütliche Geschichte für einen warmen Tag auf der Terrasse oder einen Ausflug nach Balkonien.

"Er hatte sich für sie entschieden, weil sie interessant war. Ein Rätsel, das er unbedingt lösen wollte. Denn eine Sache benötigte Oliver wirklich mehr als alles andere. Eine Ablenkung von seinem eigenen Leben."

Denn nach einem sehr oberflächlichen Anfang, der statt der Gefühle der Protagonistin lieber ihre Kleidung inklusive der Marken ihres Outfits beschreibt, wurde die Geschichte im weiteren Verlauf doch eine Spur emotionaler und bedachter. Zwar plätschert die Geschichte, die bald fast nur aus Szenen besteht, in denen sich Oliver und Naomi in verschiedenen Kontexten begegnen und abwechselnd angiften und anschmachten, abgelöst von dem ein oder anderen Mädelsabend mit Claire und Audrey, gemütlich und ohne große Höhepunkte vor sich hin, Lauren Layne hat es aber geschafft, durch ein eingestreutes, ernsteres Thema und den hinreißenden Umgang der Charaktere damit, der Geschichte mehr Tiefe zu verleihen. Die Rede ist von der Krankheit, die Olivers Vater Walter so nachhaltig verändert und ihr gemeinsames Leben zunehmend schwieriger gestaltet hat: Alzheimer. Wie sich die Krankheit auf das Vater-Sohn-Verhältnis ausübt, welcher Frust und welche Verwirrung damit verbunden sein kann, wenn man nie weiß, mit was man gerade zu rechnen hat und was das für einen Sohn bedeutet, wenn man seinen Vater jeden Tag ein Stückchen mehr verliert, war wirklich toll ausgearbeitet. Nicht zuletzt durch Olivers und Naomis Engagement haben die beiden sonst recht flachen Protagonisten, deren Geschichte aus der personalen Erzählperspektive geschildert wird, mehr Profil erhalten und wurden mir nach einiger Zeit doch noch sympathisch. 

"Naomi neigte ihm das Gesicht entgegen, und einen Augenblick lang stockte Oliver der Atem. Ein unbekanntes Gefühl überkam ihn. Verlangen, ja. Lust, sicherlich. Aber dieser Augenblick war etwas anderes. Irgendwie voller, als ob diese Frau nicht nur in diesem Augenblick zu ihm gehörte, nicht nur für eine Nacht, sondern für immer."


"Doch noch" schreibe ich, weil ich zu Beginn mit der eigensinnigen Protagonistin einige Probleme hatte. Klar, sie ist eine Bad-Ass-Heldin, die keine Rücksicht nimmt, sich schnappt, was sie will und es deshalb zu großem Erfolg gebracht hat, doch warum die starke Karrierefrau dabei als streitlustig, provokant, stur, sehr nachtragend und zickig dargestellt werden musste, konnte ich nicht ganz verstehen. Welche gemeinsame Vergangenheit Oliver und Naomi verbindet, erfahren wir leider schon zu Beginn, sodass wir kein Geheimnis haben, das wir lösen müssten. Stattdessen habe ich mich immer wieder gefragt, warum Noami Oliver sein Verhalten mit neun (!!!) Jahren nicht einfach verzeihen und seinen Charakter jetzt als Maßstab nehmen kann und war von ihrer unnötigen Kleinlichkeit mit der Zeit ein wenig angenervt. Bei Oliver war mit wiederum nicht klar, warum er nach der "großen Enthüllung" so wüten auf sie ist und keinerlei Verständnis für sie aufbringt, nur um dann plötzlich vor ihrer Tür zu stehen. Das erschien mir einfach nicht glaubwürdig, so wie an sich alles, was zwischen den Beiden gestanden hat. Das Drama und die unnötige Verwirrung zwischen den Beiden schien mir irgendwie erzwungen und unnatürlich, was nicht ganz zu ansonsten charmanten, unterhaltsamen, flüssigen Stil passte.

"Wenn der Kuss am Samstag ein Versprechen gewesen war, dann war dies eine Erfüllung. Diese Art von Kuss ruinierte eine Frau für sämtliche andere Küsse in der Zukunft."

Schade ist auch, dass wir von möglichen spannenden Nebenhandlungssträngen wenig erfahren. Was genau Naomi arbeitet, wie sie es geschafft hat, ihr Unternehmen aufzubauen, ihre Beziehung zu ihrer Mutter, wie sich die Freundschaft zu Claire und Audrey entwickelt hat und der Film, der über sie gedreht werden soll - all dies wird nur in wenigen Sätzen abgeschmettert, obwohl diese spannenden Nebengeschichten durchaus das Potential gehabt hätten, die ansonsten recht schlanke Geschichte zu tragen. Doch das muss an Kritik jetzt genügen.

Das Ende hat mir wieder deutlich besser gefallen und Lust auf die beiden anderen Teile gemacht, in der Claire auf Olivers Freund und Bauunternehmer Scott trifft und Audrey sich ihren Gefühlen für ihren langjährigen Freund Clarke stellen muss - "Love on Lexington Avenue" und "Marriage on Madison Avenue" -Ich bin schon gespannt!
Fazit:

Glamour, Mode, neureiche Unternehmer, alter Geldadel, High-Society, Dinnerabende und die endlosen Möglichkeiten von New York - "Passion on Park Avenue" versprüht definitiv "Sex and the City"-Vibes und macht viel Spaß, mehr als eine leichte, unterhaltsame Lektüre ist der Auftakt der "Central Park"-Trilogie jedoch nicht. Dennoch - wenn man ohne große Erwartungen an die Geschichte herantritt, macht sie definitiv Lust auf mehr!


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*unbezahlte WERBUNG* 
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat. 
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