
Die Fakten
Titel: The Witch Doesn´t Burn in This One
Autorin: Amanda Lovelace
Verlag: CreateSpace (6. März 2018)
Genre: Poesie
Weitere Bände: The Princess Saves Herself in This One (Band 1)
The Mermaid´s Voice Returns in This One (Band 3)
Seitenzahl: 210 Seiten
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Meine Eindrücke
Wie ihr vielleicht wisst, lese ich mich so langsam durch die Klassiker der modernen Poesie und dabei darf die amerikanische Bestsellerpoetin Amanda Lovelace mit ihrer "Women Are Some Kind of Magic"-Serie natürlich nicht fehlen. Den Anfang gemacht hat für mich im vergangenen Jahr "The Princess Saves Herself in This One", in dem die Autorin Teile ihrer Lebensgeschichte sowie verschiedene Traumata in kurzen Gedichten verarbeitet, die herausstellen, dass sie keine Prinzessin ist, die einen Retter braucht. Da mir der erste Band bereits gut gefallen hat, war ich gespannt auf ihre beiden Folgebände, "The Witch Doesn't Burn in This One" und "The Mermaid's Voice Returns in This One", deren Poesie ebenso wie bei Band 1 schon beim Titel beginnen.
Allerdings konnte mich die zweite Anthologie der Autorin leider nicht so sehr abholen wie die erste. Zwar ist die Grundidee, ausgehend von Katniss Everdeen als Inspiration für das "Girl on Fire" die Hexenverbrennung als Metapher für die von Männer an Frauen begangenen Verbrechen zu nehmen und sich deshalb mit Rache, Feuer und Wut zu beschäftigen, eine vielversprechende Grundlage für kraftvolle Poesie. Leider verfällt die Autorin hier aber in eine starke und vor allem generalisierende Antagonisierung von Männern, die beinahe an Misandrie grenzt. Versteht mich nicht falsch, ich bin absolut für Female Rage zu haben, der das Patriarchat zerstören und begangene Übel sichtbar und wieder gut machen will. Aber ungefiltert davon zu sprechen, Männer anzuzünden ist - wenn auch nur als Allegorie zu verstehen - für mich eindeutig in die falsche Richtung. Das hat mit Feminismus nichts zu tun, stattdessen spricht da wohl der Schmerz und der Wunsch nach Vergeltung aus der Autorin. Das wird vermutlich Resonanz in Personen finden, die ebenfalls traumatisiert und wütend sind, in mir haben viele Texte aber eine Abwehrhaltung ausgelöst.
Sehr schade fand ich auch, dass es hier sehr viele Wiederholungen gibt. Auf die Spitze getrieben wird das von einigen Gedichten, die nur aus einzelnen Phrasen bestehen und seitenlang wiederholt werden. Während dies in Textform vielleicht noch ein starkes Stilmittel ist, sind diese Abschnitte in der Hörbuchform aber einfach nur aufdringlich und schwer zu ertragen - beispielsweise wenn die Autorin "you have to eat" für über eine Minute durchgängig wiederholt. So hatte die Anthologie zwar auch wieder sehr mitreißende, emotionale Parts, konnte mich als Ganzes aber nicht überzeugen.
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