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Allgemeines
Titel: Zamonien - Entdeckungsreise durch einen phantastischen Kontinent
Autor: Walter Moers mit Anja Dollinger
Verlag:
Knaus (25. Oktober 2012)
Genre: Fantasy Sachbuch
ISBN: 9783813505306
Seitenzahl: 312 Seiten
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Inhalt
Bewertung
Als großer Fan von Walter Moers´ Zamonien-Universum musste auch die literarische Entdeckungsreise im Stil eines Lexikons unbedingt bei mir einziehen und meine Sammlung ergänzen. Gemeinsam mit Anja Dollinger geling dem Autor in "Zamonien" das Kunststück, ein Kompendium seiner Welt zu erschaffen, das so wundersam, verspielt, tiefgründig und detailverliebt ist wie der phantastische Kontinent, den es beschreibt.
Diese Fragen – und noch viele andere, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie stellen wollte – werden in über 150 Artikeln mit einem zwinkernden Auge und großer Liebe zum Detail und zu Moers’ absurd-fantastischem Universum beantwortet. Von A wie "Anagrom Ataf" bis Z wie "Zamomin" wird hier alles behandelt, was Zamonien ausmacht: Städte, Kreaturen, Pflanzen, Bräuche, Gesellschaftsformen, Wissenschaften und Mythen. Wer wissen will, wie das zamonische Wetter funktioniert, was die Grenzen des zamonischen Postsystems sind, welche Arten von Beleuchtung über den Kontinent benutzt werden oder was passiert, wenn man in Atlantis eine Verkehrssünde begeht – dieses Lexikon ist der Schlüssel zu Eurer Erleuchtung. Denn wir wissen ja:
Inkludiert werden auf den gut 300 Seiten alle Zamonien Bücher, die bis zur Veröffentlichung des Lexikons 2012 erschienen sind. Der Informationsstand reicht also bis einschließlich "Das Labyrinth der Träumenden Bücher", die Handlungsorte, Figuren und Informationen der Bücher wie beispielsweise "Die Insel der Tausend Leuchttürme" oder "Prinzessin Insomnia & der albtraumfarbene Nachtmahr" sind nicht enthalten. Es herrscht also ausdrückliche Spoiler-Gefahr für die ersten fünf Zamonien-Romane rund um Rumo, Hildegunst von Mythenmetz, Ensel und Krete, Echo und Käpt´n Blaubär. Zwar wird jeweils nicht die gesamte Handlung nacherzählt, aber doch ausschlaggebende Details vorweggenommen, weshalb ich die Lektüre nur eingefleischten Zamonien-Fans empfehlen würde, die die ersten Zamonien-Romane bereits gelesen haben.
Auch wenn es durch Überschneidungen zwischen den Gattungen, Orten und Personen in den Artikeln immer wieder zu Dopplungen kommt und Zamonien-Fans vieles bereits kennen werden, hat der Autor vorgesorgt und auch Neues inkludiert. So enthält das Lexikon ein paar ausschließlich dort veröffentlichte Bilder, einige Verweise auf bisher unbekannte Figuren und Informationen, die nur hier enthalten sind. Es handelt sich hierbei also um mehr als eine reine Zusammenfassung der bekannten Informationen. So ist es nicht nur ein Nachschlagewerk, sondern ein wahres Schatzkästchen für Sammler und Fans.
Optisch-didaktisch ist das Buch tatsächlich aufgebaut wie ein klassisches Lexikon - mit doppelspaltigem Text, Infokästen, Schemadarstellungen, Zitaten und Verweisen. Beim Navigieren durch die zahlreichen Beiträge von A bis Z helfen eine vorangestellte Gebrauchsanweisung, eine Karte, die anzeigt, wo der Artikel in Zamonien verortet ist, ein Stichwortverzeichnis am Ende des Buches sowie zahlreiche Querverweise, sodass man sich schnell und gerne in den zamonischen Beiträgen verirren kann. Wie immer sind die einzelnen Seiten dabei wundervoll durch den Autor selbst illustriert: Von Kapitelanfängen, in denen Buchlinge den jeweiligen Buchstaben halten, über Skizzen, Detaildarstellungen und Bildern wird das Beschriebene optisch durch bekannte und neue Kunstwerke ergänzt. Der Aufbau und die Gestaltung laden also dazu ein, sich treiben zu lassen, sich ganz in zamonischen Details zu verlieren und auf der Suche nach dem Orm durch die Beiträge zu stöbern. Einziger Wermutstropfen: Die eBook-Version hatte bei mir technische Schwierigkeiten im Layout, weshalb ich ganz klar zur Print-Ausgabe rate. Die hochwertige Gestaltung kommt ohnehin nur auf Papier wirklich zur Geltung!
Ein Highlight ist auch die unverkennbare zamonische Erzählweise, die Walter Moers Romane prägen. Auch wenn das Lexikon weniger verspielt und sachlicher erzählt ist als das fiktive "Nachtigallers Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung", ist es nicht minder charmant und imitiert den trocken-skurrilen Tonfall der anderen Romane. Der Stil changiert elegant zwischen neutraler Enzyklopädie, Satire und literarischem Wahnsinn – und balanciert dabei sicher wie ein träumender Buchling auf einem wackeligen Stapel Erstausgaben.
"Zamonien – Entdeckungsreise durch einen phantastischen Kontinent" ist also als Startpunkt für Zamonien-Neulinge eher nicht geeignet, sondern eher als Sternenkarte für erfahrene Weltenwanderer und eingefleischte Zamonien-Fans zu verstehen. Es eignet sich hervorragend, um das Gedächtnis aufzufrischen, besonders wenn man wie ich bald in "Die Stadt der Träumenden Bücher" eintauchen oder sich auf das kommende Werk "Qwert" (ET: 5. Novemer 2025) vorbereiten möchte!
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