
Erst letzte Woche, am 22. April erschienen und schon gehyped - die neue Netflix-Sensation "Heartstopper" adaptiert die gleichnamige Graphic Novel-Reihe von Alice Oseman, die auch die Drehbücher zur Serie schreibt und wurde dabei so in den Himmel gelobt, dass ich auch einen Blick in die Serie werfen musste. In 8 halbstündigen Folgen geht es hier um die Themen Sexualität, Identität, Homophobie, erste Liebe, Freundschaft und Familie!
Darum geht´s:
Als die beiden von einem Lehrer nebeneinander gesetzt werden, lernen sich Nick Nelson und Charlie Spring, zwei Teenagern, die zusammen auf die Jungenschule Truham Grammar School gehen, näher kennen. Während Charlie offen homosexuell ist und im vergangenen Schuljahr dafür gemobbt wurde, ist Nick beliebt und Spieler in der Schul-Rugby-Mannschaft. Auf den ersten Blick könnten die beiden also nicht unterschiedlicher sein, doch schnell werden die beiden Freunde... und mehr.... Aber wie werden die Freunde von Charlie und Nick und der Rest der Schule darauf reagieren?
Das denke ich über die Serie:
Alice Osemans Graphic Novels rund um die LGBTQIA+-Coming-of-Age-Romanze von Charlie und Nick stehen schon seit Längerem auf meiner Wunschliste, weshalb es für mich gar keine Frage war, dass ich auch einen Blick in die filmische Umsetzung werfen musste, die im Januar 2021 von Netflix angekündigt wurde. Als die Serie dann auch schon kurz nach Erscheinungstermin so viele positive Reaktionen hervorgerufen hat, musste ich mich erst recht sofort hinsetzen und mich der ersten Staffel widmen. Leider war "Heartstopper" mit acht 30-minütigen Folgen ein sehr kurzes Vergnügen, das sich an zwei Abenden schonungslos wegbingen ließ. Auch wenn ich keinen direkten Vergleich zu den Graphic Novels ziehen kann, finde ich die Serie sowohl inhaltlich als auch bezüglich Look, Cast und Erzählton sehr gelungen!
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Das hängt damit zusammen, dass "Heartstopper" in erster Linie drei Liebesgeschichten erzählt, wobei die von Nick und Charlie natürlich im Vordergrund steht. Dadurch, dass die acht Kapitel sehr kurz sind und die Handlungsstränge ständig wechseln, können die einzelnen Themen nicht so sehr vertieft werden und einem inhaltlich nicht viel abverlangen. Anstatt des praktischen Bingeformats hätte ich mir demnach an der ein oder anderen Stelle ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Da die Serie jedoch eher junge Teenager als Zielgruppe anpeilt, kann man ihr leicht verzeihen, dass die Handlung eher einfach gestrickt ist und die Spannungsbögen recht schnell gelöst werden.
Zuletzt loben möchte ich noch das diverse Casting, welches nicht nur sehr passende DarstellerInnen, sondern vor allem auch endlich mal GLAUBWÜRDIGE gefunden hat. Anders als bei gefühlt 90% aller Coming-of-Age-Serien sind die DarstellerInnen hier nicht schon Mitte 30 und haben die Körper von Models, sondern sehen tatsächlich auch wie Teenager aus. In Kombination mit der Tatsache, dass auch das britische Schulsetting hier deutlich authentischer dargestellt ist, als in den meisten anderen Serien, wirkt "Heartstopper" wesentlich echter und kann eine lebendigere Geschichte erzählen. Zusätzlich ist das schauspielerische Talent der HauptdarstellerInnen positiv hervorzuheben. Die hier gecasteten SchauspielerInnen können ihre Figuren ausnahmslos ganz wunderbar zum Leben erwecken, sodass nur noch der farbenfrohe Look, die teilweise exzentrischen Frisuren und animierte, umherfliegende Funken, Blumen oder Herzen daran erinnern, dass wir es hier mit der Adaption einer Graphic Novel Reihe zu tun haben.
Mein Urteil:
"Heartstopper" ist eine herzerwärmende, humorvolle und herrlich diverse Coming-of-Age Geschichte, die mit queeren Themen, tollen DarstellerInnen, einem authentischen Kontext und einem farbenfrohen Look überzeugt.
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