Allgemeines
Titel: Mate
Autorin: Ali Hazelwood
Verlag:
Berkley (7. Oktober 2025)
Genre: Romantasy
Seitenzahl: 457 Seiten
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Inhalt
Bewertung
Ich kann so viele Sachbücher, Romane und Klassiker lesen und lieben wie ich will – Romantasy ist und bleibt das Genre, bei dem ich am meisten Spaß habe, wenn sie gut geschrieben ist. Und "Mate" war geradezu köstliche Romantasy: ein bisschen freaky, aber wundervoll einfallsreich, charmant, emotional und mitreißend geschrieben! Nachdem mich "Bride" bereits positiv überrascht hat – obwohl ich eigentlich dachte, das Thema Werwölfe und Vampire sei langsam auserzählt –, habe ich mich riesig gefreut, dass Ali Hazelwood mit "Mate" nicht nur in dieselbe Welt zurückkehrt, sondern die Geschichte sogar deutlich stärker, runder und atmosphärischer weitererzählt.
Diese Fortsetzung ist mit 457 Seiten spürbar umfangreicher als "Bride" und nutzt den Raum für eine vielfältigere, besser balancierte Handlung. Nach einem emotional starken Prolog, der direkt in Serenas traumatischer Vergangenheit ansetzt, verlagert sich die Geschichte in den abgelegenen Norden, zum Nordwest-Rudel – einem völlig neuen Schauplatz, der deutlich rauer, abgeschotteter und politisch komplexer wirkt als das Setting des ersten Bandes. Neben der sich entwickelnden romantischen Dynamik gibt es diesmal zudem einen spannenden Nebenhandlungsstrang: Ein mysteriöser Kult mit verstörenden Ritualen taucht in der Nähe des Rudelgebiets auf und scheint in ungeklärter Weise mit Serena verbunden zu sein. Diese zusätzliche Bedrohung fügt der Geschichte Tiefe und Spannung hinzu und verhindert, dass sie sich ausschließlich auf die Romanze konzentriert. Durch diese Mischung aus Bedrohung, Intrigen und emotionalem Wachstum fühlt sich die Handlung deutlich dichter und befriedigender an als im ersten Band.
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Trotzdem setzt Ali Hazelwood auch hier erneut auf eine Erfolgsformel aus Slowburn, Enemies to Lovers, Found Family und einer starken Mate-Bond-Dynamik, diesmal allerdings mit deutlich mehr emotionalem Fokus und besserem Gleichgewicht zwischen Plot, Beziehung und innerer Entwicklung. Zwar sind einige Elemente der Handlung recht vorhersehbar (z.B. was es mit Serenas "Krankheit" auf sich hat...), aber auf die bestmögliche Art und Weise: man weiß genau, was kommen wird und fiebert auf den Moment hin, in dem die Figuren ebenfalls kapieren, was Sache ist. Auf die Motive aus dem Omegaverse, die Ali Hazelwood hier wieder miteingebaut hat (z.B. Alphas, Mates, Knotting (?!?😂)), hätte ich zwar wieder eigentlich verzichten können, sie passen aber viel besser in die Geschichte als in "Bride". Es scheint, als hätte sie Autorin sich hier warmgeschrieben und jegliches Schamgefühl über Bord geworfen. Das macht auch die erotischen Szenen deutlich weniger unangenehm als zuvor - ich hoffe aber dennoch, dass sich die Autorin in diesem Subgenre nicht zu wohlfühlt und bald wieder ohne Knotting auskommen wird!
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Der Schreibstil in "Mate" ist cozy, humorvoll und gleichzeitig spannungsreich – mit genau jener Mischung aus Witz und Schmerz, für die Ali Hazelwood mittlerweile fast ein eigenes Subgenre geschaffen hat. Urban Fantasy im Stil einer Rom Com? Das kann nur Ali Hazelwood rocken. Die Welt ist sofort wieder atmosphärisch greifbar und immersiv, ohne dass das Wordbuilding je überhandnimmt. Man fühlt sich einfach wohl in dieser Dynamik – genau die Art Paranormal Romance, die man an einem verregneten Tag am Stück inhaliert.
Auch die beiden Hauptfiguren sind mir wieder total schnell ans Herz gewachsen und schaffen es auch, sich auf den wenigen Seiten glaubhaft weiterzuentwickeln. Besonders die Ehrlichkeit und offene Kommunikation zwischen den beiden haben mir wieder sehr gut gefallen. Generell ist die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Serena geschrieben, aber zu Beginn jedes Kapitels steht ein kurzer Satz aus Koens Perspektive, welcher uns LeserInnen schon früh klar macht, dass hinter seinem abweisenden Verhalten eigentlich andere Gründe stecken... Serena hat mit ihrer sarkastischen, aber weichherzigen Art eine unfassbar lebendige, greifbare Persönlichkeit, die ich deutlich charismatischer und zugänglich fand als Misery. Ihre Entwicklung weg von radikaler Selbstaufgabe hin zu Selbstannahme war emotional sehr stark erzählt. Und Koen? Genau die Art von Love Interest, die man sich für eine Paranormale Romance wünscht: loyal, präsent, dominant, aber immer fair. Die Dialoge zwischen den beiden – frech, funkelnd, messerscharf – haben mich mehrfach laut lachen lassen. Das Prickeln ist spürbar von Seite eins, aber entwickelt sich organisch und mit Herz.
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