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Die Fakten:
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Der Inhalt:
Am klarsten sehe ich meine Träume, wenn ich in deine Augen blicke
Als Evelyn den geheimnisvollen Dylan kennenlernt, scheint sie ihren Seelenverwandten gefunden zu haben. Der attraktivste Junge der Schule und sie möchten nicht nur beide weg aus Dublin, sie haben auch einen gemeinsamen Traum: Eines Tages wollen sie ihr eigenes Unternehmen in New York gründen! Doch während Dylan alles dafür tut, ihren Plan in die Tat umzusetzen, fehlt Evelyn der Mut, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Aber als ein tragischer Unfall geschieht muss sie sich entscheiden: für ihre Familie oder ihre Zukunft mit Dylan in New York.
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Die Eindrücke:
Handlung: Anders als erwartet, präsentiert L. H. Cosway uns hier keine oberflächliche Feel-Good-Romanze, sondern thematisiert hier Themen wie Homophobie, erste Liebe, Gangkriminalität, Körperverletzung, Trauer, Depression, Armut, Krankheiten und Träume von einem besseren Leben. Was eine ganz wundervolle Abwechslung zum ansonsten recht flachen, heiteren Durchschnittsbuch des Genres hätte sein können, funktioniert aber nur mäßig gut - aufgrund der geradezu lachhaften Länge (oder wohl eher Kürze) von 288 Seiten sind fast alle Themen nur oberflächlich angerissen und auch die Liebesgeschichte nimmt sich viel zu wenig Zeit. Nach dem unglaublich süßen Kennenlernen passiert bis zum großen Knall fast nichts. Der ereignet sich dann aber umso heftiger, wenn auch nicht ganz unerwartet. Der Klapptext führt ein wenig in die Irre - weder ereignet sich hier ein wirklicher "Unfall", noch träumen Dylan und Evelyn einen gemeinsamen Traum.
Schreibstil: Auch der Schreibstil ist nichts Halbes und nichts Ganzes - kurzum ein etwas verwirrender Stil-Misch-Masch. An manchen Stellen schreibt die Autorin wunderschön poetisch und entspinnt tiefgreifende Unterhaltungen, nur um dann wieder zu plumpen, stark abgekürzten Beschreibungen zurückzukehren und interessante Themen weitläufig zu umschiffen. Sehr gut gefallen hat mir jedoch, dass L. H. Cosway mit der Problemgegend von Dublin ein ganz anderes Setting, eine viel düsterere Stimmung gewählt hat, als sonst im NA-Genre üblich.
Protagonisten: Ein Schwarzmaler mit einer extrem guten Nase und ein gärtnernder Sonnenschein - nicht gerade eine Kombination, von der man alltäglich liest und doch eine, die wunderbar hätte harmonieren können. Konjunktiv weil die Autorin sich das leider durch das viel zu schnelle Erzähltempo verbaut hat. Nebenprotagonisten wie der homophobe Schulhofschläger, Evelyns schwuler bester Freund oder Dylans Clique bestehend aus einem lockigen Nerd und einem Goth-Girl wirken auf den ersten Blick recht stereotyp, können sich davon aber im Lauf der Geschichte immer mehr lösen.
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Das Urteil:
Ein ungewöhnliches Liebesdrama, dessen Protagonisten, Setting und Themen grundsätzlich überzeugen. Leider nimmt sich die Autorin für all ihre Ideen jedoch viel zu wenig Zeit und lässt so im Mittelmaß versinken, was ein echtes Highlight hätte werden können.
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