Sonntag, 3. September 2023

Filmempfehlung: Red, White & Royal Blue

Auf den Erscheinungstermin der neuen Prime-Verfilmung des gleichnamigen Romans von Casey McQuinston "Red, White & Royal Blue" habe ich schon lange hingefiebert. Am 11. August war es dann soweit und die queere Liebeskomödie von Matthew Lopez ist erschienen. Ich musste natürlich sofort einen Blick hineinwerfen und berichten...

Darum geht´s:

Als seine Mutter (Uma Thurman) zur ersten Präsidentin der USA gewählt wird, wird Alex Claremont-Diaz (Taylor Zakhar Perez) über Nacht zum Liebling der Nation: attraktiv, charismatisch, clever – ein Marketingtraum für das Weiße Haus. Nur auf diplomatischer Ebene hapert es bei Alex leider ein wenig. Bei einem Staatsbesuch in England eskaliert Alexʼ schwelender Streit mit dem britischen Thronfolger Prinz Henry (Nicholas Galitzine). Als die Medien davon Wind bekommen, verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den USA und England rapide. Zur Schadensbegrenzung sollen die beiden jungen Männer medienwirksam ihre Versöhnung vortäuschen. Doch was, wenn Alex und Henry dabei feststellen, dass zwischen ihnen eine Anziehung existiert, die über eine Freundschaft weit hinausgeht? Plötzlich steht nicht nur die Wiederwahl von Alexʼ Mutter auf dem Spiel …



Deshalb solltet Ihr Euch den Film unbedingt ansehen:

"Red, White & Royal Blue" hat mich schon im Buch als zuckersüße, queere Lovestory rund um US-amerikanische Politik, das britische Königshaus und Themen des Erwachsenwerdens wie sexuelle Orientierung, Verantwortung und Liebe begeistert. An die Verfilmung hatte ich deshalb (besonders nach dem vielversprechenden Trailer) recht hohe Erwartungen, die insgesamt aber weitestgehend erfüllt wurden. Denn die Verfilmung hält sich trotz weniger Änderungen und Kürzungen sehr nah an der Buchvorlage und hat das Setting, die Figuren und die Handlung sehr gut getroffen sowie viele Schlüsselmomente passend umgesetzt. 

Genau wie Casey McQuinstons Roman entspinnt der Roman ein märchenhaftes Was-wäre-wenn-Szenario, in der eine Frau amerikanische Präsidentin ist, ein König in England auf dem Thron sitzt und die jüngsten Sprösslinge beider herrschenden Häuser sich verlieben. Damit ist die Geschichte in erster Linie verträumt, romantisch und witzig erzählt - eine willkommene Ablenkung zu den ansonsten tendenziell eher im Genre des düsteren Problemfilms angesiedelten queeren Romanzen. Trotz des erfundenen Szenarios und der leicht verträumten Atmosphäre, ist die Handlung allerdings nicht zu weit von der Realität entfernt. Denn Alex und Henry leben in keiner perfekten Welt, in der Diversität, Weltoffenheit und Fortschritt florieren, sondern müssen mit denselben Herausforderungen kämpfen, die es auch in unserer Welt gibt. Überrascht war ich, dass auch der US-amerikanische Wahlkampf und die politischen Beziehungen verschiedener Länder inhaltlich mehr vertieft werden, als für die reine Handlung der Liebesgeschichte nötig gewesen wäre. Zwar musste der Film einige Abstriche machen, aber auch hier erhält die Erzählung mehr Tiefe als das märchenhafte Szenario mit Prinz und First-Son erwarten lässt. 

Die beiden Hauptfiguren Alex und Henry habe ich schon im Buch sehr ans Herz geschlossen und mich sehr gefreut, dass für beide sehr passende Darsteller gefunden wurden. Es macht sehr viel Spaß, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich von Fremden zu Rivalen zu Freunden zu Liebenden entwickeln und dabei eine tolle Chemie haben. Gerade diese Entwicklung, für die sich die Autorin im Buch sehr viel Zeit genommen hat, finde ich hier aber ein wenig zu gehetzt. Das hängt mit der limitierten Spielzeit zusammen, die auch andere Änderungen notwendig gemacht hat. Diese betreffen vor allem Nebenfiguren wie beispielsweise Alex´ Schwester, die im Film komplett fehlt. Auch seine Eltern sind hier noch zusammen und nicht getrennt wie im Buch, außerdem entfallen sein Senatoren-Freund und seine Fake-Beziehung zu Nora. In Henrys Plotline sind auch einige Abstriche vorgenommen worden. Zum Beispiel wird seine Mutter, Prinzessin Catherine überhaupt nicht gezeigt, während seine Großmutter kurzerhand zum Großvater, dem König, gemacht wurde. Durch diese kleinen, aber für Buchfans auffälligen Änderungen, entfallen die vielen Nebenplots, die das Buch so charmant und abwechslungsreich gemacht haben, hier vollständig und der Fokus des Films liegt eindeutig auf den beiden Protagonisten. 

Da die beiden Darsteller einen wirklich großartigen Job machen, finde ich das auch nicht weiter schlimm. Ich war schon im Vorhinein sehr skeptisch, ob die Produzenten es schaffen würden, das Buch in 2 Stunden zu verfilmen und die Essenz der Geschichte dennoch einzufangen. Das ist unterm Strich nun überraschenderweise gut gelungen, ich denke in einem Format als Miniserie mit 4-6 Folgen wäre die Geschichte aber noch besser rübergekommen. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann mal einen Editors Cut auf Prime (die erste Version des Films war nämlich ganze 3 Stunden lang).... Ich wäre auf jeden Fall sofort am Start!

Mein Urteil:

"Red, White & Royal Blue" ist - egal ob im Filmformat oder als Buch - eine zuckersüße, queere Lovestory rund um US-amerikanische Politik, das britische Königshaus und Themen des Erwachsenwerdens wie sexuelle Orientierung, Verantwortung und Liebe. Die Verfilmung hält sich dabei recht nah an der Buchvorlage und hat das Setting, die Figuren und die Handlung sehr gut getroffen und viele Schlüsselmomente passend umgesetzt.  

Zum Trailer:


Bild-Quellen: Moviepilot.de

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