Dienstag, 20. Dezember 2022

Kurzrezension: Red, White & Royal Blue


Die Fakten

Titel: Red, White & Royal Blue
Autorin: Casey McQuinston
Verlag: St. Martin´s Griffin (14. Mai 2019)
Genre: Queer Romantic Comedy
Seitenzahl: 448 Seiten
Deutsche Ausgabe: Royal Blue
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Der Inhalt

Als seine Mutter zur ersten Präsidentin der USA gewählt wird, wird Alex Claremont-Diaz über Nacht zum Liebling der Nation: attraktiv, charismatisch, clever – ein Marketingtraum für das Weiße Haus. Nur auf diplomatischer Ebene hapert es bei Alex leider ein wenig. Bei einem Staatsbesuch in England eskaliert Alexʼ schwelender Streit mit dem britischen Thronfolger Prinz Henry. Als die Medien davon Wind bekommen, verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den USA und England rapide. Zur Schadensbegrenzung sollen die beiden jungen Männer medienwirksam ihre Versöhnung vortäuschen. Doch was, wenn Alex und Henry dabei feststellen, dass zwischen ihnen eine Anziehung existiert, die über eine Freundschaft weit hinausgeht? Plötzlich steht nicht nur die Wiederwahl von Alexʼ Mutter auf dem Spiel …


Die Eindrücke

Handlung: Da "Red, White & Royal Blue" von Casey McQuiston schon seit Ewigkeiten auf meinem SuB liegt und mir in der Vorweihnachtszeit nach einer leichten, romantischen Geschichte war, habe ich letzte Woche ohne große Erwartungen zu der Geschichte gegriffen - und sie in einem Rutsch begeistert durchgelesen. Die Autorin hat hier eine zuckersüße, queere Lovestory rund um US-amerikanische Politik, das britische Königshaus und Themen des Erwachsenwerdens wie sexuelle Orientierung, Verantwortung und Liebe geschrieben, die mich sowohl gut unterhalten als auch berührt und mitgerissen hat. "Red, White & Royal Blue" spielt mit einem interessanten Was-wäre-wenn-Szenario, das in einer Art alternativen Realität angesiedelt ist, in der eine Woman of Colour amerikanische Präsidentin ist, eine Queen Mary in England auf dem Thron sitzt und die jüngsten Sprösslinge beider herrschenden Häuser sich verlieben. Damit ist die Geschichte in erster Linie verträumt, romantisch und witzig erzählt. Trotz der personellen Änderungen und des erfundenen Szenarios, ist die Handlung allerdings nicht zu weit von der Realität entfernt. Denn Alex und Henry leben in keiner perfekten Welt, in der Diversität, Weltoffenheit und Fortschritt florieren, sondern müssen mit denselben Herausforderungen kämpfen, die es auch in unserer Welt gibt. 

Figuren: Casey McQuiston lässt sich viel Zeit, ihre beiden Hauptfiguren Alex und Henry vorzustellen und deren Beziehung auszuarbeiten. Es macht sehr viel Spaß, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich von Fremden zu Rivalen zu Freunden zu Liebenden entwickeln und schon nach den ersten 100 Seiten hatte ich beide fest ins Herz geschlossen. Nicht nur die Dynamik zwischen Alex und Henry ist wunderbar ausgearbeitet, auch deren Beziehungen zu ihren Eltern, zu ihren Geschwistern, Freunden, ihren Leibwächtern und ihrem Land sind toll und greifbar gestaltet. Besonders in der zweiten Hälfte der Handlung, als die sich Figuren gemeinsam großen Schwierigkeiten stellen müssen, wird ihre besondere Verbindung deutlich und die Geschichte überzeugt mit viel Tiefe und großen Emotionen.

Schreibstil: Die Autorin war mir vor dieser Geschichte völlig unbekannt, hat mich aber mit ihrem leichten, humorvollen Schreibstil aber schnell für sich eingenommen. Überrascht war ich, dass sie den US-amerikanischen Wahlkampf und die politischen Beziehungen verschiedener Länder inhaltlich mehr vertieft hat, als für die reine Handlung nötig gewesen wäre. Man merkt der Geschichte an, dass die Autorin hier sehr gut recherchiert hat. An einigen Stellen ergab sich so allerdings eine leichte Überlänge, weshalb es auch keine vollen 5 Sterne von mir gibt. Das wird jedoch gut durch romantische Nachrichten berühmter Personen, ausgetauschte Emails und Kurznachrichten von Alex und Henry, sowie Ausschnitte aus Zeitungen, Reden und Fernsehauftritte ausgeglichen, die hier zusätzlich zum Text eingefügt sind. Nun bin ich sehr gespannt auf die filmische Umsetzung, die anscheinend irgendwann in 2023 erscheinen soll. Der Cast ist auf jeden Fall schonmal sehr vielversprechend...!


Die Zitate


"Thinking about history makes me wonder how I’ll fit into it one day, I guess. And you too. I kinda wish people still wrote like that. History, huh? Bet we could make some."

"The moment you first called me a prick, my fate was sealed. O, fathers of my bloodline! O, ye kings of olde! Take this crown from me, bury me in my ancestral soil. If only you had known the mighty work of thine loins would be undone by a gay heir who likes it when American boys with chin dimples are mean to him.”

“Every person who bears a legacy makes the choice of a partner with whom they will share it with, whom the American people will hold beside them in hearts and memories and history books. America: He is my choice.”

“On the map of you, my fingers could always find the green hills, Wales. Cool waters and a shore of white chalk. The ancient part of you carved out of stone in a prayerful circle, sacrosanct. Your spine's a ridge I'd die climbing. If I could spread it out on my desk, I'd find the corner of your mouth where it pinches with my fingers, and I'd smooth it away and you'd be marked with the names of saints like all the old maps. I get the nomenclature now- saints' names belong to miracles”

Das Urteil

In "Red, White & Royal Blue" erzählt Casey McQuiston eine zuckersüße, queere Lovestory rund um US-amerikanische Politik, das britische Königshaus und Themen des Erwachsenwerdens wie sexuelle Orientierung, Verantwortung und Liebe, womit die Geschichte deutlich mehr Inhalt und Tiefe aufzuweisen hat als gedacht. Große Leseempfehlung!


*keine WERBUNG, selbstgekauft*

Quelle Informationen: Amazon.de. Klapptexte und Zitate sind Eigentum des Verlags oder jeweiligen Rechtinhabers.

2 Kommentare:

  1. Hallo Sophia :)

    Freut mich, dass das Buch dich überzeugen konnte. Ich hab es damals rund um den ET gelesen und mich hat es auch fesseln und begeistern können :) wobei ich die deutsche Variante gelesen habe.
    Ich wusste gar nicht, dass dazu auch eine Verfilmung geben wird. Da muss ich nächstes Jahr mal die Augen offen halten, denn die würde mich auch interessieren.

    Lieben Gruß
    Andrea

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    1. Hey Andrea,

      Ich kann mir vorstellen, dass es auf deutsch nochmal anders wirkt als auf Englisch. Ich fand den Unterschied in der Sprache zwischen Alex und Henry in der Originalsprache total spannend und konnte die beiden beim Lesen praktisch im jeweiligen Slang sprechen hören.
      Auf den Film bin ich wahnsinnig gespannt. Der Hauptcast ist ja schon veröffentlicht und den finde ich auf den ersten Blick schonmal so passend 😍

      Liebe Grüße
      Sophia

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