Dienstag, 20. Mai 2025

30 Women


Allgemeines

Titel: 30 Women
Autorin: Lina Mallon
Verlag: Moon Notes (1. Januar 2022) 
Genre: Autobiografischer Ratgeber
Seitenzahl: 223 Seiten
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Bewertung

Auf das neue Buch der Bloggerin, Autorin und Kolumnistin Lina Mallon bin ich auf Bookbeat ganz zufällig gestoßen. Das Cover hat mich mit den bunten Illustrationen unterschiedlicher Frauen und dem olivgrünen Hintergrund sofort angesprochen und auch das Konzept, autobiografische Erzählungen mit Beobachtungen über die weiblichen Beziehungen im Leben der Autorin zu verbinden, fand ich sehr vielversprechend. So habe "30 Women" ohne große Umschweife begonnen und das Hörbuch an zwei Tagen durchgehört.  

"Ihr denkt, irgendwann kommt einfach der Mann (oder auch die Frau) um die Ecke, die euch zu der Frau macht, die ihr immer sein wolltet? Aber was ist, wenn das nicht stimmt? Was, wenn all die Frauen um uns herum über all die Jahre hinweg die viel größere Inspiration sind, die uns zu der Einen werden lassen, die uns selbst glücklich macht?"

Aufgeteilt in 30 Kapitel, die sich alle einer Frau widmen, die Lina Mallon inspiriert oder unterstützt haben, verwebt die Autorin persönliche Erfahrungen mit generellen Einsichten über weibliche Beziehungen und die Herausforderungen, denen Frauen heute gegenüberstehen. Von ihrer Oma, über Schulfreundinnen, ihre Schwiegermutter, ihre erste Chefin bis zu einer Sitznachbarin nebenan im Zug sind dabei längere, tiefere Beziehungen genau wie eher kurze Begegnungen dabei. Zwischen den eher persönlichen Kapiteln gibt es außerdem immer wieder Einschübe zu berühmten Frauen aus der Weltgeschichte oder Popkultur - Disney Prinzessinnen, aber auch Yusra Mardini, Jane Goodall oder Gesa Neitzel -, die das Leben der Autorin ebenfalls geprägt haben oder als Vorbilder dienen. So zeigt sie auf, wie wichtig echter Support, ehrliche Kritik und gemeinsames Wachstum sind, sowie was das wichtigste Gut ist, das wir im Patriarchat den Männern voraus haben: unsere engen Freundschaften, vernetzten Communitys und liebevolle Wegbegleiterinnen. 

"Ich habe von meiner Oma gelernt, dass es okay ist, emotional zu sein, dass es besser ist, über Emotionen zu sprechen, sie herauszulassen, loszulassen, ehrlich zu sich selbst zu sein, als Ballast anzusammeln. Es ist okay, manchmal mit Worten, um sich zu werfen (und dabei trotzdem aufzupassen, dass sie niemanden absichtlich treffen), bis sie weniger schwer wiegen, bis wir uns wieder leichter fühlen oder die negative Energie aufgebraucht ist, damit wir wieder klar sehen, zu uns selbst finden, durchatmen können. Auch um dann, wenn sich die Gefühle gelegt haben, mal selbst dieser Ort für einen anderen Menschen, für die eigenen Freunde zu sein."

Als Ratgeber würde ich das Buch dabei aber gar nicht unbedingt betiteln, da es weder belehren oder aktive Hilfestellung anbieten möchte. Allerdings gibt es dennoch Dinge, die man beim Lesen lernen kann, wenn man sich auf einen Perspektivwechsel einlässt. Die Autorin reflektiert Beziehungen, kurze Begegnungen, Konflikte, ungute Verhaltensmuster und Themen wie Identität, Heimat, Körpergefühl, Sexualität und Halt, wobei zwischen den Zeilen gelebter Feminismus mitschwingt. Außerdem regt es das Buch zum Nachdenken an, wer in unserem bisherigen Leben diese 30 Frauen waren und für wen wir eine der 30 Frauen sein können. Die Einladung, über die tollen Frauen in unserem eigenen Leben nachzudenken und Vorbilder nicht nur auf Bühnen, sondern auch im persönlichen Umfeld zu suchen, habe ich gerne angenommen und meine eigene Liste gestartet. 

"Wir sind Frauen, wir sind stark, wir dürfen fordern, wir brauchen einander, wir brauchen laute Stimmen, wir dürfen keine Angst vor Konflikten haben wir müssen für unsere Rechte, vor allem die verwehrten, einstehen."

Der Schreibstil der Autorin ist dabei federleicht, beschwingt und flüssig, sodass man sich gerne auf die persönliche Reise durch ihr Leben einlässt. Besonders im ersten Drittel war ich so von der authentischen Erzählweise gefesselt, dass ich mir fast sicher war, dass "30 Women" ein Highlight werden würde. Allerdings faserte der fesselnde Lesefluss gegen Ende immer weiter aus. Auch wenn für die Autorin sicher jedes einzelne Kapitel wichtig war, verschwimmen und wiederholen sich die Episoden gegen Ende sehr. So entstand der Eindruck, dass das Buch eventuell auch als "20 Women" hätte erscheinen können und so vielleicht auch mehr Zeit gehabt hätte, sich jedem Kapitel mit mehr Tiefe zu widmen. Trotz dieser Kritik bleibt "30 Women" jedoch ein inspirierendes Werk, das zur Reflexion einlädt und die Bedeutung weiblicher Vernetzung und Unterstützung eindrucksvoll unterstreicht.

Fazit

"30 Women" von Lina Mallon ist ein inspirierendes und nachdenklich stimmendes Werk, das die Kraft weiblicher Unterstützung und Gemeinschaft feiert. Trotz kleinerer Längen am Ende des Buches fesselt es durch einen authentischen Schreibstil und ermutigt dazu, die Frauen in unserem Leben zu schätzen und selbst eine Quelle der Inspiration zu sein.


*keine WERBUNG, gehört über Bookbeat*

Quelle Informationen: Goodreads.de. Klapptexte und Zitate sind Eigentum des Verlags oder jeweiligen Rechtinhabers.

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