Montagsfrage #167 - Kurzgeschichten und Novellen?

Hallöchen,

die heutige Frage wurde in ähnlicher Form von Alexas Bücherwelt gewünscht. ;-) Wir hatten zwar 2020 schonmal kurz über das Thema gesprochen, aber seitdem kann sich ja einiges verändert haben:

Kurz und gut? Lest Ihr ab und zu auch gerne Kurzgeschichten oder Novellen?

Ich muss ja ehrlich sagen: Als Fantasy-Fan liebe ich vor allem lange, komplexe Geschichten – am liebsten mit ausuferndem Worldbuilding, langsamer Charakterentwicklung und jeder Menge Fortsetzungen. Meine bevorzugte Romanlänge liegt daher irgendwo bei 450 Seiten aufwärts. Für mich galt deshalb lange Zeit: Je dicker das Buch, desto besser. Erst in letzter Zeit habe ich auch kürzere Romane, Novellen, Lyrikanthologien oder sogar Kurzgeschichten für mich entdeckt. Gerade als kleine literarische Atempausen, als Ideenträger oder Gedankenexperimente schätze ich sie mittlerweile durchaus. Auch wenn ich sie immer nur zwischendurch lese und sie für mich lange Romane nicht ersetzen können, lese ich deshalb ab und zu gerne mal eine Kurzgeschichte oder Novelle. 

Es kommt mir aber nicht nur auf die Länge, sondern auch auf die Epoche der Kurzgeschichte an. Nach wie vor keinen Zugang gefunden habe ich zu klassischen Nachkriegs-Kurzgeschichten, mit der man in der Schulzeit gequält wurde (Parabeln! Kalendergeschichten! Lehrstücke! Bleibt mir weg damit!). Am ehesten zugänglich finde ich noch die englischsprachigen Klassiker – etwa von Edgar Allan Poe, Hemingway oder Fitzgerald - insgesamt finde ich aber moderne Kurzgeschichten aller Genres am besten. Denn wenn schon kurz, dann möchte ich bitte etwas mehr Biss, Atmosphäre und literarischer Freiheit lesen, wie sie oft in modernen Anthologien mit abwechslungsreichen Themen und Stilen zu finden sind. Eine kleine Zusammenstellung meiner liebsten Kurzgeschichten der letzten Jahre findet ihr HIER. 

Auch Novellen schätze ich mittlerweile sehr – vor allem dann, wenn sie als Prequel, Sequel oder Sammlung von Geschichten aus einem größeren, bereits bekannten Universum auftreten. Auch für gesellschaftliche oder politische Gedankenexperimente schätze ich Novellen sehr. Manchmal ist so eine kürzere Form ideal, um eine bestimmte Idee, Figur oder Stimmung auf den Punkt zu bringen. Wer Lust hat, kann unter dem  Label Novelle auf meinem Blog gerne ein wenig stöbern.

Wie steht ihr zu Kurzgeschichten und Novellen? Muss Literatur für euch lang sein, oder findet ihr gerade in der Kürze ihren Reiz?

Liebe Grüße
Sophia

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Nächste Woche bei der Montagsfrage:

Welche Bücher habt Ihr schon einmal in einer anderen Sprache als Deutsch gelesen – oder welche würdet Ihr gerne im Original erleben können?