 
Allgemeines
    Titel: Beauty and the Bachelor
Autorin: Kelly Oram
Verlag: ONE (30. Mai 2025)
Genre: New Adult
Seitenzahl: 481 Seiten
Originaltitel: Beauty and the Bachelor (übersetzt von Stephanie Pannen)
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Inhalt
Bewertung
.png) 481 Seiten später kann ich nun sagen: ich wurde unterhalten, aber nicht überzeugt. Zwar punktet die Geschichte mit einer flott erzählten Handlung mit exotischen Dates, schicken Kostümbällen, extravaganten Villen und romantischen Reisen um die ganze Welt, doch inhaltlich wirkt vieles unreif, naiv und stellenweise einfach problematisch. Auch wenn ich diesen - für mich wohl letzten Ausflug - in Kelly Orams märchenhaftes Kellywood unterm Strich nicht bereut habe, bin ich doch wohl so langsam zu alt für das Genre und die Autorin bin.
481 Seiten später kann ich nun sagen: ich wurde unterhalten, aber nicht überzeugt. Zwar punktet die Geschichte mit einer flott erzählten Handlung mit exotischen Dates, schicken Kostümbällen, extravaganten Villen und romantischen Reisen um die ganze Welt, doch inhaltlich wirkt vieles unreif, naiv und stellenweise einfach problematisch. Auch wenn ich diesen - für mich wohl letzten Ausflug - in Kelly Orams märchenhaftes Kellywood unterm Strich nicht bereut habe, bin ich doch wohl so langsam zu alt für das Genre und die Autorin bin. Unsere Hauptfigur Vivian kannte und mochte ich bereits aus "Cinder&Ella", dass wir sie nun als Erwachsene bei ihrer Suche nach der Liebe und der Erfüllung ihrer Träume begleiten dürfen, hat mich sehr gefreut. Das Wiedersehen mit ihr und das Auftauchen der anderen bekannten Figuren wie Ella, Brian, die Zwillinge oder Alice waren für mich definitiv das Highlight des Buches. Genau wie in den meisten ihrer anderen Romanen hat sich Kelly Oram hier wieder dafür entschieden, abwechselnd aus der Sicht ihrer beiden Hauptfiguren zu erzählen. So erhalten wir neben Vivian ebenfalls Einblicke - wenn auch nur sehr wenige - in die Sicht ihres Gegenstücks Sebastian. Anders als die quirlige Vivian mit dem flippigen Modegeschmack ist Sebastian allerdings ein ziemlich blasser Love Interest, der für mich zwischen problematisch, langweilig und unglaubwürdig wechselte. Die Rolle des unerreichbaren, grummeligen Milliardärs, der dringend eine Braut braucht, aber eigentlich weder Zeit noch Lust hat, sich mit Frauen auseinanderzusetzen, fand ich weder besonders originell noch sehr sympathisch. Besonders problematisch fand ich seine misogyne Einstellung zu Beginn („Frauen bedeuten Drama, und ich habe keine Zeit für ihre Spielchen"), die zwar später abgeschwächt wird, aber nie wirklich kritisch reflektiert. Auch wenn die Autorin ihr Bestes gibt, ihn im späteren Verlauf von einer besseren Seite zu präsentieren, fand ich ihn einfach keine besonders gut angelegte Figur, da man ihm spätere Kehrtwenden einfach nicht so richtig abnehmen möchte. Er muss erst die "Eine" treffen, um Frauen zu respektieren und für eine sinnvolle Ergänzung seines Lebens zu erachten. So wirken seine späteren „Erkenntnisse“ weniger wie glaubwürdige Charakterentwicklung und mehr wie ein bequemes Happy-End.
Auch die Nebenfiguren im Umfeld der Reality-Show Marry Me fand ich ehrlich gesagt nicht sehr progressiv proträtiert. Mit der Einteilung in die "netten, süßen Kandidatinnen" und die "aggressiv flirtenden Miststücke" werden leider extreme und sexistische Klischees bedient. Im Jahr 2025 möchte ich eigentlich nichts mehr Abwertendes über die "Bitch der Staffel" lesen, die sich im ultraknappen Bikini an den begehrten Bachelor ranmacht, während männliche Grapscher und Grenzüberschreitungen am Ende mehr zufällig sanktioniert als wirklich als Sexismus eingeordnet werden. Zwar gibt es den Versuch, weibliche Solidarität und Freundschaft statt zickigen Catfight darzustellen, aber wirklich glaubwürdig konnte die Autorin das nicht wirklich vermitteln. Im Jahr 2025 erwarte ich von einer Romance-Autorin, dass sie solche Tropes entweder bewusst dekonstruiert oder zumindest reflektiert. Hier werden sie jedoch ungebrochen reproduziert. Gerade weil Kelly Oram sonst oft moderne, empowernde Heldinnen schreibt, wirkt dieser Rückschritt besonders enttäuschend.
 

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