
Allgemeines
Titel: This Monster of Mine
Autorin: Shalini Abeysekara
Verlag:
Union Suqare & Co (1. April 2025)
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 416 Seiten
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Inhalt
Bewertung
"This Monster of Mine" von Shalini Abeysekara wurde mir von meiner ehemaligen Mitbloggerin ganz herzlich empfohlen, weshalb ich natürlich sofort neugierig war. Schon nach einem kurzen Blick auf das Cover (wie schön ist das denn bitte?!?) und den Klapptext - Eine vom antiken Rom inspirierte Fantasywelt, in der die Protagonistin um Gerechtigkeit kämpft, während der Richter an ihrer Seite nicht nur Verdächtiger Nummer eins ist, sondern auch ein möglicher Love Interest - war ich überzeugt und habe mir das Buch gekauft.
Glücklicherweise hält "This Monster auf Mine" auch genau, was es versprochen hat: Auf 416 Seiten verbindet die Geschichte gekonnt einen mystischen Kriminalfall, politische Intrigen und eine düstere Slow-Burn-Romanze. Schon nach dem blutigen Prolog war ich so gefesselt, dass ich unbedingt weiterlesen musste und auch im weiteren Verlauf ist die Handlung abwechslungsreich erzählt. Rückblenden zu Sarais Sturz vom Sidran Tower vor vier Jahren werden mit ihrer erneuten Ankunft in Edessa vermischt, in der sie als Petitor selbst Teil des Rechtssystems ist und Morde an ihren Vorgängern aufklären soll. So wird durchweg die Spannung aufrecht erhalten und es kommen immer neue Fragen auf: Was ist damals wirklich passiert? Wer war für ihren Sturz verantwortlich und wer hat die anderen Petitoren auf dem Gewissen? Was hat die Metall Gilde damit zu tun? Und ... kann sie Kadra vertrauen, auch wenn alle Indizien gegen ihn deuten?
Shalini Abeysekara versteht es also wirklich, Spannung aufzubauen, sodass der Lesefluss von langen Kapiteln und einem kurzen Durchhänger im Mittelteil nicht gebremst werden kann. Neben der Haupthandlung gibt die Autorin Einblicke in ein außergewöhnliches Setting, das von der Politik des antiken Roms, aber definitiv auch von nordischer Mythologie und seinen Runen inspiriert wurde. Die Stadt Edessa, Hauptstadt des Reiches Ur Dine, ist in vier Distrikte geteilt, die jeweils von einem Tetrachen geführt werden. Obwohl diese theoretisch vom Volk gewählt werden, wird bald deutlich, dass Machtverhältnisse eines dystopischen Gesellschaftsroman herrschen und das Rechtssystem von Korruption, Manipulation und Gewalt korrumpiert ist.
Dementsprechend ist der Erzählton von Beginn an blutig und kompromisslos, ohne romantische Beschönigungen oder unnötige Beschreibungen. Gerade aufgrund der völlig unromantischen, düsteren Atmosphäre, die dem Buch zurecht eine Klassifikation als Dark Fantasy eingebracht hat, wirkt die spätere Slow-Burn-Romanze, die sich in leisen Gesten, Blicken, Berührungen und Gesprächen zwischen den Ermittlungen und Gerichtsverhandlungen entwickelt, so intensiv. Der recht dramatisch klingende Titel "This Monster of Mine" könnte allerdings in die Irre führen: es handelt sich hier nicht um Dark Romance, oder gar Monster Romance und sogar nicht wirklich um klassische Romantasy. Ich würde die Geschichte aufgrund ihres starken Handlungs- und Figurenfokus sowie dem komplexen Worldbuilding eher als Fantasykrimi mit romantischem Subplot einsortieren.
Die Hauptfigur Sarai ist eine herausragende, moderne Protagonistin, die wunderbar in die aktuelle "Female Rage"-Bewegung passt: wütend, entschlossen, voller Kampfgeist und Gerechtigkeitssinn weigert sie sich, die Vergangenheit ruhen zu lassen, bis aufgeklärt ist, wer ihr und anderen Unrecht angetan hat. Gerade in Momenten, in denen sie mit Panikattacken ringt oder durch Flashbacks unter Druck steht, wirkt sie unglaublich real. Ihr Mut, trotz Bestechungsversuchen, Drohungen und Gewalt nicht nachzugeben, macht sie zur Figur, die man sofort ins Herz schließt.
Auch Tetrarch Kadra muss man einfach lieben, auch wenn (oder gerade weil) er die Definition eines „Morally Grey“-Charakters darstellt: kalt, gnadenlos, aber auch beschützend und fair, eine Person voller Widersprüche, die aber auf genüssliche Weise Sinn ergeben. Gemeinsam entwickeln Sarai und Kadra eine elektrisierende Dynamik, die das Buch wunderbar ergänzt. Der Slow Burn ist extrem langsam, aber genau das macht die Spannung so groß: pures Knistern, jede Menge Pining und köstliche Momente, in denen Sarai verzweifelt gegen ihre Gefühle ankämpft.
Die Nebenfiguren wie Cisuré, Gaius, Telmar, Anek oder Cassandane sind ebenfalls abwechslungsreiche ausgewählt und mit einer tollen queeren Repräsentation gestaltet. Da die Geschichte stark auf Sarai und Kadra fokussiert, treten sie weniger in den Vordergrund, sorgen jedoch für zusätzliche Konflikte und Spannung. Manche Figuren lösen regelrecht Hassgefühle aus, andere möchte man unbedingt im nächsten Band wiedersehen. Apropos nächster Band, in einem spannenden und dramatischen Showdown wird die Geschichte wunderbar abgeschlossen, sodass man "This Monster of Mine" definitiv als Standalone lesen kann. Es ist jedoch schon angekündigt, dass mit "This Blade of Ours" 2026 eine Fortsetzung erscheinen wird - ich bin auf jeden Fall gespannt!
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