Kurzrezension: When Angels Speak of Love

Die Fakten

Titel:  When Angels Speak of Love
Autorin: Bell Hooks
Verlag: Atria (01. Juni 2023) 
Genre: Poesie
Seitenzahl: 112 Seiten
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Meine Eindrücke

Bell Hooks, feministische Ikone und Autorin von über dreißig Büchern, hat mit "When Angels Speak of Love" eine Sammlung von 50 Liebesgedichten vorgelegt, die ich schon länger lesen wollte. Bekannt für ihre tiefgründigen Analysen zu Rassismus, Klassismus und Sexismus, nähert sie sich hier einem Thema, das zugleich universell und zutiefst persönlich ist: der Liebe in all ihren Facetten. 

"I feel our nation’s turning away from love…moving into a wilderness of spirit so intense we may never find our way home again. I write of love to bear witness both to the danger in this movement, and to call for a return to love"

Begleitet von einem ausführlichen Vorwort von Cole Arthur Riley, entfalten die Gedichte eine rohe, manchmal schroffe, dann wieder tröstende Wirkung. In dichter, oft beschwörender Sprache lotet Bell Hooks die komplexe Spannung zwischen Sehnsucht, Hingabe und Verlust aus. Ihre Texte sprechen jedoch nicht nur von romantischer Liebe, sondern auch von Freundschaft, Intimität, spiritueller Verbundenheit – und davon, wie eng Liebe mit Schmerz, Begierde und Vergänglichkeit verknüpft ist. Damit changieren Erzählton, Emotionen und Themen der Gedichte sehr stark, was sie zu einer abwechslungsreichen und vielseitigen Leseerfahrung machen.

"Ever dark prince yearns with all the passion of the cross, sanctified satanic wish to seduce and sacrifice love's innocence, making it serve flesh kneeling at the phallic altar drinking in the seed of his revenge."

Damit ist "When Angels Speak of Love" keine leichte Liebeslyrik, sondern eine vielschichtige, manchmal sperrige, oft aber zutiefst berührende Erkundung dessen, was es heißt zu lieben. Während manche Texte sich fast wie ein Gebet lesen, gleichen andere einem wütenden Aufschrei. Nicht jedes der 50 Gedichte erreicht dabei die gleiche Intensität, manches bleibt auch abstrakt oder konnte mich nicht erreichen - vielleicht auch, weil ich an manchen Stellen die kulturellen und spirituellen Referenzen nicht vollständig nachvollziehen konnte. Doch dort, wo Hooks’ Worte ins Herz treffen, tun sie es mit voller Wucht. Ihre Poesie verknüpft persönliche Verletzlichkeit mit analytischem Scharfsinn und macht deutlich, dass Liebe für sie weit mehr ist als ein romantisches Ideal: Sie ist eine radikale, politische und existenziell notwendige Praxis.

"The first taste of death wets my hunger. I need to live each moment in that same closing of the eyes, that same ecstasy. Let me lie here in everlasting peace, in love's embrace. Let me enter sleep with dark midnight as my witness.”

Fazit

"When Angels Speak of Love" ist keine leichte, „schöne“ Liebeslyrik. Die Sammlung fordert heraus, sie sperrt sich manchmal, aber sie berührt auch zutiefst und schafft es, die Liebe in ihrer Komplexität erfahrbar zu machen.

*keine WERBUNG,  selbstgekauft*

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