
Allgemeines
Titel: Klima-Bullshit-Bingo
Autor: Jan Hegenberg
Verlag:
Komplett-Media Verlag (6. August 2024)
Genre: Sachbuch
Seitenzahl: 240 Seiten
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Meine Eindrücke
Jan Hegenberg entlarvt in seinem neuen Buch "Klima-Bullshit-Bingo" die gängigsten Scheinargumente gegen Klimaschutz – und zwar auf ebenso unterhaltsame wie fundierte Weise. Schon in der Einleitung legt er dar, was gute Argumente eigentlich ausmacht, und schafft damit eine solide Grundlage für das, was folgt: 25 kurze Kapitel, die jeweils eine typische Ausrede („Ich trenne doch schon Müll“, „Ja, aber China“, „Klimaschutz zerstört die Wirtschaft“ …) auseinandernehmen und mit Fakten kontern. Nach dem Motto "Make Facts great again" gibt uns der Autor ein großartiges Rüstzeug, in zukünftigen Diskussionen besser zu bestehen.
Obwohl sich manche Kapitel thematisch überschneiden – ein starker Fokus liegt auf Mobilität und Energie –, entsteht auf den 250 Seiten keine Redundanz. Vielmehr ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, das sowohl zum Nachschlagen als auch zum Durchlesen geeignet ist. Der Autor, selbst BWLer und Blogger, hat ein besonderes Talent, komplexe Sachverhalte verständlich und pointiert zu vermitteln. Sein Schreibstil ist herrlich humorvoll, gleichzeitig aber immer sachlich genug, um die Inhalte glaubhaft zu vermitteln. Außerdem bringt er Tatsachen konkret auf den Punkt, ohne allerdings die Komplexität des Themas zu stark zu vereinfachen. So hatte ich beim Lesen zahlreiche Aha-Momente, obwohl ich mich bereits intensiv mit Klimathemen auseinandergesetzt habe.
Die Balance zwischen Lesefreundlichkeit und inhaltlicher Tiefe halte ich bei Sachbüchern für die größte Herausforderung. Jan Hegenberg gelingt die Balance aber wunderbar. Die Kapitel enthalten Quellenverweise und werden immer wieder durch Abbildungen ergänzt, bleiben aber dennoch auch für wissenschaftliche Laien absolut zugänglich. Ein praktisches Extra ist die gebündelte PDF, die man als Ganzes oder kapitelweise per QR-Code herunterladen und direkt in Kommentarspalten oder WhatsApp-Gruppen teilen kann, "wenn Tante Gisela mal wieder Mumpitz erzählt". Ein cleveres Tool also, um mit wenig Aufwand den Dialog über Klimaschutz wieder in eine faktenbasierte Richtung zu lenken und selbst viel Zeit zu sparen. Denn wie sagt schon Brandolinis Gesetz:
Das, was mich jedoch am meisten überzeugt hat, ist die Grundhaltung des Buches. Jan Hegenberg schafft es, über ein drängendes und oft bedrückendes Thema in einem Tonfall zu schreiben, der Optimismus versprüht, ohne die Dringlichkeit klein zureden. Er zeigt Vertrauen in Menschlichkeit, Technologie und die gesellschaftlichen Entwicklungen, die bereits im Gange sind. Ohne naiv oder schönmalerisch zu sein, nimmt er den apokalyptischen Untergangsnarrativen, die häufig verwendet werden, um die Relevanz des Themas aufzuzeigen, die Schwere und zeigt was wir gemeinsam erreichen könnten, wenn wir die Zentner Argumente-Morast zwischen uns beseitigen.
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