Montag, 20. Juli 2020

Montagsfrage #174 - 20.07.2020


Morgen,

jetzt habe ich so lange gezittert, Wochen gezählt und mich wie verrückt vorbereitet und jetzt da sie da ist- meine Klausurenwoche - will ich sie einfach nur hinter mich bringen und mich danach mit einem Buch an den See legen. Ich bin nicht mehr panisch, ich bin nicht mehr ehrgeizig, ich habe einfach nur keine Lust mehr und bin absolut ferienreif 😜🤷‍♂️. Also drückt mir für die nächsten 2 Wochen fest die Daumen und nach den vier Klausuren werde ich auch wieder ein bisschen aktiver - promise 😁.


Was magst du lieber: Fiction oder Non-Fiction?


Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass der Gehalt an lehrreichen Non-Fiction Büchern, also Autobiografien, Sachbücher oder Ratgeber pro Jahr sich vor allem auf meine Fachliteratur für das Studium beschränkt und ich ansonsten vor allem durch Fiction der Realität zu entfliehen versuche. Ich würde eigentlich gerne etwas anderes behaupten, da es so viele spannende, inspirierende und informative Non-Fiction-Literatur da draußen gibt, die mein Leben bereichern und mein Horizont erweitern könnte, wenn ich meine Zeit lieber auf sie anstatt auf teilweise niveaulose Young Adult Romane verwenden würde. Naja, würde, könnte - Konjunktiv... Tatsache ist, dass ich meistens genügend um die Ohren habe, den ganzen Tag mit neuen Informationen bombardiert werde und viele neue Eindrücke verarbeiten muss, dass mir abends im Bett eher der Sinn nach einer Prise "heile Welt" oder einem Ausflug in eine Fantasywelt steht, als nach einer gesellschaftskritischen Auseinandersetzung mit Rassismus. Zwar habe ich in den letzten Jahren ab und an immer mal wieder das ein oder andere Sachbuch oder ein Ratgeber gelesen, aber ohne es jetzt genau zu wissen würde ich meinen Fiction-Anteil doch auf 99 % schätzen. 

Während ich Sachbücher zumeist aus fehlender kognitiven Verarbeitungskapazität nicht lese, habe ich ein ganz anderes Problem mit Biografien. Vielleicht habe ich bislang einfach die falschen gelesen, aber mich hat bis jetzt noch keine wirklich gecatcht. Das Problem ist, dass sie sich in den meisten Fällen zu wenig Mühe geben, mich wirklich zu unterhalten und zu fesseln. Natürlich kann das in jedem Genre der Fall sein aber bei Biografien scheint mir das nochmal extremer: die Unterschiede in der Qualität (also nicht die der Geschichte, die hier ja nicht besser oder schlechter konzipiert sein kann, sondern die Erzählweise) sind extrem groß. Es gibt bestimmt auch beeindruckende und tief bewegende Biografien, doch meistens sind die Menschen, die so ereignisreiche Leben hatten, dass sie eine Biografie schreiben nicht so gute Autoren, dass ich die Geschichte so miterleben könnte wie Non-Fiction. Zumeist sind sie mir zu persönlich, um mich damit ganz sachlich auseinanderzusetzen, auf der anderen Seite aber zu distanziert, um mich wirklich mitreißen zu können. Dazu kommt, dass mich das Leben der meisten Menschen, die Biografien schreiben, schlichtweg nicht interessiert. Klar, es gibt inspirierende Persönlichkeiten, die einen langen Weg gegangen und ihr ganzes Leben für eine größere Sache gekämpft haben, doch mal ehrlich, der ganze Hype dass jeder (selbst 16jährige Mitglieder einer Boygroup), der halbwegs berühmt ist, meint selbst eine Biografie schreiben oder - noch schlimmer - sie bei einem Autor in Auftrag geben müsste, geht mir mittlerweile tierisch auf die Nerven. 

Wie seht Ihr das? Und wie schätzt Ihr Euer Fiction/Non-Fiction-Verhältnis ein?

Liebe Grüße
Sophia

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