Inhalt:
Als die frisch getrennte Beatrice in New Orleans dem rätselhaften, aber attraktiven Magier Huxley in die Arme läuft, sprühen schon nach kurzer Zeit die Funken. Doch wegen eines kleinen Missgeschicks muss Bea für Huxley und seine Brüder arbeiten und wird kurzerhand als Assistentin der Fabelhaften Marlow Boys auf der Bühne in ominöse Zauberboxen gesteckt. Die nahezu magische Anziehungskraft zwischen ihr und Huxley könnte allerdings zum Problem werden. Denn das letzte Mal, als Bea ihrem Herzen gefolgt ist, wurde ihr Bankkonto leergeräumt und sie selbst fast verhaftet. Aber diesmal ist schließlich Magie im Spiel, und so scheint alles möglich …
Es beginnt mit einem Tiefpunkt in Beas Leben. Ihr nicht allzu freiwilliger Neuanfang in New Orleans startet denkbar schlecht, als ihr Freund sie verlässt und sie somit in einer fremden Stadt allein und wohnungslos dasteht. Aber sie wäre nicht Bea, wenn sie sich dadurch lange aufhalten lassen würde. Durch eine Reihe an schicksalshaften Verstrickungen landet sie bei den Fabelhaften Marlow Boys und wird Assistentin von Magier Huxley. Bald schon sprühen nicht nur auf der Bühne die Funken, doch ihr Glück wird durch Beas Vergangenheit gefährdet und bald bekommen sie es nicht nur mit Vandalismus, sondern auch mit mörderischen Kredithaien und einem eifersüchtigen Konkurrenten zu tun, der dem Theater an den Kragen will...
Wenn man dem Inhalt genauer betrachtet, muss man zugeben, dass es wohl schon innovativere Handlungsbauten gegeben hat. Zwei attraktive Personen treffen sich, verlieben sich und werden durch Hindernisse aus ihrer Vergangenheit davon abgehalten, ganz zueinander zu finden. Ja gut, das ist vorhersehbar und nicht gerade ein neues Prinzip. Auch ist es nicht Kelly Siskinds erste Priorität, hier eine realistische Dokumentation abzuliefern und so lässt sie Probleme ab und zu wie eine echte Zauberkünstlerin in Luft auflösen. Aber - und hier kommt das wichtige ABER - diese Geschichte ist dennoch so lebensbejahend, exzentrisch und liebenswert erzählt, dass man sie einfach lieben muss.
Allein schon das zauberhafte Setting ist ein Grund, dieses Buch zu lesen. Ich habe noch nicht allzuviele Bücher gelesen, die in New Orleans spielen und dessen peppigen, künstlerischen Multi-Kulti-Vibe verströmen. Dass ihr Setting und ihre Figuren lebendig werden, versichert sich Kelly Siskind durch ihre sehr vitale, verschmitzte Art zu schreiben, die der ganzen Geschichte ein charmantes Augenzwinkern verpasst. So war ich sehr gerne Besucher der Fabelhaften Marlow Boys in ihrem schönen aber etwas abgewrackten und sanierungsbedürftigen Theater, habe mit Bea auf dem French Market Schmuck verkauft, mit Huxley in Jazzclubs und Kneipen getanzt und gepokert und bin in Beas gelbem Miniauto durch die Straßen der Stadt gefahren. Kombiniert mit dem an sich schon tollen Flair des Settings machen Huxleys Magie und Beas Kunst einen essenziellen Teil der stimmigen und kreativen Atmosphäre aus und stellen einen passenden Hintergrund für die Handlung und die Liebesgeschichte dar.
Letztere hat mich vor allem durch die tolle Chemie zwischen Bea und Huxley überzeugt. Mit seinen Narben, dem verschlossenen Blick und der Verantwortung, für das Erbe seines Vaters und den Lebensunterhalt seiner Brüder zu sorgen, ist Huxley nicht gerade ein extrovertierter, lustiger Zeitgenosse, der weiß, wie man Spaß hat. Umso spannender sind seine Reaktionen, als die lebenslustige, sonnige und beinahe schmerzhaft optimistische Bea in sein Leben tritt. Obwohl sie schon von klein auf wenig Sicherheit erfahren hatte und ihr Vertrauen nicht zuletzt von ihrem spielsüchtigen Vater mehrmals missbraucht wurde, bemüht sie sich, das Gute in den Menschen, der Welt und ihrem Leben zu sehen und alle Schwierigkeiten wegzulächeln. Zusehen, wie die strahlende Künstlerin mit ihren roten Haaren, den bunten Kleidern Farbkleckse-hinterlassend durch Huxleys Leben tanzt und seiner tristen Welt eine doppelte Portion Sonnenschein verpasst, ist einfach hinreißend. Berücksichtigt man dann noch die Nebencharaktere wie Huxleys Brüder Fox und Axel, Beas neue Freundin Della, welche in Kombination für einige amüsante Szenen sorgen, kommt man um eine Leseempfehlung trotz der eingangs beschriebenen Schwächen nicht mehr herum.
"Heute sehe ich nur dich. Kein gezwungenes Lächeln. Keine vorgetäuschte Tapferkeit. Keine Farbe, hinter der du dich verstecken kannst. Nur dich."
Zum Abschluss noch mein Lieblingszitat:
Fazit:
Trotz einiger Schwächen im Handlungsaufbau und einem Mangel an wirklicher Tiefgründigkeit ist "Love Like Magic" eine funkensprühende, farbenfrohe und magische Liebesgeschichte, die man nicht verpassen sollte. Die zwei so verschiedenen Protagonisten, das zauberhafte Setting und Kelly Siskinds charmante Art zu schreiben werten die Geschichte enorm auf, sodass man um eine Leseempfehlung nicht herumkommt.
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