Allgemeines
Titel: Ghost Hunter Academy - Verborgenes Erbe
Autorin:
Sarah Short
Verlag: dp (28. Mai 2021)
Genre:
Romantasy
ISBN-10: 3968177134
ISBN-13:
978-3968177137
ASIN: B092MJFRH3
Seitenzahl: 564
Seiten
Preis: 13,99€ (Taschenbuch)
4,99€ (Kindle-Edition)
Weitere Bände: kommend
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Inhalt
Bewertung
"Ghost Hunter Academy" ist nun mein fünftes Buch von Sarah Short, von welcher ich schon 2016 (damals schrieb sie noch unter dem Namen Sarah Schäfle) die Fantasy-Reihe "Der Ruf des Turul" und erst kürzlich die Zeitreise-Romanze "Mein Herz in deiner Welt" gelesen habe. Auch dieser Auftakt einer neuen Reihe, die zugleich die zeitliche Vorgeschichte der "Hekates Erbe"-Dulogie bildet, konnte mich überzeugen, unterhalten und mitreißen - hat mich im Verlauf der Geschichte aber auch ein paar Nerven gekostet...
Der Hauptgrund dafür sieht man mittig auf dem Cover abgebildet: die Protagonistin Joelle, hier dargestellt in einer schwarzen Lederjacke und umgeben von Schatten, geheimnisvollen Zeichen und Flammen, welche ihre dämonische Herkunft symbolisieren. Wie Ihr bestimmt wisst (ich habe es ja nur trölftausend Mal bis jetzt erwähnt) bin ich absolut kein Mitglied des Menschen-auf-Cover-Fanclubs, weshalb "Ghost Hunter Academy - Verborgenes Erbe" definitiv nicht zu meinen Lieblingscovern gehört. Sieht man von meiner Aversion gegenüber Model auf Cover jedoch ab, finde ich die Gestaltung sehr passend. Innerhalb der Buchdeckel ist die Geschichte in 50 Kapitel plus einen Prolog und einen Epilog eingeteilt, welche jeweils aus Gábors Perspektive erzählt werden.
Erster Satz: "Joelle! Verdammt, jetzt bleib doch mal stehen!"
Zusätzlich zu der Zweiteilung der Perspektiven gibt es zu Beginn zwei unterschiedliche Zeitebenen, die die erste Begegnung zwischen Gábor und Joelle vor zwei Jahren und ihr erneutes Zusammentreffen in der Ghost Hunter Academy in Paris gegenüberstellen. Grundsätzlich bin ich ein Freund von Zeitsprüngen, hier hat mir dieses Mittel aber nicht so gut gefallen, da es meiner Meinung nach einfach an der falschen Stelle eingesetzt wurde und der Beginn dadurch eher verwirrend und langatmig wirkt. Während ich noch dabei war zu begreifen, dass es in der Realität der beiden den Himmel, die Hölle, das Diesseits und das Jenseits gibt, stiegen wir schon tief in Joelles Alltag in der Akademie ein. Während ich noch Fragen dazu hatte, dass hier Halbdämonen zu Geisterjägern ausgebildet werden, dass die GHA ein Abkommen mit der Hölle hat und die Hauptfiguren alle die Kinder von Menschen und gefallenen Engeln sind, ging es hier schon um das Liebesleben der Hauptfigur.
Und letzteres ist wahrlich turbulent. Ich habe selten eine Geschichte gelesen, in der so viele unterschiedliche Love Interests auftauchen und um das Herz der weiblichen Hauptfigur konkurrieren. Mit einem oder im höchsten Falle zwei Konkurrenten über eine längere Zeitspanne kann man in diesem Genre ja noch rechnen, aber angesichts der Menge von Joelles amourösen Verstrickungen hätte man "Ghost Hunter Academy" auch ohne Problemen "Die vielen Romanzen der Joelle Aynurin" oder "Wie man trotz Männerphobie vier davon datet" nennen können. Das hängt zum Einen damit zusammen, dass sich im Laufe der Handlung eine Menge Hürden auftun, die immer wieder zwischen Joelle und (dem eigentlich schon sehr früh als ihr Seelenverwandten eingeführten) Gábor stehen. Und zum Anderen liegt es daran, dass es ihr als Halbdämonin mit der Gabe der Verführung weder an Gelegenheiten, noch an Zurückhaltung mangelt. Selbst dass diese eigentlich eine traumainduzierte Angststörung hat, die sie besonders auf Männer bezogen in die Bredouille bringt, kann sie nicht wirklich bremsen, was für den einen oder anderen unterhaltsamen Moment sorgt. Mal von einer so forschen Frauenfigur zu lesen, die sich nimmt, was sie will, war definitiv eine angenehme Abwechslung von den zurückhaltenden, scheuen Protagonistinnen, die sonst immer darauf warten, dass ein Mann auf sie zukommt. Dennoch war es ein bisschen gewöhnungsbedürftig, dass beinahe jede auftretende männliche Figur einmal zum Love Interest avancierte. Da genau darauf aber auch selbstironisch eingegangen wird und somit klar ist, dass der Autorin dieses "too-muchs"-an Partnerwechsel durchaus bewusst ist, kann man ihr das nicht wirklich ankreiden und lacht bei Bezeichnungen wie "Joelles männlicher Harem" herzlich mit den Figuren, statt über sie.
Ganz generell ist Joelle wie bereits erwähnt eine etwas anstrengende Erzählerin: sehr sprunghaft, hormongesteuert und ohne genauen Plan oder Agenda - ein typischer Teenager könnte man sagen. Auch hier gilt aber wieder: da sie sich selbst bewusst ist, dass ihre Handlungen manchmal unlogisch, ihre Gedankengänge widersprüchlich und ihre gefühlte Anziehung over-the-top ist, kann man ihr das gerne verzeihen. Das hat aber dennoch nicht verhindert, dass ich über sie das ein oder andere Mal die Augen verdrehen musste. Neben ihr trägt vor allem ihr "männlicher Harem" die Handlung. Dieser besteht aus ihrem Langzeit-On-Off-Freund Gábor, dessen kleinem Bruder Milán, ihrem aufoktroyierten Bodyguard Grigori, ihrem Zimmergenossen Tristan und ihrem Freund Luc, welche in den folgenden Bänden und auch in "Hekates Erbe" zum Teil nochmal genauer beleuchtet werden. Da es sich hier wie gesagt um die Vorgeschichte zu Sarah Shorts "Hekate"-Reihe handelt, welche ich aber selbst noch nicht gelesen habe, muss man damit rechnen, dass hier Spoiler enthalten sind, worauf aber auch zu Beginn des Buches nochmal hingewiesen wird.
Hey =)
AntwortenLöschenÜber das jugendliche Hormon-Chaos musste ich echt schmunzeln =). Insgesamt hört es sich aber sehr interessant an. Ich denke, ich würde es mal versuchen =)
LG
Anja
Hey Anja,
AntwortenLöschendas würde mich sehr freuen, Sarah Kurz ist eine langjährige Autorenfreundin von mir, von der ich echt schon einiges gelesen habe! 😍😅 Das mit dem jugendlichen Hormon-Chaos ist etwas, was mir mittlerweile bei vielen YA oder NA Romanen auffällt. Je älter man selbst wird, desto weniger kann man sich damit identifizieren und desto mehr muss man über das ein oder andere lächeln, was 17jährige Figuren so tun...
Liebe Grüße
Sophia