Allgemeines
    Titel: Chasing Dreams
Autor: Julia K. Stein
Verlag: Piper (29. Juli 2021)
Genre: New Adult
ISBN-10:
    349206261X
ISBN-13: 978-3492062619
ASIN:
    B092LNPQZG
Seitenzahl: 416 Seiten
Weitere Bände:
    Chasing Fame 
(Band 2, ET: Oktober 2021) 
Chasing Hope
 (Band 3, ET:
    Dezember 2021)
Preis: 9,99€ (Kindle-Edition)
12,99€
    (Broschiert)
Link:
    Hier klicken!
  
Inhalt
    Schon früh musste die Tänzerin Yuna lernen, mit ihrer Andersartigkeit
    umzugehen. Sie ist athletischer als andere Mädchen, weniger zierlich, und
    fühlt sich mehreren Kulturen zugehörig. Nur beim Tanzen ist sie vollkommen
    frei. Am Montana Arts College für künstlerisch Begabte verfolgt Yuna deshalb
    ihren Traum vom klassischen Ballett – ihre modernen Choreografien behält sie
    vorerst für sich. Im Campuscafé lernt sie den verschlossenen Barista Miles
    kennen, der sofort von Yunas Ausstrahlung, ihren kontrollierten, eleganten
    Bewegungen fasziniert ist. Beide sind auf ihre Weise Außenseiter, denn Miles
    hat jahrelang unter dem Pflegesystem gelitten, seine Gefühle in Bildern
    verarbeitet. Miteinander können sie endlich sie selbst sein. Wäre da nicht
    Milesʼ Vergangenheit, die sie einzuholen droht.
  
  Bewertung
Schon Mitte Juni kam mein (*fangirling* signiertes *fangirling*) Vor-Vorab-Leseexemplar von
  "Chasing Dreams" von Julia K. Stein bei mir an, welches zwar erst
  heute, am 29. Juli, erscheint, ein paar ausgewählten Bloggern aber im Rahmen
  einer Promo-Aktion vorab zur Verfügung gestellt wurde. Bevor ich mit meiner
  Rezension beginne, muss ich erst noch eine lustige Anekdote zu dieser Sendung
  erzählen. Denn bevor das Buch bei mir eingetrudelt ist, lag zuerst ein
  Zulassungsbescheid des Montana College of Performing Arts  bei mir
  im Briefkasten, der mir dazu gratuliert hat, dass ich aus Tausenden Bewerbern
  ausgewählt wurde und die Aufnahmeprüfung bestanden habe. Und ich ahnungsloses
  Naivchen bin panisch im Kopf alle Websites durchgegangen, bei denen ich aus
  Versehen auf "bewerben" hätte klicken können. Als ich dann das
  Piper-Logo am unteren Ende der Seite gesehen habe, war alles klar, zu meiner
  Verteidigung muss ich aber sagen, dass auch meine Mutter darauf reingefallen
  ist ("Du hast dich WO beworben? In den USA? Bist du verrückt?" waren ihre
  Worte😂) und es wirklich gut gemacht war. Kurz darauf kam dann ein
  Willkommens-Brief des "Colleges" bei mir an, der sich für meine Zusage
  bedankte und mir viel Spaß am Campus wünschte. Und genau dort bin ich dann
  auch hingereist - nur eben per Buch mit der hinreißenden, intensiven und
  leidenschaftlichen Geschichte von Yuna und Miles. 
Das Cover erinnert mich mit der Färbung, den hellen Lichtpunkten und den
  goldenen Sprenkeln an einen strahlend-hellblauen Sommerhimmel, über den ein
  seidenes Tuch flattert und Bäume ihre Schatten werfen. Zusammen mit dem weißen
  Titel gibt das ein sehr hübsches, aber wenig sagendes Gesamtbild ab. Auch der
  Titel, "Chasing Dreams", passt grundsätzlich gut, ist aber auch nicht
  wirklich ein Alleinstellungsmerkmal. Begeistert hat mich da schon eher die
  tolle Gestaltung der Innenseiten der Leselaschen der broschierten Ausgabe.
  Hier ist nämlich eine sehr süße, grob gezeichnete Karte des Campusses und der
  Umgeben zu sehen, der nicht nur toll aussieht, sondern auch beim Lesen
  weiterhilft. 
Erster Satz: "Die neusten TikTok-Charts dröhnen mir in den Ohren."
Mit diesem Satz finden wir uns in Montana und genauer - auf dem Campus des
  Montana College of Performing Arts - wieder, wo eine Party zur Begrüßung der
  neuen Erstsemesterstudenten steigt. Yuna ist eine davon, auch wenn ihr nicht
  gerade nach feiern zumute ist. Die aus New York kommende aufstrebende Tänzerin
  wollte eigentlich nie ans College, auch nicht auf ein so prestigeträchtiges
  mit dem Schwerpunkt in den darstellenden Künsten, sondern direkt in eine
  Ballettkompanie und auf die Bühne. Nach einer schweren Erkrankung erscheint
  ihr die Schule in Montana, für das sie ein Stipendium gewonnen und nie
  eingelöst hat, aber die beste Option, um sich ihre Fitness wieder aufzubauen
  und neu anzufangen. Auch Miles ist eher durch Zufall und eine grausame Wendung
  des Schicksals in Montana gelandet. Seitdem er überstürzt aus Chicago fliehen
  musste, lebt und arbeitet er auf einer Farm in der Nähe des Colleges, wo er
  malt und seine Wunden leckt. An Liebe denkt keiner der beiden und doch fliegen
  die Funken, als sie sich das erste Mal begegnen...
Yuna: „Mein härtester Kritiker fehlt in dieser Liste allerdings: ich selbst. Besser sein als gestern. Der Vergleich mit mir selbst ist der, der mir am meisten zusetzt. „
Die beiden erzählen abwechselnd in 42 relativ langen Kapiteln aus ihrer
  Perspektive und beschreiben ihr Leben in Montana und geben dabei den ein oder
  anderen Hinweis, wie sie dort gelandet sind. Bis sich Yuna und Miles wirklich
  näherkommen, gehen einige Seiten ins Land und auch wenn der Beginn von "Chasing Dreams" nicht gerade von Spannung strotzt, liest man sehr gerne weiter und fühlt
  sich schnell zuhause. Das liegt vor allem an Julia K. Steins lebendiger,
  leichter und sehr bildhaften Art zu Schreiben. Der vorliegende Roman war meine
  erste Begegnung mit der Autorin, die ich bislang nur von Instagram kenne, ich
  habe mich aber schnell in ihren jugendlichen, spritzigen Stil verliebt, der
  der eher langsamen und behutsamen Entwicklung von Figuren und Handlung
  gegenübersteht. Yuna und Miles bringen eine Menge Probleme mit, weshalb die
  Stimmung eher ins Melancholische tendiert, aber auch eine Menge Stärke, Mut
  und Hoffnung, welche diese Geschichte über Kunst, Liebe und das Loslassen der
  Vergangenheit so warmherzig machen. 
Yuna: „Es ist eine Mischung aus Ballett und K-Dance, New Yorker Hip-Hop und Bellydance, und es ist total egal, ob es irgendwo hineinpasst. Es ist meins, mein Leben zwischen den Tänzen, mein Leben mit den beiden Kulturen, aber es gehört einzig und allein mir, und ich mache es nur in diesem Moment. Für mich.“
Auch wenn sich "Chasing Dreams" zunächst als typischer College-Roman
  inklusive wilder Studentenpartys, speziellen Mitbewohnern und Lernstress
  präsentiert, hat die Geschichte also viel mehr Facetten, die es schwer machen,
  ihr ein klares Label aufzudrücken. Ein wichtiges Standbein der Story ist die
  darstellende Kunst in all ihren Formen. Im Montana Arts College werden
  grundsätzlich Tanz, Schauspiel, Film und Kreatives Schreiben gefördert, hier wird durch die weibliche Hauptfigur aber erstmal ein
    Schwerpunkt auf das Tanzen gelegt. Die anderen Richtungen rücken dann in den
    beiden Folgebänden genauer ins Licht. Neben dem klassischen Ballett-Training
    begleiten wir Yuna auch zu Ausgleichssportarten wie Boxen oder Krafttraining
    ins Gym (wo auch Miles sich gerne an den Battle Ropes auspowert) und sehen
    ihr zu, wie sie heimlich ihre eigenen K-Pop-Choreos gestaltet. Dabei beschreibt die Autorin ihren
    Entwicklungsprozess und ihren Alltag als Tänzerin so eingängig, dass man
    glatt davon ausgehen könnte, dass sie selbst aus der Welt der Spitzenschuhen
    und Pliés kommt. Mit Miles´ Gemälden bringt Julia K. Stein eine weitere
    künstlerische Komponente in die Geschichte und bekräftigt nochmal die
    Theorie, dass Bücher über Künstlerseelen einfach die beiden
    Liebesgeschichten abgeben.
Yuna: „Du lässt das Schöne in dem, was du malst, irgendwie heller strahlen. Es ist… berührend.“ Ich traue mich nicht, ihn anzusehen, nachdem ich das gesagt habe. Es ist so ehrlich. Die Luft im Raum ist so angefüllt mit uns.“
  Neben der hervorstechenden Rolle der Kunst ist vor allem das Setting ein
    wichtiger Faktor für das Entstehen der ruhigen, aber magischen Atmosphäre,
    in der alles möglich scheint. Dem ordentlichen, schönen Campus des Colleges,
    auf dem Yuna lebt, stellt die Autorin eine gemütliche Farm mit familiärem
    Flair gegenüber, was in Kombination einfach wunderbar in Montanas Landschaft
    passt. Die Einsamkeit, die Weite, die raue Schönheit der Natur -
    einen perfekteren Schauplatz für diese ruhige aber ausdrucksstarke Geschichte hätte
  man nicht finden können. 
Miles: „Ich werde das Bild aus meinem Kopf auf die Leinwand bringen. Es fühlt sich einfach besser an, wenn es nicht mehr in mir drin ist, sondern außerhalb von mir, dann hat es weniger Macht über mich. Es ist schwer zu erklären. Vielleicht ist das der Antrieb, der Menschen dazu bringt, Horrorfilme zu produzieren. Wenn ihre Fantasien außerhalb von ihnen sind, dann sind sie davon frei.“
Zuletzt sind es natürlich noch die Figuren selbst, die "Chasing Dream"
  zu einem besonderen Erlebnis machen. Da wäre zum Einen die wahnsinnig
  talentierte Yuna, die leicht verloren und als ewige Außenseiterin ans College
  kommt und darum kämpfen muss, ihre künstlerische Leidenschaft mit dem
  Leistungsdruck des Balletts zu vereinbaren und ihr Strahlen wiederzugewinnen.
  Wie sie sich langsam öffnet und mehr wagt, neue Gefühle zulässt und dabei
  Freunde, Inspiration und die Liebe findet, ist wirklich toll zu beobachten.
  Besonders ans Herz gewachsen ist mir aber Miles, dessen Gutherzigkeit mich
  genauso berührt hat, wie seine hilflose Entwurzelung. Auf der Magnolia Ranch
  der Murphys findet er einen sicheren Hafen, tut sich aber wahnsinnig schwer,
  Gutes anzunehmen und sich selbst Raum für Fehler einzugestehen. Die beiden
  passen einfach wunderbar zusammen, haben mich aber ach ein paar Nerven
  gekostet, bis sie endlich zusammengefunden haben. Auch wenn die zwei klar im
  Vordergrund stehen, werden auch die Hauptfiguren der folgenden Bände, nämlich
  Nate und Julie sowie Hazel und Landon schonmal beiläufig in Position gebracht.
  Wirklich viel erfahren wir noch nicht über sie, aber deren Liebesgeschichten
  werden schon so herzig angeteasert, dass ich gar nicht weiß, wessen
  Geschichte ich mehr herbeisehne...
Yuna: „Der Fahrtwind bringt seine Haare durcheinander. Ich liebe ihn, denke ich plötzlich. Ich liebe ihn so sehr wie noch nie jemanden auf dieser Welt. Und egal, ob man das erklären kann, aber ich habe in dieser Sekunde das Gefühl, ich verstehe, warum Leute ihr ganzes Leben für eine Person aufgeben. Warum sie denken, dass der einzige Weg ist, dieses verrückte Leben zusammen zu leben. Er ist es.“
So, jetzt fragt Ihr Euch bestimmt: Wenn das Buch so toll war, warum vergibt
  sie dann nur 4 Sterne? Es gab im Grunde zwei Dinge, die mich ein bisschen
  gestört haben. Zum Einen war mir der Beginn im Vergleich zum recht knappen und
  vorhersehbaren Ende etwas zu lang. Und zum Anderen sind mir einige Sprünge und
  Brüche in den Dialogen aufgefallen. Immer wenn ich dachte, die Figuren würden
  ein Thema jetzt ausdiskutieren, wechselt einer von ihnen plötzlich das Thema
  und sagt etwas anderes. Das scheint in einigen Situationen gewollt gewesen zu
  sein, da sich die Figuren oft ausweichen und alle ihre Geheimnisse verbergen,
  in anderen wurde der Szenenfluss dadurch unschön unterbrochen. Normalerweise
  sehe ich darüber gerne hinweg, hier gab es aber gleich mehrere Stellen mit
  einem solchen Hä-Faktor, in denen der offensichtliche rote Faden des Gesprächs
  oder einer Szene plötzlich verloren ging. Für beides ziehe ich einen halben
  Stern ab und lande dann bei 4 Sternen und einer eindeutigen Leseempfehlung!









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