
Die Fakten
Titel: Das Avery Shaw Experiment
Autorin: Kelly Oram
Verlag: ONE (30. Juli 2021)
Genre: Young Adult
Seitenzahl: 272 Seiten
Originaltitel: The Avery Shaw Experiment
Weitere Bände: Das Libby Garrett Projekt (ET: 28.01.22)
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Der Inhalt
Die Eindrücke
Handlung: "Das Avery Shaw Experiment" ist mein sechstes Buch
von Kelly Oram. Nachdem mich ihre letzte Reihe um Virgin Val und Rockstar Kyle eher enttäuscht hat und erst ihr Standalone-Young-Adult-Roman "Girl at Heart" schon an den zuckersüßen Lesezauber von "Cinder & Ella" anknüpfen konnte, war ich natürlich sehr gespannt, wie es um ihre neue
YA-Dulogie steht. Und genau wie erwartet war die Geschichte um Grayson und
Avery vor allem eines: ZUCKERSÜß! Mit unvorhersehbaren Wendungen, tiefschürfendem Philosophieren oder
ernsthafte Probleme, die über die wohl ausbalancierte Mischung von Drama und
Kitsch hinausgeht, kann man hier zwar nicht rechnen, dennoch hatte ich mal
wieder sehr viel Spaß beim Lesen, sodass ich "Das Avery Shaw Experiment"
an einem Tag verschlungen habe. Hervorsticht die aus Filmen wie "The Kissing Booth" in Grundstruktur bekannte Geschichte vor allem durch die besondere
Konzeption. Kelly Oram erzählt die Liebesgeschichte nicht nur aus zwei
Perspektiven, sondern auch im Stil eines Forschungstagebuchs. Da Avery und
Grayson als Wissenschaftsprojekt durch das Durchlaufen der sieben Phasen der
Trauer Averys gebrochenes Herz heilen wollen, gibt es zu jeder der sieben
Phasen ein Kapitel jeweils aus beiden Perspektiven. Abgerundet wird dies durch
jeweils zwei Prologe und Epiloge.
Schreibstil: Wenn man ein Buch von Kelly Oram aufschlägt, kann man
eigentlich immer damit rechnen, dass man an einigen Stellen lachen, an anderen
verträumt aufseufzen und vielleicht auch mal traurig den Mund verziehen wird.
Die Autorin mischt hier die Hierarchien der Highschool ordentlich auf, lässt
ihre Protagonistin einige Hochs und Tiefs erleben und nach einigem Hin und Her
dann ihre wahre Liebe finden. Dabei gelingt durch flotte Dialoge und mit viel
Witz und Gefühl der Spagat zwischen zuckersüßem Märchen-Flair und
authentischer Realität, sodass die Geschichte locker und leicht daherkommt,
man aber trotzdem davon berührt wird. Wie gesagt birgt die Geschichte keine
großen Überraschungen, wirkt aber den typischen Kelly-Oram-Zauber, dass man
sich trotzdem zwischen den Seiten verliert.
Figuren: Zu diesem Kelly-Oram-Zauber gehört auch, dass die Klischees
der Figuren durch das typisch charmante Augenzwinkern ihres Schreibstils
kaschiert werden. Das schüchterne Mauerblümchen, das nach einem
Dusch-Zwischenfall die Aufmerksamkeit des schulinternen Playboys weckt?
Been there done that. Aber wie die beiden zwischen Energy-Drinks,
Rosinen, Billiard und Experimenten zueinander finden, ist trotzdem ganz
entzückend zu lesen. Egal ob ein gebrochenes Herz, das typische
Abschlussball-Problem, Zukunftssorgen, Collegewahl oder das obligatorische
Umstyling - die Autorin schafft es, dass sich die typischen Teenie-Probleme,
die in jedem zweiten Young Adult Roman vorkommen, zusammen mit der zarten
Liebesgeschichte zu einem sehr unterhaltsamen und süchtig machenden Gesamtbild
zusammenfügen. Auch Nebenfiguren wie Averys beste Freundin Libby, der
ahnungslose Aiden oder Physiklehrer Mr. Walden sind ein echter Knüller. Vor
allem über erstere habe ich mich köstlich amüsiert und freue mich riesig, dass
Kelly Oram ihr einen eigenen Roman gewidmet hat, der nächstes Jahr im Frühjahr
erscheinen wird.
Die Zitate
Grayson: "Aufgepasst, Avery Shaw. Grayson Kennedy wird dein Leben verändern. Irgendjemand musste es ja tun."
Libby: "Meine Intelligenz ist über so etwas wie eine Ghettofaust normalerweise weit erhaben. Doch da es dadurch zu einer - wenn auch nur kurzen- Berührung mit deiner männlichen Pracht kommen wird, gestatte ich es."
Avery: "Jahrelang hatte ich mir vorgestellt, wie sich ein Kuss anfühlen würde. Wie sich herausstellte, fehlte es mir definitiv an Fantasie. Ich dachte, ein Kuss wäre weich, warm und vielleicht ein bisschen prickelnd, aber mir war nicht klar, wie sich weich, warm und prickelnd wirklich anfühlte - bis Grayson Kennedy es mir zeigte."
Das Urteil
Viel Neues, oder Überraschendes kann "Das Avery Shaw Experiment" zwar nicht liefern, dafür wirkt hier aber wieder der Kelly-Oram-Zauber, sodass man sich einfach trotzdem in diese witzige, verträumte und zuckersüße Teenie-Romanze verlieben muss.
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