Nachdem ich im vergangenen Winter mit den drei Staffeln "7 vs Wild" riesigen Spaß hatte, habe ich beschlossen, in Zukunft mehr Reality-Survival Formate zu schauen. Als es mir im Hochsommer nach ein bisschen mentaler Abkühlung verlangt hat, habe ich deshalb begonnen den "Arctic Warrior" von OttoBulletproof zu schauen. Der ehemalige Elitesoldat und YouTuber Otto Karasch war mir schon als Gewinner der zweiten Staffel "7 vs. Wild" sehr sympathisch in Erinnerung geblieben, weshalb ich gespannt auf sein eigenes Format war. Die insgesamt 12 Folgen sowie Behind-the-Scenes Videos können auf Paramount+ und seinem YouTube-Kanal gestreamt werden.
Darum geht´s:
Acht Zweierteams bestehend aus einem Profi und einem Promi müssen fünf Tage in der finnischen Tundra überstehen und jeden Tag eine vorgegebene Strecke von 10km zurücklegen und eine Challenge bestreiten. Dafür können Punkte gesammelt werden, welche für Hilfsmittel wie Karten, Feuerzeuge oder Essensrationen eingetauscht werden können. Wer kann die arktische Wildnis bezwingen und wird zum "Arctic Warrior" gekürt?
Das denke ich zur Serie:
Das eben beschriebene Grundkonzept des Formats ist ähnlich wie bei anderen Survival-Serien und damit auch recht ähnlich zur erfolgreichen "7 vs. Wild" Team-Edition aus Staffel 3. Auch wenn sich das Ziel und der Drehort unterscheiden, gibt es einige Gemeinsamkeiten wie eine limitierte Ausrüstung, die für alle Teilnehmende gleich ist, ein klares Regelwerk, das den Rahmen setzt und das Nicht-Vorhandensein eines professionellen Kamerateam oder eines Skripts. Stattdessen filmen sich die Teilnehmenden selbst mit GoPros, was später im Vlogstil zusammengeschnitten wird. So springen wir von Teilnehmer zu Teilnehmer und erleben mit ergänzenden Einschüben und hilfreichen Karten hautnah mit, was ihnen auf ihrem Abenteuer passiert. Durch diese Parallelen in Machart und Grundidee muss sich die Serie auch an den zuvor gesetzten Maßstäben messen lassen und schneidet dabei für mich persönlich trotz eines hohen Unterhaltungswerts etwas schlechter ab...






Was das Format trotz hohem Unterhaltungswert und tollen TeilnehmerInnen für mich etwas hinter "7 vs Wild" zurückbleiben lässt, sind Schwächen in der Produktion. Leider sieht man der Planung und dem Schnitt das geringere Budget der Serie ziemlich an. So werden zum Beispiel die Challenges nicht immer an alle Teams klar übermittelt, die Ausrüstung funktioniert teilweise nicht zuverlässig und am Ende muss improvisiert werden. Am meisten hat mich jedoch gestört, dass es im Schnitt viele nicht ganz nachvollziehbare Zeitsprünge und Raffungen gibt, durch die wichtige Informationen an unpassenden Zeitpunkten erwähnt werden, manche Szenen komplett zu fehlen scheinen, durcheinandergeraten oder generell Fragen aufwerfen. So schafft es die Serie leider nicht immer, aus den einzelnen Szenen einen stringenten roten Faden zu schaffen, dem man ohne gedanklichen Aufwand flüssig folgen kann.
Mein Urteil:
"Arctic Warrior" bietet spannende Survival-Momente und beeindruckende Naturaufnahmen, leidet jedoch an einigen strukturellen Schwächen, die das Gesamtbild trüben. Fans von "7 vs. Wild" werden sicher Spaß daran haben, sollten aber nicht die gleiche Finesse erwarten.
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