Allgemeines:
Titel: Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums
Autorin: Sarvenaz Tash
Verlag: Magellan (25. Juli 2016)
ISBN-10: 3734850274
ISBN-13: 978-373485027
Seitenzahl: 304 Seiten
Originaltitel: The Geek's Guide to Unrequited Love
Preis: 16,95€ (gebundene Ausgabe)
Link: Hier klicken!
Verlag: Magellan (25. Juli 2016)
ISBN-10: 3734850274
ISBN-13: 978-373485027
Seitenzahl: 304 Seiten
Originaltitel: The Geek's Guide to Unrequited Love
Preis: 16,95€ (gebundene Ausgabe)
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Inhalt:
Immer an seiner Seite und doch so unerreichbar wie ein ferner Planet – das ist seine beste Freundin Roxy für Graham. Seit Monaten sucht er einen Weg, ihr seine grenzenlose, epische, unsterbliche Liebe zu gestehen. Bei ihrem gemeinsamen Wochenende auf der New Yorker Comic-Convention will er seine Chance endlich nutzen. Leider kommen ihm immer wieder ein gut aussehender Engländer, seine Schüchternheit und die geheimen Liebesgesetze des Universums in die Quere …
Bewertung:
"Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums" - eine Geschichte mit sperrigem Titel, irreführendem Cover und total überraschendem Inhalt, die leider viel zu lange auf meinem SuB versauert ist und es erst vor einigen Tagen in meine Aufmerksamkeit geschafft hat. Erwartet hat mich ein herzerwärmender Ausflug ins Comic-Universum, der mit viel Witz und Anspielungen das Nerdherz erfreut und gut unterhält.
Das Cover zeigt auf dunklem Grund verschiedene, liebevoll gezeichnete Elemente aus der Raumfahrt - eine Herzchen-Rakete, zwei Astronauten, Planeten und einige Sterne. Auch der Titel kommt durch weiße und rote Akzente auf dem schwarzen Grund gut zur Geltung. Insgesamt also eine wirklich schöne Gestaltung, die aber - und ja, es gibt ein großes ABER - für mich leider überhaupt nicht zu der witzigen Comic-Geschichte passt, die uns innerhalb der Buchdeckel erwartet. Schaut man sich das comicartige, klare Originalcover mit dem Jungen im Superman-Kostüm und roten Chucks vor der Skyline von New York an, könnte die verspielte, niedliche Gestaltung der deutschen Ausgabe mit den vielen Herzchen kaum unpassender sein und somit wohl vor allem männliche Teenager davon abhalten, zu dieser Geschichte zu greifen. Auch der Titel verliert durch die Übersetzung meiner Meinung nach den Pepp und Wiedererkennungswert des Originaltitels - "The Geek's Guide to Unrequited Love" (wörtlich übersetzt: "Die Streberanleitung zur unerwiderten Liebe"). Sehr nett sind zwar die illustrierten Kapitelanfänge, die die Gestaltung abrunden - leider können die Überschriften jedoch nicht mit den Comic-Fonds des Originals mithalten.
Erster Satz: "Ich weiß, wir sind schon ewig befreundet, Roxana."
So beginnt diese witzige, herzerwärmende Comic-Geschichte - indem uns der Ich-Erzähler Graham seine unsterbliche Liebe zu seiner besten Freundin und Comic-Partnerin gesteht. Um ihr endlich seine grenzenlose, epische Liebe zu gestehen und mit ihr zusammen in den Sonnenuntergang zu reiten, hat er sich einen ausgefeilten Plan zurecht gelegt: auf der diesjährigen NewYorker Comic Convention, die ihr gemeinsamer Lieblingsautor und Zeichner Robert Zinc besuchen wird, will er ihr durch die ultimative, perfekte Geste klarmachen, dass sie zusammengehören - nicht nur als Freunde. Was alles schief gehen kann, wenn ein nerdiger Teenager seine Liebe beweisen will, sichert uns Lesern ein unterhaltsames Lesevergnügen.
"Manchmal ist alles, was uns bleibt, das Wissen, dass in diesem Universum etwas Großartiges existiert, auch wenn es uns selbst verwehrt bleibt. Manchmal muss das genug sein"
Mit Graham haben wir einen typischen Geek, Nerd oder Freak als Hauptprotagonisten, der so herrlich unnormal normal ist, dass er jede Menge Identifizierungspotential für jugendliche Leser bereithält. Denn mal ehrlich - in jedem von uns steckt ja gewisser Maßen ein Fangirl/Fanboy und Sonderling. In Verbindung mit dem liebenswerten Objekt von Grahams Begierde Roxy, seinem genauso nerdigen, besten Streberfreund Casey, der perfekten Streberin Felicia und dem viel zu gutaussehenden Englänger Devin, haben wir einen diversen, bunten Strauß an Protagonisten, der uns viel Spaß verspricht. Besonders toll ist, dass die Autorin bei der Erstellung ihrer Protagonisten nicht nur extra an typischen Klischees vorbei schreibt, sondern diese auch aktiv aufs Korn nimmt und somit auch jedem Kitsch-Faktor gekonnt aus dem Weg geht.
"Alle hier - ob nun als Aliens, Zauberer, Zombies oder Superhelden verkleidet - wünschen sic doch mehr als alles andere, in einer solchen Geschichte zu landen, Teil von etwas Logischerem und Bedeutungsvollerem zu sein, als das wahre Leben es zu sein scheint. Denn selbst Welten, in denen es Drachen und Zeitmaschinen gibt, kommen einem manchmal geordneter vor als unsere eigene."
Etwas schade ist, dass die Geschichte fast den gesamten Zeitraum der Comic-Con abdeckt und es verpasst, die vier Tage Geschehnisse zu raffen. So wiederholen sich viele Erlebnisse der allgemein nicht sehr kompliziert gestrickten Handlung und auch das Ende ist recht vorhersehbar. Die Stärke der Geschichte ist also weniger die Spannung sondern mehr der Humor und die erzählerische Leichtigkeit. Angesichts der vielen Wortwitze, der Situationskomik und des subtilen Humors, der die Ausschnitte aus Grahams Teenagerleben auflockern, kann man recht gut über die fehlende Tiefe hinwegsehen und sich gut amüsieren. Mit etlichen gekonnt platzierten Anspielungen auf Filme, Schauspieler, Superhelden, Serien, Comics und Bücher huldigt Sarvenaz Tash den Fankult und erfreut mein eigenes Nerd-Herz. Man muss aber schon ein bisschen Comic-/ Marvel-/ Fantasy-/ Science-Fiction-Fan sein um viele der Anspielungen verstehen zu können. Wie sehr der Autorin das Thema am Herzen liegt merkt man auch daran, dass sie sich für ihre Geschichte neue Künstler und eine komplette fiktive Comic-Serie ausgedacht hat, die als Mittelpunkt und Insiderwitz des Romans fungiert. Trotz dass ich noch nie auf einer Comic Convention war - schon gar nicht in New York -, konnte ich mich gut in die Situation einfühlen und wurde durch endloses Schlangenstehen, Fangespräche, Fanfiktion, Signierstunden, Workshops, überfüllte Hallen, Vorträge und Interviews sehr an meine Erfahrungen auf diversen Buchmessen erinnert.
Das Ende empfand ich als etwas kurz, abgewürgt und zu offen. Zwar passt es definitiv gut auf die Geschichte, ich hätte mir aber nach dem ganzen Aufblasen des Roxy-ewige-Liebe-Problems ein bisschen mehr Tiefe am Ende gewünscht. Nichtdestotrotz kann ich diese authentische, witzige, bunte, einfallsreiche Geschichte nur allen Jugendlichen auf der Suche nach einem netten, unterhaltsamen Zeitvertreib empfehlen!
Fazit:
Ein herzerwärmender Ausflug ins Comic-Universum, der mit viel Witz und Anspielungen das Nerdherz erfreut und gut unterhält. Authentisch, witzig, bunt und einfallsreich!
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