Die Fakten
Titel: Das neunte Haus
Autorin: Leigh Bardugo
Verlag: Knaur (3. Februar 2022)
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 528 Seiten
Originaltitel: Ninth House
(übersetzt von Michelle Gyo )
Weitere Bände: Wer die Hölle kennt (Band 2)
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Der Inhalt
Die Eindrücke
Handlung: "Das neunte Haus" stand lange Zeit auf meiner Wunschliste, da ich aufgrund der Grishaverse-Bücher ein großer Fan von Leigh Bardugo geworden bin. Anlässlich des Erscheinungstermins der Fortsetzung "Wer die Hölle kennt" Mitte Januar haben Sofia (Sofias World of Books - Shoutout geht raus!) und ich deshalb beschlossen, die Alex-Stern-Reihe als Buddyread anzugehen. Mein erster Eindruck von "Das neunte Haus" war aber leider sehr gemischt, was vor allem daran lag, dass ich nach einem sehr düsteren Prolog nur schwer in die Geschichte gefunden habe. Die etwa 500seitige Geschichte braucht über die Hälfte ihrer Seitenzahl, um richtig in Schwung zu kommen. Erst nach 250-300 Seiten entfaltet sich mühselig ein komplexer Kriminalfall und ein Spannungsbogen wird erkennbar. Zuvor wird die Erzählung immer wieder durch geheimnisvolle Rückblicke und Alex´ holpriges Eingewöhnen in Yale unterbrochen, was mich so gestört hat, dass ich während der ersten 100 Seiten immer mal überlegt, das Buch abzubrechen. Rückblickend bin ich allerdings sehr froh, das nicht getan zu haben. Denn so hätte ich ein grandioses letztes Drittel und ein glamouröses Ende verpasst, in dem die Autorin zeigt, dass sie eben doch eine Größe der Fantasy-Literatur ist, mit der man rechnen muss...!
Schreibstil: Leigh Bardugo nutzt wie schon bei ihren vorherigen Geschichten einen personalen Er-Erzähler und erzählt zu Beginn auf zwei Zeitebenen von Alex´ Verstrickungen als Abgesandte Lethes. Damit haben sich die Parallelen zu den Grisha-Verse Büchern aber auch schon wieder erschöpft. Denn was wir hier vorgesetzt bekommen, ist deutlich düsterer, blutiger und auch von der Sprache expliziter als die verträumten Jugendbücher, die Leigh Bardugo zuvor geschrieben hat. Auch das undurchsichtige Worldbuilding konnte mich zunächst nur in Teilen überzeugen. Während die Gebäude und die Architektur von Yale auf jeder zweiten Seite erschöpfend beschrieben werden, werden die einzelnen magischen Verbindungshäuser und das Magiesystem nur beiläufig erwähnt und nicht wirklich erklärt, sodass man sich vieles aus dem Zusammenhang erschließen muss. Die am Kapitelende beigefügten Auszüge aus Büchern, Tagebüchern und Aufzeichnungen über Lethe helfen dabei nur wenig und tragen eher zur weiteren Verwirrung bei. Die grundlegende Idee hinter dem Buch, einen College Campus als Schauplatz für okkulte Studentenverbindungen zu nutzen, finde ich allerdings großartig. Über die 500 Seiten wird das Urban Fantasy Setting durch magische Artefakte, lebendige Häuser, mächtige Drogen, tiefe Abgründe, jahrzehntealte Geister und blutige Rituale lebendig gemacht. Im Verlauf der Handlung tauchen jede Menge tolle, originelle Ideen, düstere Gothic-Ideen und viele unerwarteten Wendungen auf, meinen persönlichen Lesegeschmack hat die Autorin mit "Das neunte Haus" aber trotzdem nicht getroffen.
Figuren: Zu dem sehr holprigen Einstieg beigetragen hat auch die Hauptfigur Galaxy -Alex- Stern, welche mir auf den ersten Blick als Charakter überhaupt nicht zugänglich erschien und eine mehr als schwierige Vergangenheit mit sich bringt. Entgegen meiner ursprünglichen Erwartung ist sie mir mit der Zeit aber doch noch ans Herz gewachsen und hat mich langsam, aber sicher überrascht und eines Besseren belehrt. Zuerst hat sie mein Mitleid errungen, dann ein wenig Sympathie und schließlich sogar Bewunderung für ihre Stärke, ihr Durchhaltevermögen und ihre taktische Gewitztheit. Meine bisherigen Lieblingsfiguren bleiben jedoch trotzdem Darlington und Dawes, welche hoffentlich im zweiten Band noch mehr Auftritte haben werden. Auf die Fortsetzung, die schon bei mir im Regal wartet, bin ich nun nach dem vielversprechenden Ende sehr gespannt, hoffe aber inständig, dass diese weniger zäh beginnt als Band 1.
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenIch hab das Buch gelesen als es rauskam, leider - denn die Fortsetzung hat ja 3 Jahre gedauert und ich weiß echt so gut wie gar nichts mehr :D Deshalb werde ich jetzt auch noch warten, ob da noch was nachkommt, denn weiterlesen möchte ich auf jeden Fall, aber dafür dann den ersten Band nochmal lesen.
Der Einstieg fiel mir damals auch nicht leicht und wie bei dir hats dann ab der Hälfte gezündet. Ich war am Ende dann aber richtig begeistert, insgesamt, weils im Rückblick dann schon sehr genial aufgebaut war. Bin gespannt wie dir jetzt die Fortsetzung gefällt!
Liebste Grüße, Aleshanee
Hey Aleshanee,
LöschenAus genau diesem Grund habe ich Band 1 erst jetzt gelesen. Man weiß vorab ja leider nie, wir lange man auf eine Fortsetzung warten muss ...
Das Ende fand ich auch wirklich genial. Da ich aber in der ersten Hälfte mehrmals kurz davor war, das Buch abzubrechen, konnte ich rückblickend doch nicht mehr als 3 Sterne geben. Dir Geschichte hatte einfach deutlich Überlänge und zu wenig Spannung im Einstieg! Jetzt habe ich aber sehr große Hoffnungen auf Band 2, der schon im Regal auf mich wartet. Ich weiß auch nicht genau, ob die Reihe mit "Wer die Hölle kennt" zuende geht, oder ob danach noch ein weiterer Teil folgen wird. Aber das werde ich ja dann wissen, wenn ich es zuende gelesen habe.
Liebe Grüße
Sophia