Kurzrezension: But You Don’t Look Autistic at All

Die Fakten

Titel: But You Don’t Look Autistic at All
Autorin: Bianca Toeps
Verlag: Toeps Media (15. Juli 2020)
Genre: Autobiografisches Sachbuch
Seitenzahl: 226 Seiten
Originaltitel: Maar je ziet er helemaal
niet autistisch uit (übersetzt von Fay MacCorquodale-Smith)
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Der Inhalt

Autismus: Ist das nicht, wenn du weißt, dass der 7. August 1984 auf einen Dienstag fiel? Nun... nein. Bianca Toeps erklärt in ihrem Buch "Aber du siehst überhaupt nicht autistisch aus" genau, was es bedeutet, Autismus zu haben. Sie erzählt von ihren eigenen Erfahrungen, ergänzt durch Geschichten von Freunden, Bekannten und Experten. Außerdem gibt sie Tipps: Warum es besser ist, jemanden mit Autismus per E-Mail zu kontaktieren, was du tust, wenn jemand dich lieber nicht ansieht, und vor allem, warum es kein Kompliment ist, wenn du sagst: "Aber du siehst überhaupt nicht autistisch aus!"

Die Eindrücke

"But You Don’t Look Autistic at All" ist mir als Hörbuch auf Bookbeat über den Weg gelaufen und der Klapptext hat mich sofort angesprochen. Da ich gerne mehr über das autistische Spektrum und vor allem über Frauen mit Autismus erfahren wollte, um mein Vorlesungswissen zu ergänzen und das nun mal am besten durch Own-Voice-Sachbücher funktioniert, habe ich mir das kurze Buch gerne angehört. Auch wenn ich nicht in allen Punkten überzeugt von Aufbau und Schreibstil des Buches bin, hat "But You Don’t Look Autistic at All" meine Perspektive auf und mein Verständnis des Autismus´ Spektrums als Psychologin nochmal erweitert und somit seinen Zweck erfüllt.

Das autobiografische Sachbuch ist wie die Genrebezeichnung schon so treffend verrät eine Verschmelzung aus persönlichem Erfahrungsbericht und Wissensvermittlung mit wissenschaftlichem Hintergrund. Nach einer kurzen Einleitung beginnt die Autorin deshalb mit einem Gang durch die Kriterien des DSM-5 (der aktuellen Auflage des Diagnostikmanuals, nach dem psychische Erkrankungen diagnostiziert werden). Danach springt sie kunterbunt von einem Thema zum nächsten und erzählt nebenbei ihre eigene Lebensgeschichte vor, hin zur, mit und nach der Diagnose. Dabei räumt sie mit einigen Mythen, angestaubten Theorien auf und gibt Tipps für den Umgang mit autistischen Personen. Im Anschluss präsentiert sie außerdem die Erfahrungen von Bekannten, um zu zeigen: Autismus hat ein vielfältiges Gesicht und wird in unserer Gesellschaft immer noch oft falsch verstanden, dargestellt und sogar behandelt. 

Leider - und jetzt kommen wir zum leider zum großen "Aber" des Buches für mich - hat der Aufbau für mich jegliche Struktur und roten Faden vermissen lassen. Die einzelnen Teile sind zwar pointiert geschrieben, aber die Autorin springt zwischen eigenen Erfahrungen, wissenschaftlichen Befunden und fremden Anekdoten hin und her, sodass erst kurz vor Ende klar wird, was sie mit diesem Sachbuch eigentlich bezwecken möchte. Besonders da ich das Buch als Hörbuch gehört habe, war das Hörerlebnis etwas verwirrend und hat dazu geführt, dass ich nicht alles mitnehmen konnte. Nicht überzeugt hat mich außerdem der recht rigorose und manchmal sogar fast wütende Erzählton, der mir deutlich zu zynisch für ein Sachbuch war, das aufklären und Verständnis schaffen soll. Auch wenn ich mich gut in die Autorin und ihren Standpunkt hineinversetzen konnte, hat mir an manchen Stellen etwas Sensibilität und Differenziertheit gefehlt, was allerdings auch an der Übersetzung aus dem doch zum Direkten neigenden Niederländischen liegen könnte. Ebenfalls im Hörbuch nicht überzeugen konnte mich die Sprecherin, die für mich leider stark wie eine automatisch generierte KI-Stimme klang. Letzteres fließt allerdings nicht in die Bewertung des Buches mit ein. 

Das Urteil

"But You Don’t Look Autistic at All" räumt mit Mythen, Vorurteilen und Falschinformationen zum Thema Autismus-Spektrum auf und gibt wertvolle Informationen, eine neue Sichtweise und Handlungstipps zum Thema. Allerdings war mir der Aufbau des autobiografischen Sachbuches etwas zu chaotisch und der Erzählton teilweise zu rigoros. 

*keine WERBUNG, gehört über Bookbeat*

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