Die Fakten
Titel: Helden des Olymp
Autor: Rick Riordan
Verlag:
Carlsen
Genre: YA-Fantasy
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Die Eindrücke
Die fünfbändige "Percy Jackson"-Reihe gehört zu meinen absolut liebsten Jugendbuchreihen aller Zeiten und wurde von mir schon unzählige Mal gerereadet. Bevor ich einen neuen Reread starten kann, habe ich nun beschlossen, einer seiner anderen Reihen, die schon ewig auf meinem Wunschzettel standen, den Vortritt zu lassen und mit "Helden des Olymp" begonnen. Diese fünfbändige Fortsetzung/Erweiterung der Percy-Jackson-Welt verbindet das bereits etablierte Universum mit neuen Figuren, größeren Bedrohungen und einer spannenden Verknüpfung von griechischer und römischer Mythologie. Herausgekommen ist eine Reihe, die den bekannten Flair fortführt, aber zugleich neue Dimensionen eröffnet – epischer, düsterer und vielschichtiger als je zuvor! Meine ausführlichen Eindrücke zur fünfbändigen Reihe fasse ich nun hier in diesem Sammelbeitrag zusammen (für eine 100% spoilerfreie Rezension einfach die Zusammenfassung der fünf Bände überspringen!):
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Genau wie in den bisherigen Reihen von Rick Riordan setzt der Autor in allen fünf Bänden also abermals auf die klassische Erzählstruktur einer Heldenreise mit verschiedenen Haupt- und Sidequests, die bewältigt werden müssen. Genau wie in PJO spitzt sich der Grundkonflikt rund um die Urgöttin Gaia und ihre Giganten, dem drohenden Krieg und der Machtlosigkeit der Götter, über die einzelnen Bände hinweg immer weiter zu und die Abenteuer unserer Figuren werden immer größer und wichtiger. Dass praktisch ständig die Welt unterzugehen droht, kennen wir also schon. Diesmal nutzt der Autor allerdings erstmals verschiedene Erzählperspektiven, was wunderbar zu der ohnehin komplexeren Erzählung und dem umfassenderen Worldbuilding passt. Denn mit der Verbindung zwischen griechischer und römischer Mythologie, wird das Setting größer, mehrdeutiger und abwechslungsreicher. Was sich in Band 1 noch zunächst etwas verwirrend liest, fügt sich im Laufe der Reihe aber zu einem überzeugenden Konzept zusammen, das die bekannte Welt wunderbar ergänzt, ohne an Flair zu verlieren. Das ist immer das Riskante an Cross-Overs, aber bei Rick Riordan hätte ich mir da wohl keine Sorgen machen müssen!
Im Gegenteil: Mit neuen Schauplätze in Europa, neuen Monster, bisher unbekannten Nebengottheiten und alten Helden, die wir bisher noch nicht getroffen haben, rollt der Autor hier wirklich alles aus, was die gesamte griechische und römische Sagenlandschaft zu bieten hat. Egal ob die römischen Versionen der zwölf Gottheiten des Olymps, Schauplätze wie der Tartarus, das Labyrinth und der Meeresboden, bekannte Monster und Helden wie Herkules, Geisterarmeen, die Giganten oder Meeresungeheuer - wir begegnen hier abermals Inhalten bekannter Sagen und Legenden an unerwarteten Orten und unter überraschenden Bedingungen. Es ist also vor allem wieder die originelle Einbindung der griechischen Sagen in die moderne Welt, von der die Buchreihe lebt. Neben dem unterhaltsamen Effekt ist die Reihe dadurch wieder außerordentlich lehrreich und man kann wunderbar sein Wissen auffrischen.
"Sie waren kurz davor, mitten in eine feindliche Armee zu marschieren. Wenn sie entdeckt würden, wäre das ihr Tod. Dennoch brachte Annabeth ein Lächeln zu Stande. Ihr Ziel war in Sicht. Sie hatten einen Titanen mit einem Besen und ein sehr lautes Kätzchen auf ihrer Seite. Das war doch immerhin etwas."
Nahtlos anknüpfen kann der Autor auch an die lockere, flüssige und temporeiche Erzählweise seiner Vorgängerreihen. Jeder Band hat mindestens genauso viel Charme und Schwung wie in PJO. Die Figuren sind ununterbrochen in Bewegung, stolpern von einer Herausforderung in die nächste und sorgen auch immer mal wieder für Lacher. Wo man an der passgenauen Darstellung der Mythologie Rick Riordans frühere Tätigkeit als Geschichtslehrer ablesen kann, erkennt man in seinem Schreibstil wieder, dass er auch Englisch unterrichtet hat. Der vielfach ausgezeichnete Jugendbuchautor sorgt hier mit ganz viel Charme und großartigem Humor dafür, dass Groß und Klein die Reihe einfach lieben müssen.
"Und dann war da noch das kleine Problem, dass die Riesen Rom vernichten, Gaia aufwecken und die Weltherrschaft an sich reißen wollten. Wirklich, diese Monster und Gottheiten waren Jahrtausende alt. Konnten die dann nicht mal ein paar Jahrzehnte Pause machen und Percy sein Leben leben lassen? Offenbar nicht."
Die größte positive Überraschung betrifft allerdings die Figuren, da ich ehrlicherweise nicht ganz damit gerechnet habe, dass zum Einen liebgewonnene Figuren aus PJO noch eine so große Rolle spielen würden und zum Anderen die neuen Charaktere von Beginn an so stark sein würden! Wie bereits gesagt gibt es insgesamt ziemlich viele Figuren, da neben den sieben Hauptfiguren Jason, Piper, Leo, Hazel, Frank, Percy und Annabeth auch etliche bekannte und unbekannte Nebenfiguren wie Reyna, Nico, Octavian, Will, Trainer Hedge, Chiron oder Mr. D mit von der Partie sind. Das macht die Geschichte zum einen abwechslungsreicher und turbulenter, zum anderen sind es manchmal aber auch etwas zu viele Figuren, um allen immer gleich gerecht zu werden. Dennoch wachsen alle Figuren einem unglaublich ans Herz und entwickeln sich über die Reihe hinweg stark weiter. Trotz der Vielzahl an Figuren gelingt es ihm, sowohl alte Lieblinge wie Percy und Annabeth als auch neue Helden wie Jason, Piper, Leo, Hazel und Frank lebendig und liebenswert zu gestalten. Auch wenn ich zu ihnen nicht ganz das gleiche Verhältnis wie zu Percy, Annabeth und Grover entwickelt habe, bieten die neuen Figuren sympathische Identifikationsangebote, die einer jugendlichen wie einer erwachsenen Leserschaft gerecht werden. Denn trotz ihrer wilden Abenteuer und besonderen Fähigkeiten verfolgen wir hier einen bunten Haufen wundervoll menschlicher Teenager, die mit Freundschaft, Identität, Loyalität, der ersten Liebe, Erwartungsdruck und Elternproblemen kämpfen. Zieht man den ganzen Faktor mit dem drohenden Weltuntergang ab, ist Rick Riordan mit "Helden des Olymp" also auch wundervolle Coming-of-Age gelungen!
Wer die "Percy-Jackson"-Reihe geliebt hat, wird hier ein Wiedersehen mit alten Freunden erleben, aber gleichzeitig viele neue Figuren ins Herz schließen. Wer Rick Riordan noch gar nicht kennt, sollte allerdings unbedingt mit "Percy Jackson" starten, um die volle Wirkung zu entfalten. Als nächstes stehen für mich nun die "Abenteuer des Apollo" sowie "Nico und Will" an und dann möchte ich mich nach und nach den anderen Reihen wie "Magnus Chace" und "The Kane Chronicles" widmen... Egal in welcher Reihenfolge, für mich steht fest, dass ich dringend alles lesen muss, was Rick Riordan je geschrieben hat!
Das Urteil
"Helden des Olymp" ist eine epische, humorvolle und zugleich tiefgründige Fortsetzung der "Percy Jackson-Reihe", die durch neue Figuren, einem komplexeren Setting und die Verbindung von griechischer und römischer Mythologie überzeugt. Rick Riordan gelingt damit eine spannende Mischung aus Abenteuer, Coming-of-Age und moderner Sagenwelt, die sowohl neue LeserInnen als auch Fans der ersten Stunde begeistern wird!

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