Dienstag, 16. Juni 2020

Kurzrezension: Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte


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Die Fakten:

Titel: Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte
Autor: Robin S. Sharma
Genre: Philosophie, Ratgeber
Verlag: Knaur (1. Dezember 2001)
Seitenzahl: 208 Seiten

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Der Inhalt:


Julian Mantel, Staranwalt und Workaholic, muss sich nach einer fast tödlichen Herzattacke den Grundfragen des Lebens stellen und unternimmt deswegen eine Pilgerfahrt in den Himalaya, um dort von einer Gruppe weiser Menschen zu lernen.
In der Abgeschiedenheit eines Klosters entdeckt Julian eine befreiende und erfüllte Lebensart und findet so den Frieden, den er in seinem hektischen Alltag nur noch für eine Illusion hielt. Nach seiner außergewöhnlichen Odyssee kehrt er dann nach Hause zurück. Innerlich gereift begegnet er dort seinem Freund und früheren Kollegen Robin S. Sharma wieder. Dieser fängt gerade selbst an, nach den Geheimnissen des Glücks zu suchen. Julian erzählt ihm von seinem Weg, seinen spirituellen Erfahrungen und Einsichten und erschließt ihm, immer begleitet von sehr praktischen Anregungen, die Wahrheit.

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Die Eindrücke

Aufbau: Trotz der angerissenen Hintergrundgeschichte liest sich der Roman weniger wie eine Geschichte und mehr wie ein ausgeschmückter Ratgeber in Dialogform. Die Figuren erhalten keine Tiefe, der Ich-Erzähler ist häufig nur Stichwortgeber und Julian Mantle Lehrer und Positivbeispiel in Einem. Sehr positiv muss man aber anmerken, dass das Gespräch nicht einfach vor sich hinplätschert, sondern die klare Struktur entlang der "sieben Weisheiten des richtigen Lebens", Merkhilfen, Übersichten, sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte und Methoden nach jedem Kapitel das Lesen in Portionen vereinfacht und dem Leser ein größerer, leicht zu merkender Leitfaden an die Hand gibt, der mehr enthält als eine Aneinanderreihung von Lebensweisheiten. 

Schreibstil: Wie so viele Selbsthilfe-Bücher dieser Art schreibt Robin S. Sharma in sehr einfacher Sprache und nutzt leicht zu verstehende Beispiele und Analogien aus dem täglichen Leben. Immer wieder fließen auch Zitate von Philosophen oder Denker mit ein und es gibt etliche Verweise auf andere Werke, die das Gesagte untermauern. Dabei fußt das Grundgerüst auch klar auf der Philosophie und den Lehren des Buddhismus, durch viele nette Geschichten und kleine Parabeln wird aber gewährleistet, dass sich nicht alles schon bekannt oder kopiert liest. 

Inhalt: Das Beste jedoch, weshalb mir dieses Büchlein viel mehr gebracht hat, als andere des Genres ist, dass wir hier nicht nur 208 Seiten ideologisches, schwammiges Geschwafel, sondern klare Methoden, Handlungsempfehlungen und Alltagsbeispiele erhalten. Hier geht es nicht darum, "irgendwie denn Sinn seines Lebens zu finden", "durch spirituelle Erfahrungen seine Bestimmung zu finden" oder ähnlich Ungenaues, sondern vielmehr, wie wir durch einfache Techniken unseren Alltag so anpassen können, dass wir auf Dauer glücklicher, ausgeglichener, gesünder und leistungsstärker werden. 

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Die Zitate:

"Man darf nicht zulassen, dass einen die Uhr und der Kalender für die Tatsache blind machen, dass jeder Augenblick des Lebens ein Wunder ist - und ein unergründliches Geheimnis."

"Die Angst ist nicht mehr als ein von dir selbst erschaffenes Monster, ein negativer Bewusstseinsstrom."

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Das Urteil:

Leichte Methoden, konkrete Handlungsempfehlungen eine klare Struktur und nützliche Merkhilfen - "Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte" ist für mich das bisher das logischste, bodenständigste und praxisnahste Ratgeberbuch, das ich je gelesen habe. 


PS: Wer sich noch nie mit Fragen über das eigene Leben beschäftigt hat, sollte vielleicht mit der einfacheren Einstiegslektüre "Das Café am Rande der Welt" anfangen. Fans der buddhistischen Lehren kann ich außerdem Siddharta von Hermann Hesse empfehlen.

2 Kommentare:

  1. Liebe Sophia

    Das klingt total spannend und noch einem ganz einzigartigen Buch. Egal, was man davon halten mag: der Titel ist auf jeden Fall grandios ;-)

    Alles Liebe
    Livia

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    1. Hey Livia,

      ja spannend und einzigartig war es definitiv! Und ja, der Titel deutet schon darauf hin, dass dieses Buch kein Gewöhnliches ist und hat mich auch erstmal dazu gebracht, es zu lesen!

      Liebe Grüße
      Sophia

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