Allgemeines
Titel: On & Off: Für einen bewussten
Umgang mit Social Media
Autorinnen: Nora Wunderwald und
Lea Sophie Grünzinger
Verlag:
LYX (27. Oktober 2023)
Genre: Ratgeber
ISBN: 9783736320505
Seitenzahl: 289
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Inhalt
Wir verlieren uns leicht in der Online-Welt, versuchen, unrealistischen Schönheitsidealen und Lebensweisen nachzueifern, haben ständig Angst, etwas zu verpassen, und verbringen zu viel Zeit vor Bildschirmen. Dabei lassen wir leider oft unsere mentale Gesundheit außer Acht. Dieses Buch möchte dir deshalb helfen, Social Media auf eine bewusste und achtsame Weise zu nutzen. Mit Einblicken in ihre Online-Leben sowie praktischen Tipps und Reflexionsübungen zeigen Nora und Lea dir, wie du für dich das Beste aus den sozialen Medien herausholst, um mit einem guten Gefühl online und offline unterwegs zu sein.
Bewertung
"On & Off" von Nora Wunderwald und Lea Sophie Grünzinger habe ich mir Ende November durch eingelöste Bonuspunkte in der Lesejury bestellt. Dieser erst im Oktober erschienene Ratgeber regt zu Reflexionen über die Online-Welt und den eigenen Umgang mit den sozialen Medien an. Da ich meine eigene Bildschirmzeit schon längere Zeit mehr regulieren und zu einem bewussteren Umgang mit Social Media gelangen möchte, war ich sehr gespannt auf das dünne Büchlein. Auch wenn das Sachbuch unterm Strich nicht viel Neues erzählt hat, was ich nicht schon zuvor wusste, konnte ich dank der Reflexionsübungen aus der Lektüre einiges für mich mitnehmen!
Zunächst muss ich sagen, dass die Lifestyle-Bücher des LYX-Verlag allein von der Gestaltung her schon immer eine absolute Augenweide sind. In "On & Off" ist ebenfalls die ansprechende optische Gestaltung mit dem champagnerfarbenen Cover und den zarten lavendelfarbenen Blumen Applikationen bereits ein Kaufargument. Zwischen den Buchdeckeln setzt sich diese Gestaltung an Kapitelanfängen oder Deckblättern für die in mehrere Themenfelder eingeteilten Kapitel fort. Dabei sind im Text Kästen für beispielsweise Reflexionsübungen oder wichtige Stichpunkte ebenfalls farbig hervorgehoben. Dominant sind die beiden Farben der Coverillustration lila und rosa, die außerdem für die beiden Autorinnen stehen.
Der Ratgeber ist inhaltlich sehr übersichtlich in fünf große Abschnitte geteilt: "Unsere Social-Media-Profile", "Was wir mit den sozialen Medien machen", "Was die sozialen Medien mit uns machen", "Die Social-Media-Gesellschaft" und "Wie geht es weiter – glücklich sein mit oder ohne Social Media?". Innerhalb dieser fünf Abschnitten schreiben die beiden Autorinnen abwechselnd über eine breite Anzahl an Themen wie beispielsweise Selbstdarstellung, Nacktbilder, Onlinedating, überlange Bildschirmzeiten, digitale Freundschaften oder Konzentrationsprobleme. Damit deckt das Buch so ziemlich alle Themen ab, die mit sozialen Medien in Verbindung stehen und verbindet zudem immer kritische Inhalte mit möglichen Chancen. Während die beiden Autorinnen den Druck kritisieren, den Social Media in Form von Schönheitsidealen, FOMO (Fear of Missing Out - Angst etwas zu verpassen) oder ständige Erreichbarkeit auf Menschen ausüben kann und sich kritisch zu InfluencerInnen und dem fehlenden Datenschutz durch Apps äußern, werden aber auch positive Aspekte von Social Media benannt. Es wird deutlich: das Ziel kann es nicht sein, ganz offline zu leben, sondern eine gesunde Balance zu finden, die für einen selbst gut funktioniert - eben ein bewusstes Zusammenspiel aus "On & Off".
Um diese Balance für einen selbst zu finden, beinhaltet der Ratgeber viele Momente zum Innehalten und Nachdenken. In Form von Reflexionsübungen, Anregungen und Übungen werden wir dazu ermutigt, unser eigenes Nutzungsverhalten zu überdenken und herauszufinden, aus welchen Gründen und zu welchen Bedingungen wir soziale Medien aktuell nutzen und in Zukunft nutzen möchten. Auch mir selbst ist bewusst geworden: meine eigentliche Ziele beim Nutzen von Apps wie WhatsApp, YouTube und Instagram (Kontakthalten mit FreundInnen, Austausch, neue Menschen kennenlernen, Informationen austauschen, Inspiration und neue Ideen für meinen Alltag bekommen) laufen zum Teil meiner Art der Nutzung zuwider (einsames Scrollen, ständiges Vergleichen mit anderen, Stress). Diese Erkenntnis hat mich schonmal ziemlich weitergebracht. Doch wie kann ich das ändern?
Mithilfe von beigefügten Informationen, Funfacts und Tipps versuchen Lea und Nora Anleitung zu geben, wie man seine Gewohnheiten und seinen Alltag verändern kann, um zu einer bewussteren Nutzung zu gelangen. Sei es Benachrichtigungen auszuschalten, den Feed auszumisten, Leuten zu entfolgen, die einen stressen, Grenzen zu setzen oder offline Ausgleiche zu suchen - es gibt viele Wege, die einem dabei helfen können, einen größeren Nutzen aus sozialen Medien ziehen zu können. Die Betonung dabei liegt allerdings auf "versuchen", denn die beiden Autorinnen können natürlich auch nur Anregungen geben und kein fertiges Konzept liefern, das für alle Menschen funktioniert. Gut gefallen hat mir, dass die beiden die Subjektivität ihrer Tipps stark betonen und ihre Ideen mit persönlichen Erfahrungen untermauern.
Durch diese eigenen Erfahrungen beinhaltet "On & Off" überraschend viele autobiografischen Inhalte. Nora Wunderwald (YouTuberin) noch Lea Sophie Grünzinger (Juristin) erzählen auf Augenhöhe der LeserInnen von ihrem eigenen Online-Leben und lassen dabei offen und ehrlich vergangene Fehler, Gedanken und Gefühle miteinfließen. Auch wenn ich diese persönliche Note, die LeserInnen sofort abholt, sehr gelungen fand, hätten es für meinen Geschmack auch gerne etwas weniger Anekdoten und dafür ein paar mehr Zahlen und Fakten sein dürfen. Denn trotz des nützlichen Inhalts waren mir viele der Zusammenhänge und Informationen schon vorher bekannt. Sehr gut hat mir allerdings gefallen, dass durch den individuellen Schreibstil ohne einen Blick auf die Namensübersicht sofort ersichtlich war, wer das aktuelle Kapitel geschrieben hat und "On & Off" außerdem durch Erklärungen und ein Glossar so aufbereitet ist, dass es nicht nur Digital Natives lesen können.
Abschließen möchte ich meine Rezension mit einem wichtigen Zitat, das wir uns nicht oft genug in Erinnerung rufen können:
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