Montagsfrage #96 - Emotionale Highlights 2023?

Hallöchen,

das Lesejahr neigt sich schon langsam dem Ende zu - es sind nur noch zwei Wochen bis Weihnachten (!?!?!?) -, deshalb beginne ich natürlich schonmal, den Jahresrückblick vorzubereiten und mir nochmal meine Highlights des Jahres durch den Kopf gehen zu lassen. Anfang Januar wird es zwar nochmal die traditionelle Neujahrfrage zu den Jahreshighlights 2023 geben, passend zur besinnlichen Vorweihnachtszeit habe ich aber schonmal überlegt, welche Bücher mich emotional am meisten berührt haben:

 Welche Bücher haben Euch in diesem Lesejahr bisher emotional am meisten berührt und warum?

Dass ein Buch etwas mit mir macht, ist für mich eine wichtige Voraussetzung, um mich zu überzeugen und als Highlight gelten zu können. Es gibt aber immer wieder Bücher, die ich eigentlich von einem praktischen Standpunkt aus, gar nicht so gut fand, die mich aber trotzdem sehr berührt haben, oder auf der anderen Seite auch Bücher, die ich fachlich sehr gut fand, die mit mir emotional allerdings nur wenig gemacht haben. Dementsprechend ist die Frage nach den emotionalen Highlights und den Jahreshighlights für mich keineswegs die gleiche. Nach längerem Überlegen habe ich drei emotionale Highlights ausgewählt, die trotzdem keine 5 Sterne bekommen haben und unter meinen Jahreshighlights deshalb nicht auftauchen werden:

♡"Die Farbe der Rache" von Cornelia Funke. Ganz objektiv betrachtet hatte die Geschichte ihre kleinen Schwächen (sie ist deutlich zu kurz, das Ende könnte ausführlicher sein, der Hauptkonflikt komplexer etc.), dennoch habe ich mich so riesig gefreut, nach so vielen Jahren wieder in den Zauber von Cornelia Funkes Tintenwelt eintauchen zu können, dass diese kaum ins Gewicht gefallen sind. Die 352 Seiten dieses Spin-Offs waren für mich pure Nostalgie und haben viele Kindheitserinnerungen geweckt!

  

♡ "When You Come Back to Me" von Emma Scott. Klar, diese tragische, intensive und hochemotionale LGBTQIA+ Liebesgeschichte ist eindeutig nicht ihr bestes Buch - dafür hat es zu viel Überlänge und das Ende ist eindeutig zu kitschig -, dennoch hat es mich emotional sehr stark mitgenommen. Wie von Emma Scott nicht anders erwartet, habe ich mich mal wieder Hals über Kopf in diese herzzerreißende Geschichte verliebt und bis zum Ende mit den Figuren gezittert. Sowohl an Holden als auch an River habe ich schon nach wenigen Seiten mein Herz verloren und hätte ihnen am liebsten all den Schmerz, den die beiden ertragen müssen, abgenommen. Allgemein war nach dem Ende mein Herz so voller Liebe und Stolz auf die Figuren (von denen ich sehr wohl weiß, dass sie fiktiv sind, danke für den Hinweis), dass ich es (oder beziehungsweise meinen E-Reader) kurz umarmen musste, bevor ich es mit einem warmen Gefühl in den (digitalen) Schrank gestellt habe. Eine tolle Geschichte über Verstoßung aus der eigenen Familie, Homophobie, Konversationstherapie, Trauma, Verlust eines nahen Angehörigen, Depressionen und Drogenmissbrauch, aber auch Liebe, Hoffnung und Vergebung, die ich nur herzlich empfehlen kann!

♡ "Im großen Ganzen hoffnungsvoll" von Sarah Marie. Hierbei handelt es sich um eine für mich persönlich sehr ergreifende Lyrikanthologie über Liebe, gebrochene Herzen, Freundschaft, Ängste, Hoffnungen, Abschied, Neuanfang, der Suche nach Identität, Heimat, Gott und dem eigenen Platz in der Welt - also schlicht das, was mich als junger Mensch aktuell auch beschäftigt. Manche Texte lasen sich für mich, als hätte sie die Autorin direkt für mich geschrieben und genau das macht für mich gute Lyrik aus!

Was waren bisher Eure emotionalen Highlights?

Liebe Grüße
Sophia

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Nächste Woche bei der Montagsfrage:

Habt Ihr buchige Erinnerungen/Traditionen, die Ihr mit Weihnachten verbindet?