Allgemeines
Titel: Jana, 39, ungeküsst
Autorin: Jana Crämer
Verlag:
Knaur (3. April 2023)
Genre: autobiografisches Sachbuch
Seitenzahl: 230 Seiten
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Inhalt
Bewertung
Durch eine begeisterte Rezension bin ich letzte Woche ganz zufällig auf "Jana, 39, ungeküsst" gestoßen, ohne die Autorin oder ihr Buch davor zu kennen. Neugierig gemacht vom Klapptext und den vielen lobenden Stimmen habe ich mich auf Jana Crämers Gedankenexperiment eingelassen und bin absolut begeistert von dem Konzept und Stil des Buches.
Obwohl der Titel anderes suggeriert, geht es dabei nur am Rande um romantische Beziehungen, oder eben dem Fehlen von diesen. Stattdessen liegt der Fokus des Buches auf viel umfassenderen und gesellschaftlich relevanten Themen wie Mobbing, Bodyshaming, Lipödem, Essstörung, Multiple Sklerose, Alkoholabhängigkeit, gesellschaftliche Erwartungen, aber eben auch Selbstliebe und Heilung. Dabei beschreibt Jana Crämer so lebensnahe Situationen und Emotionen in knallharten, ehrlichen Worten, sodass mir beim Lesen, beziehungsweise Hören immer wieder fast die Tränen gekommen sind. Auf der anderen Seite sind ihr Optimismus, ihre mitfühlende Haltung gegenüber sich selbst und vor allem ihre herrlich unplakativen Botschaften so ansteckend und wohltuend beim Lesen, dass sich das Buch anfühlt, wie eine Umarmung.
"Jana, 39, ungeküsst" macht Mut, dass Veränderung in jeder Lebenslage möglich ist, dass man Frieden in sich selbst finden kann auch wenn es manchmal etwas Zeit braucht, dass es so etwas wie ein "normales Leben" nicht gibt und jeder Weg ins Glück führen kann. Und diese Botschaft gibt einem beim Lesen so viel, auch wenn man selbst von den persönlichen Schwierigkeiten der Autorin nicht direkt betroffen ist. Kein Wunder, dass ich es innerhalb von eineinhalb Tagen verschlungen habe. Der einzige Punkt, weshalb dieses überraschende Highlight von mir keine vollen 5 Sterne bekommt: für mich fehlt in Janas Weg ein wenig der Mittelteil. Anfang und Ende haben wir durch ihr früheres und jetziges Ich abgedeckt, allerdings lässt sie leider mehr oder weniger aus, wie sie zu ihren Erkenntnissen gekommen ist und was man (außer zur Therapie zu gehen!) tun kann, um mentale Veränderungen anzustreben. In diesem Sinne ist das Buch eben mehr Autobiografie als Ratgeber.
Was ich Euch abschließend noch sehr empfehlen möchte, ist das Hörbuch, das von der Autorin selbst eingesprochen wurde. Obwohl sie natürlich keine professionelle Sprecherin ist, macht sie dabei einen ganz wunderbaren Job und der große Vorteil: Ihre Stimme transportiert die Intimität und Emotionen ihrer Geschichte noch direkter und gibt dem Hörerlebnis eine noch persönlichere Note!
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