Allgemeines
Titel: Pretty Shameless - Gefährlicher als Liebe
Autorin: Tami Fischer
Verlag:
Blanvalet (11. Dezember 2024)
Genre: Romantic Suspense
ISBN: 9783641301675
Seitenzahl: 512 Seiten
Weitere Bände: Pretty Scandalous (Band 1)
Pretty Savage (Band 2)
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Inhalt
Bewertung
Schon der erste Band von Tami Fischers neuer Romantic Suspense Reihe "Pretty Scandalous" hat mich vollends mitreißen können. Nachdem die Geschichte in "Pretty Savage" neben dem dynamischen New York Setting, starken Gossip-Girl-Vibes, undurchsichtiger Handlung auch noch mitreißende Figuren und einen bösen Cliffhanger geliefert hat, war meine Liebe für die Manhatten-Elite-Reihe besiegelt. Umso mehr gefreut hat es mich, dass ich nach fiesen fünf Monaten Wartezeit endlich lesen konnte, wie es mit Sarah, Payton und Co im großen Finale weitergeht...
Auch wenn ich kein Fan von Gesichtern auf Cover bin, mag ich die Gestaltung der Manhattan-Elite-Reihe sehr gerne. Während auf Band 1 die Hauptfigur Sarah abgebildet war, wir auf Band 2 Cameron sahen, ist auf Band 3 vermutlich Payton zu sehen. Mit dem roten Lippenstift, dem passenden Nagellack, dem braunen Zopf, der großen Sonnenbrille und den Diamant-Ohringen sieht auch dieses Cover wieder aus wie direkt aus dem Gossip-Girl-Trailer ausgeschnitten. Zusammen mit den anderen Cover der Reihe, schreit die Gestaltung der Reihe gerade zu nach Glamour, Intrigen und Verrat... Toll finde ich übrigens auch den passend gestalteten Farbschnitt, die knackigen Kapitelüberschriften und die Eindrücke von New York in der Innenlasche der broschierten Auflage. Optisch ist die Manhattan-Elite-Reihe definitiv ein Volltreffer.
Die Geschichte knüpft ohne Umschweife an den dramatischen Cliffhanger von Band 2 an, und von der ersten bis zur letzten Seite überschlagen sich die Ereignisse. Die Autorin bezeichnete in ihrem Nachwort Band 1 als "Buch der Fragen", Band 2 als "Buch der Antworten" und Band 3 als "Buch der Eskalation" und diese Beschreibung trifft es wirklich auf den Punkt! Während mir in Band 1 fast zu wenig Licht ins Dunkle gebracht wurde und ich beim Lesen am liebsten alle Geheimnisse auf einmal gelüftet und die etlichen Fragezeichen verschwinden gelassen hätte, wurden in Band 2 viele der großen Fragen beantwortet. Zu Beginn von Band 3 war also nun auf dem Tisch, wer Paytons geheimer Geldgeber ist, wie Peter und Monroe ins Bild passen und wie die Fronten verteilt sind. Nun da alle Spieler aufgedeckt und auf dem Spielfeld platziert waren, konnte der Spaß also endlich richtig losgehen. Zur tatsächlichen Handlung des Buches kann ich auch hier wieder nichts sagen, um bloß nichts vorwegzunehmen, die Mischung aus Verrat, Skandalen, Luxus, Geheimnissen, Romantik und Intrigen, zu denen sich hier auch tatsächlich Blut, Mord und Hochzeiten gesellen, treibt die Spannung regelmäßig auf die Spitze. Denn schließlich geht es um ein Millionenerbe, gebrochene Herzen und das pure Überleben...!
Dementsprechend schlägt Tami Fischer hier auch ein hohes Erzähltempo an und bombardiert uns gerade in der zweiten Hälfte des Buches geradeso mit schockierenden Szenen. Bei ihrem Versuch, die Schockwirkung immer wieder zu übertrumpfen, schrammt sie zwar beinahe am Trauma Dumping vorbei, kreiert aber eine so immense Spannung, dass ich das Buch praktisch inhaliert habe. Neben dem Vorteil, dass ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte, bleibt durch das verrückte Tempo auch keine Zeit, länger über die Logik der Handlung oder die Motive der Figuren nachzudenken. Nichtsdestotrotz kann Tami Fischer über 512 Seiten ihr komplexes Netz weiterspinnen und lässt uns bis zum Ende bangen, ob wir wirklich alles durchschaut haben.
Toll ist neben der spannenden und wendungsreichen Handlung auch wieder das lebendige Setting in Manhattan. Ich mag New York als Schauplatz für Bücher sowieso sehr gerne, wie Tami Fischer die New Yorker Upper Class und das elitäre Studentenleben an der Columbia zum Leben erweckt, ist aber einfach großartig! Exklusive Ballnächte, teure Mittagessen in Clubs, gläserne Wolkenkratzer, schicke Penthouses, unbezahlbare Luxusmarken und böse Intrigen - die "Gossip Girl"/ "Sex and the City" / "Pretty Little Liars Vibes" sind REAL und sorgen zusätzlich dafür, dass man das man das Buch genau wie sein Vorgänger kaum aus der Hand legen möchte.
Neben der Richtung der Handlung war ich auch sehr gespannt auf die weitere Entwicklung der handelnden Figuren. Im Vordergrund stand bisher die Ich-Erzählerin Sarah Quinn, die auch hier noch einen Großteil des Buches einnimmt, ihren Platz im Rampenlicht aber mit vielen anderen Figuren teilen muss. Schon in Band 2 war klar: Sie ist nicht mehr die unbeschwerte, bodenständige junge Frau, die wir zu Beginn von Band 1 kennengelernt haben, sondern musste versuchen, sich an das New Yorker Schlangennest, das Luxusleben und den ständigen emotionalen Druck anzupassen. So ist sie deutlich abgebrühter, geht größere Risiken ein, weiß aber mittlerweile auch genau, was sie will - beste Voraussetzungen für einen spannenden Finalband!
Genau wie in Band 2 darf neben Sarah auch ihre Schwester Payton ab und zu aus ihrer Perspektive erzählen, wodurch wir weiterhin Einblicke in ihre Vergangenheit mit der Clique als auch in ihre aktuellen Herausforderungen wie ihre traumatische Vergangenheit mit Peter oder ihre Suchtkrankheit bekommen. An dieser Stelle der Hinweis: Lest bitte die Triggerwarnung, denn einige Themen sind nicht ganz ohne. Auch wenn das für Abwechslung und ein breiteres Bild in der Geschichte sorgt, bin ich mir auch nach Band 3 noch nicht ganz sicher, was ich von der dualen Erzählweise halten soll, da die beiden Perspektiven der Schwestern für mich in dem Chaos der Handlung immer wieder ein wenig verschwommen sind. Besonders da die beiden hier immer noch nicht so sehr an einem Strang ziehen wie sie eigentlich könnten und man ständig überlegen muss, wer nun welche Informationen hat und zusätzlich beide ihre eigenen Liebesgeschichten, Emotionen und Beziehungen zu den anderen Figuren haben, hätte es mir besser gefallen, wenn sich die Autorin hier wieder mehr auf Sarah konzentriert hätte. Auf der anderen Seite muss ich mir da selbst widersprechen, da gerade dieses Gefühlswirrwarr beider Perspektiven zur Sogwirkung des Buches beigetragen hat, sodass dieses manchmal ein wenig wirkte wie ein Fiebertraum - aber auf die Gute Art...
Das Finale gipfelt in einem dramatischen Showdown, der keinen Stein auf dem anderen lässt. Wie die Autorin alle Fäden verknüpft, ist beeindruckend, sodass man ohne Probleme darüber hinwegsehen kann, dass es sich die Autorin am Ende etwas leicht macht. Denn nachdem sich bis zum Hälfte des Finales noch ohne Probleme alles in eine ganz andere Richtung entwickeln hätte können - eigentliche Verbündete hätten sich nochmal wenden, scheinbare Bösewichte doch rehabilitiert werden können -, hatte ich eine solche Wendung fast erwartet und war beinahe enttäuscht, wie alles moralisch Graue zugunsten einer klaren Lösung verwischt wurde. Als gipfelnder Abschluss einer so undurchsichtigen und hochspannenden Reihe funktioniert das Finale aber hervorragend, weshalb ich dafür nur einen halben Stern abziehe.
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