Allgemeines:
Titel: Nixenmagier
Autor: Helen Dunmore
Verlag: cbj (28. März 2011)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3570400379
ISBN-13: 978-3570400371
Seitenzahl: 336 Seiten
Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Weitere Bände: Nixenblut; Nixenfluch
Preis: 7,99€ (Taschenbuch)
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Inhalt:
Eigentlich wollte Sapphy sich vom Meer und ihrem Freund Faro, dem jungen Wassermagier, fernhalten, da ruft dessen Lehrmeister Saldowr sie zu sich: Der Gezeitenknoten - ein magischer Stein in der Tiefe des Meeres, der die Gezeiten lenkt - ist dabei, sich aufzulösen. Einzig Sapphy, halb Mensch, halb Nixe, vermag ihn wieder zusammenzusetzen und zu verhindern, dass eine riesige Flutwelle die Küste zerstört. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Bewertung:
DISCLAIMER: Da dies Band zwei der Nixentrilogie von Helen Dunmore ist, sind Spoiler über den Inhalt des ersten Teiles nicht auszuschließen!
Schon nach Band 1 war ich positiv überrascht, von dieser kraftvollen Geschichte, die uns hier in Form der fantastischen Meerestrilogie geboten wird. Da ich gleich alle drei Teile bei mir im Schrank stehen habe, konnte ich gleich nach dem Beendigen des ersten Teiles zur Fortsetzung greifen und weiter lesen. Es erwartete mich wieder eine Geschichte, die sehr langsam und gemächlich startete, von der ich auch ein wenig mehr erwartet hätte, die mich aber mit einer liebevoll gestalteten Charakterentwicklung und Action am Ende unterhalten konnte.
Zu diesem Cover habe ich wieder genau dasselbe zu sagen, wie bei Band 1. Im Vergleich mit den kreativen und definitiv aufmerksamkeitserregenden Covermotiven der ersten Ausgabe kann das Motiv mit dem angedeuteten Mädchengesicht und dem blauen Lippenstift leider überhaupt nicht mithalten. Stattdessen wird mit den überspitzen farbigen Akzenten und den dunklen Rändern eher ein falscher Eindruck von der Handlung erzeugt. Denn auch wenn unsere Charaktere hier ein wenig älter sind, würde ich die Geschichte dennoch für Mädchen und Jungs ab 10 Jahren empfehlen. Durch den Titel wird die Zusammengehörigkeit der Reihe nochmals unterstrichen, den Titel der Erstausgabe "Indigo - Im Bann der Gezeiten" finde ich jedoch immer noch passender. Insgesamt kann ich also überhaupt nicht verstehen, warum es notwendig war, die Trilogie nochmals unter einem neuen Namen und in einem neuen Gewand herauszubringen.
Erster Satz: "Indigo bei Nacht."
Ihr erinnert euch - Indigo ist die Mer-Bezeichnung für die Unterwasserwelt der Ozeane, in die Sapphy zusammen mit ihrem Bruder Conor nach dem Verschwinden ihres Vaters eingetaucht ist. Die Geschichte beginnt einige Monate nachdem Ende des ersten Bandes und die Geschwister wohnen nun mit ihrer Mutter und deren Freund Roger in der nächstgelegenen Stadt St. Pirans. Trotz der Distanz zu ihrer früheren Heimat lassen die Erinnerungen an den verschollenen Vater die Familie nicht zur Ruhe kommen. Während Conor Freunde findet und sich immer besser mit seinem neuen Leben abfindet, fällt es Sapphy sehr schwer, loszulassen. Vor allem, weil sie immer wieder den Ruf des Meeres hört und sich von dessen Sog nicht losreißen kann, ist es für sie unmöglich, von der Suche nach ihrem Vater abzulassen. Doch als sie ihn eines Tages wirklich findet, bringt er ihr nicht die gewünschte Botschaft: der Gezeitenknoten am Grunde des Meeres beginnt sich zu lösen und alle Bewohner der Küste befinden sich in schrecklicher Gefahr...
"Du trägst sie in dir, mein Mädchen, die Gaben beider Seiten, und es gibt zwei Möglichkeiten, sie einzusetzen. Entweder reißen sie doch in zwei Teile, oder sie heilen das, was der Heilung bedarf. Harte Zeiten werden kommen. Unruhige Zeiten..."
Wieder beginnen wir sehr langsam und ruhig mit dem Leben der Familie in der Stadt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass wir nach der ruhigen Einführung des ersten Teiles hier direkt in das nächste Abenteuer entführt werden, doch die ganze Reihe scheint in diesem zurückhaltenden, zarten Ton gehalten zu sein. Unterstützt wird dies durch den gleichgebliebenen eher einfachen Schreibstil, der jedoch trotzdem Situationen und Gefühle auf den Punkt zu bringen weiß. Dadurch entsteht auch die kraftvolle, durchdringende Atmosphäre, die den Hauptanteil an der Sogwirkung des Buches trägt.
Wieder lässt und Helen Dunmore die Emotionen ihrer Protagonisten nachfühlen und porträtiert auf unglaublich einfühlsame und intelligente Art und Weise die Probleme heutiger Teenager. So begleitete ich Sapphy und Conor wieder sehr gerne auf ihr Abenteuer, bei dem sich sowohl ruhige Familienszenen, wilde Abenteuer und sanftmütiger Entdeckergeist abwechseln. Vor allem die liebevolle Beziehung zwischen Conor und Sapphy und deren Entwicklung in Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein haben mir hier sehr imponiert.
"Dann tat Mum etwas Unerwartetes. Sie kniete sich vor meinen Stuhl und schlang die Arme um mich. Sie drückte so fest zu, dass es wehtat - als würde sie mich nie wieder loslassen wollen. "Werde nicht so schnell erwachsen, Sapphy", flüsterte sie mir ins Ohr. (…) Ich drückte sie auch an mich. Fest. Es war ein wunderbares Gefühl, denn dieses eine Mal, da bin ich mir ganz sicher, dachte sie weder an Roger noch an ihre Arbeit oder Dad, nicht einmal an Conor, sondern ausschließlich an mich."
Gegen Ende der Geschichte kommen dann immer mehr abenteuerliche Elemente Indigos zum Vorschein. Wir dürfen zusammen mit den beiden Geschwistern, Faro und Elvira den Lehrmeister Saldowr kennenlernen, welcher den machtvollen Gezeitenknoten hütet, erfahren mehr über die Geschichte der geheimnisvollen Granny Carne, treffen in den Tiefen des Ozeans auf einen Wal, der schlechte Witze macht und retten die Küste vor einer Flutwelle. Na wenn das mal kein Abenteuer ist ;-)
"Ach wäre ich doch in Indigo
und teilte die salzige See
in den tiefsten Fluten,
wo weder Liebe noch Leid
mich bedrücken…"
Fazit:
Eine etwas ruhigere Fortsetzung, als ich erwartet hätte. Nichtsdestotrotz wird der Leser durch eine hinreißende Charakterentwicklung, spannende Abenteuer und die magische Atmosphäre gut unterhalten.
Ich bin gespannt, was Helen Dunmore uns in ihrem dritten Teil präsentiert!
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