Hallöchen zusammen,
ich beantworte diese Montagsfrage heute eigentlich nur, um mich von meiner am morgigen Tag bevorstehenden Abiprüfung abzulenken und weil ich mir so einreden kann, meine Sprachskills noch ein wenig zu trainieren. Dünnes Argument, ich weiß, aber wenn ich mich noch eine Stunde mehr mit "Faust", dem "Goldenen Topf" oder "Steppenwolf" befassen muss, dann schreie ich. Also hier meine Antwort auf die heutige Montagsfrage:
Prequel oder Sequel?
Das ist mal wieder eine interessante Frage, doch bevor ich das ausdiskutiere, muss ich zugeben, dass ich im Allgemeinen nicht besonders davon angetan bin, wenn Autoren ihren Originalwerken noch ein Anhängsel hinzufügen - ob das nun vor oder nach der Originalhandlung verortet ist, spielt für mich da nur eine nachgeschaltete Rolle. In den allermeisten Fällen schreit mein Leserherz nach dem Beenden einer geliebten Reihe nach einem Wiedersehen mit den liebgewonnenen Protagonisten oder mit der gerade erst entdecken Welt. Doch ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, diesen Wunsch als sentimentale Sehnsucht zu belassen und kein Sequel oder Prequel zu lesen, dass im Endeffekt sowieso nie an das Original herankommen wird. Da habe ich schon zu viele Versuche gelesen, die mich schwer enttäuscht haben, entweder weil sie es nicht geschafft haben, eine eigene Geschichte zu erzählen und zu einem hübschen aber laschen Abklatsch des Originals verkommen sind, oder weil sie sich zu sehr in eine andere Richtung bewegen und nicht mehr in das sorgsam aufgebaute Weltgefüge passen.
Passende Beispiele für Fall 1 sind die ganzen Sequels, die einfach die vorangegangene, schon bekannte Handlung aus einer anderen Perspektive nacherzählen (z.B. "Oblivion" von Jennifer L. Armentrout) oder nur aus einem Ausdehnen des Happy-Ends bestehen (Bsp. "Weil wir uns lieben" von Colleen Hoover).
Ein Beispiel für Fall 2 ist Sarah J. Maas´ Novelle "Throne of Glass – Celaenas Geschichte", welche als Sequel Celaenas Vergangenheit als Assassine erzählt. Damit konnte ich nach vier Bänden Entwicklung zu Aelin aber gar nichts mehr anfangen und habe den rückwirkenden Blick in ihre Vergangenheit angesichts ihrer enormen Charakterveränderungen als etwas unpassend empfunden.
Davon abgesehen habe ich mich mit Sequels, die einen weiteren, zu kurz gekommenen Handlungsstrang durch andere Protagonisten nochmal neu aufleben lassen, immer besser anfreunden können. Sobald komplett andere Charaktere als in der Hauptreihe im Mittelpunkt stehen, kann ich die Geschichten getrennt betrachten und es besteht keine so große Gefahr, dass die Reihe in meinen Augen floppt. Aber ob eher ein Prequel oder ein Sequel sinnvoll ist, hängt wirklich von der jeweiligen Reihe ab und da finde ich Antonias Fragen wirklich sehr hilfreich. Wenn aus der Welt an sich noch etwas herauszuholen ist, warum keine anderen Protagonisten in diese Welt setzen und ihre Geschichte erzählen? Ob nun vor oder nach der Handlung der Reihe ist da meistens egal. Und wenn das Abenteuer des Protagonisten noch ausbaubar ist, sich noch neue Wege und Entwicklungen auftun können, warum ihn nicht noch einmal hinaus in die Welt schicken?
Wenn sie gut gemacht sind (und das ist ja immer das Kriterium), können Sequels wie Prequels sehr viel Spaß machen und noch einmal zurück in eine geliebte Reihe mitnehmen und auch wenn ich kein großer Fan davon bin, wird mein Leserherz doch oft schwach und gönnt sich die paar gestohlenen Stunden doch.
Wie sieht´s bei euch aus? Vorgeschichte oder Nachgeschichte oder Originalgeschichte?
Liebe Grüße
Sophia
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