Donnerstag, 27. Juni 2019

Kurzrezension: Schattenblicke

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Die Fakten:

Titel: Schattenblicke
Autor: Karen-Susan Fessel
Verlag: dtv (1. Februar 2014)
Genre: Thriller
Seitenzahl: 240 Seiten
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Der Inhalt:

Die 16-jährige Alex ist glücklich: Auf der Klassenfahrt nach Ungarn verliebt sie sich Hals über Kopf in einen Jungen mit wunderschönen, traurigen Augen. Doch ihr Glück findet ein jähes Ende, als sie entführt wird. Wieso? Wer steckt dahinter? Alex ist verzweifelt, keiner der Entführer spricht Deutsch. Keiner, bis auf einen: Plötzlich taucht der Junge mit den traurigen Augen wieder auf...

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Die Eindrücke:

Schreibstil: Karen-Susan Fessel schreibt flüssig, verständlich und einfühlsam und zeichnet mit schlichten Worten eine authentische Kulisse für ihre Story. Getragen von Ungewissheit und beklemmender Atmosphäre macht die Geschichte auf den wenigen Seiten eine rasante Entwicklung durch.

Charaktere: Alex ist recht selbstsicher und reif für ihre 16 Jahre, so können wir ihre Gedankengänge, die uns aus der Ich-Perspektive geschildert werden, durchaus nachvollziehen. Leider gibt es wenig Nebenpersonen und wir fixieren uns fast ausschließlich auf Alex und den Unbekannten mit traurigen Augen (über den wir auch äußerst wenig erfahren).

Handlung: Trotz des hohen Erzähltempos und des vielen Rätselratens bleibt der Jugendthriller leider ein wenig offen und oberflächlich. Die Entführungsgeschichte und die Motive der Kidnapper rücken immer mehr in den Hintergrund um Platz für die Beziehung zwischen Alex und dem Unbekannten zu machen. Die sich entwickelnde Romantik hat durchaus ihren Reiz - wäre die Hintergrundgeschichte der Entführung und Alex´ Gefühle dabei noch ein bisschen ausführlicher herausgearbeitet gewesen, wäre aber noch viel mehr drin gewesen. So bleiben wir auf unterhaltsamer aber nicht unbedingt besonderer Jugendroman-Ebene.

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Das Urteil:

Die Ungewissheit der Protagonistin, die beklemmende Atmosphäre und das rasante Erzähltempo reißen mit. Leider kommt der Jugendthriller durch die etwas zurückgestellte Hintergrundgeschichte und durch das sehr offene Ende nicht über das übliche Jugendroman-Niveau hinaus.

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