Dienstag, 4. Juni 2019

Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht //Doppelrezension//


 
Allgemeines:
 
Titel: Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht
Autorin: C. C. Hunter
Verlag: FISCHER FJB (25. Juli 2013)
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3841421562
ASIN: B00COWO1ES
Originaltitel: Whispers at Moonrise
Seitenzahl: 560 Seiten 
Preis: 14,99€ (Broschiert)
 Weitere Bände: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht
Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen
Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung
Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht


 
 Inhalt:
 
Kylie hat es endlich geschafft: Sie hat herausgefunden, was sie ist. Doch damit ist nur eins von vielen Rätseln gelöst. Denn über ihre Art ist kaum etwas bekannt. Wie kann sie ihre übernatürlichen Kräfte einsetzen, und was ist das für ein geheimnisvolles Flüstern im Wald, das nur sie hören kann?
Außerdem verhält sich Lucas seltsam, nun da es sicher ist, dass sie keine Werwölfin ist. Derek hingegen akzeptiert ihre Identität und ist für sie da. War es falsch, ihn abzuweisen?
Als plötzlich ein furchterregender Geist auftaucht, muss Kylie sich beeilen, um jemanden der ihren vor einer schrecklichen Gefahr retten zu können. Dabei wird ihr mehr und mehr klar, dass Veränderungen unausweichlich sind, und alles irgendwann ein Ende finden muss.
Vielleicht auch ihre Zeit im Shadow Falls Camp …


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Sophias Meinung:

Mit jedem Teil der kommt stellt sich mir mehr die Frage, warum ich diese Reihe eigentlich lese. Zwar nimmt die Handlung immer mehr Fahrt auf, dafür ist das Muster, nach dem alle Bände verfasst sind, mittlerweile altbekannt und der immer noch währende Identitätskonflikt sowie das Liebesdreieck sind ausgelutscht. Ich werde die Reihe jetzt so kurz vor dem Ende nicht mehr abbrechen aber auch wenn hier einige spannende Elemente auftauchen, ist es mehr mein Pflichtgefühl meinem SuB gegenüber, das mich antreibt als die Neugier auf das Ende.


Erster Satz: "Kylie Galen stand auf der Veranda vor dem Büro des Shadow Falls Camps und versuchte, ihre Panik zu kontrollieren."


Meine ausführliche Meinung zum Cover erspare ich euch hier (ich finde es immer noch hässlich, wer Genaueres wissen will, siehe Rezension von Band 1, 2 und 3) und beginne gleich mit dem Inhalt - der deutlich weniger hergibt als Band 3.

Anstatt dass endlich mal ernstzunehmende Gegenspieler auftauchen oder sich eine Entwicklung in eine neue Richtung bemerkbar macht (wie ich das von einem vierten Teil erwarten würde), plätschert alles in gewohnten Bahnen weiter vor sich hin. Wir bekommen einen neuen Geist, um den Kylie sich kümmern muss, die Dreiecksbeziehung wird erneut herausgefordert, sie erfährt ein bisschen mehr über ihre Gaben als Chamäleon und trifft ihren Großvater. Dass ich die relevanten Punkte dieses 500-Seiten-Buches in einem Satz zusammenfassen kann ist einfach nur traurig, genau wie die Tatsache, dass ich diesen Teil wohl einfach hätte überspringen können und trotzdem bei Band 5 keine größeren Verständnisprobleme gehabt hätte. Nicht zum ersten Mal kam bei mir der Gedanke auf, dass C. C. Hunter wohl besser damit gefahren wäre, eine Trilogie zu veröffentlichen als 5 unfassbar gleiche Teile, die immer wieder die bekannte Leier runterpredigen und keinen Schritt vorankommen.

Auch wenn die Reihe wohl für ein etwas jüngeres, naiveres Publikum geschrieben wurde, sind mir sowohl Sprache als auch Protagonisten und Handlung viel zu einfallslos, oberflächlich und einfach. Die sogenannte "überraschende Wendung" war geradezu lächerlich vorhersehbar, sodass ich beim ersten Auftreten der Person dachte - "das ist doch bestimmt der Mörder" - und entsetzt war, als ich Recht hatte. Genauso absurd fand ich, dass das ganze Camp auf dem Schlauch stand, was denn Kylies Art als "Chamäleon" bedeutet. Als die fünfte Person sie fragte, ob sie eine Eidechse sei, konnte ich nur die Augen verdrehen. Jedem aufmerksamen Leser sollte eigentlich nach Band 1 schon klargeworden sein, dass sie zwischen den Arten Werwolf, Vampir, Fee, Hexe und Gestaltwandler wechseln kann, je nachdem welche Fähigkeiten ihr gerade von Nutzen sind. Bei der Dichte an eingestreuten Hinweisen habe ich Kylie und ihrem Umfeld die Verwirrung wirklich nicht mehr abgenommen.

Des weiteren sind mir die endlosen Wiederholungen von ähnlichen Szenen, Formulierungen und Handlungsabläufen sowie die elendige Dreiecksgeschichte, die wir leider immer noch mit uns herumschleppen noch ordentlich auf die Nerven gegangen. Lucas und Derek wurden mir mit jedem Satz unsympathischer was vor allem daran liegt, dass beide praktisch zu einer Person verschmelzen. Beide sind nicht besonders gut ausgearbeitet, verändern sich null und scheinen mehr eine nett aussehende Projektionsfläche für Kylies widersprüchliche Gefühle zu sein, als echte Persönlichkeiten. Mittlerweile bin ich an dem Punkt angelangt, an dem ich Kylie anflehe, sich doch endlich für einen zu entscheiden - egal für wen, Hauptsache sie geht mir nicht mehr auf die Nerven. Der fünfte Teil liegt direkt bereit, wahrscheinlich muss ich trotzdem etwas anderes zwischenrein lesen, da ich noch mehr Shadow Falls Camp im Moment nicht ertragen kann.



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Magdas Meinung:

"Die letzten Monate hatte sie wie besessen versucht, ihre Identität als Übernatürliche zu finden. Jetzt wusste sie, was sie war."

Nach endlosen Nachforschungen und viel Anstrengung weiß Kylie nun endlich was sie ist. Doch das macht die Sache nicht gerade einfacher. Als auch noch ein mysteriöser Geist in der Gestalt einer nur allzu bekannten Person auftaucht und der Wald anfängt sie zu rufen, ist Kylie wieder mittendrin in einem haarsträubenden Abendteuer. Und was hat es außerdem mit dem seltsamen Nebel auf sich, der den Wald von Shadow Falls aufsucht?

"Die dichte, graue Wolke hing bewegungslos ein Stück hinter ihr. Der Nebel pulsierte, als schlüge ein Herz darin. Die Luft darüber bewegte sich, als würde etwas atmen."

Das Buch setzt wie immer nahtlos an das Ende des letzten Bandes an. Aus genau diesem Grund war ich wieder einmal total gefangen in der aufregenden Welt von Kylie Galen. Oder sollte ich sagen, in der furchtbar komplizierten Welt von Kylie Galen?

Nachdem Kylie weiß was sie ist, wird das Leben nicht gerade einfacher. Sie muss ihre Campkollegen davon überzeugen, dass es stimmt, was ihr Vater ihr erzählt hat und sie muss unbedingt ihre Großeltern finden. Auch ihre Beziehung zu Lucas steht auf dem Spiel und obwohl Kylie sich sicher ist, dass sie ihn liebt und anders herum, ist sie sich nicht sicher ob ihre Beziehung dem Druck des Rates standhalten kann. Und gerade als sie denkt es könnte nicht mehr komplizierter werden, taucht ein Geist auf, der ihr sehr schwer zu schaffen macht.

Wie auch die vorherigen Bände ist dieser Teil der "Shadow Falls Camp"-Reihe in einem sehr flüssigen Schreibstil geschrieben. C. C. Hunter schafft es wieder einmal den Leser komplett in den Bann der Geschichte zu ziehen, sodass man das Buch auf keinen Fall mehr aus der Hand legen will!
Obwohl ich oben erwähnt habe, dass das Leben der Protagonistin sehr kompliziert ist, ist die Handlung doch sehr gut überschaubar und verstrickt sich nicht in sinnlosen Abschweifungen.
Eine Sache die mich allerdings etwas enttäuscht hat ist, dass dieser Teil dem Vorgängerband, von der Struktur her, sehr ähnlich war. Es wurde wieder die Sache mit dem Geist aufgegriffen und obwohl sie sich ihrer Identität nun sicher ist, lag der Fokus wieder sehr auf diesem Faktor.
Trotz diesem Kritikpunkt, hat mir das Buch gut gefallen und ich freue mich sehr auf Band 5.  


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Fazit:

Mit einer lächerlich vorhersehbaren "überraschenden Wendung", endlosen Wiederholungen, altbekannten Konflikte und der ausgelutschten Dreiecksgeschichte plätschert alles in gewohnten Bahnen vor sich hin. Nicht gerade der Bringer!

 

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