Sonntag, 10. November 2019

Weihnachten in Mermaid Cove





Allgemeines:

Titel: Weihnachten in Mermaid Cove
Autorin: Pia Kovarik
Verlag: Independently published (30. Oktober 2019)
Genre: Liebesgeschichte
ISBN-10: 1704053617
ISBN-13: 978-1704053615
ASIN: B07ZTSYJRY 
Seitenzahl: 244 Seiten
Preis: 0,99€ (Kindle-Edition)
9,99€ (Taschenbuch)
Weitere Bände: Briefe aus dem Cottage von Mermaid Cove
Link: Hier klicken!



Inhalt:

Für Faith Leeds, die furchtbar unterkühlte Steuerberaterin Anfang Dreißig, halten Mermaid Cove und all seine Bewohner ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk bereit. Als die junge, einsame Frau von einem Anwaltsschreiben von ihrem Großcousin, von dessen Existenz sie bisher noch nichts wusste, kurz vor Weihnachten nach Cornwall gebeten wird, weiß sie noch nicht, dass dort ein Wunder auf sie wartet: eine neue Familie, ein altes Zuhause und die große Liebe....


Bewertung:

An alle Fans von herzerwärmenden Weihnachtsgeschichten: Pia Kovarik, von der ich mittlerweile schon in den Genuss mehrerer Kurgeschichten und -romane gekommen bin, hat vor einigen Tagen den zweiten Teil ihrer Mermaid-Cove-Reihe herausgebracht. Nach dem sie in "Briefe aus dem Cottage von Mermaid Cove" die Geschichte einer jungen Schneiderin erzählte, die sich in den schnittigen Erben des Dörfchens verliebt, erzählte, schickt sie hier eine junge Steuerberaterin aus Manchester in die dörfliche Idylle von Cornwall um in der besinnlichen Vorweihnachtszeit ihr Glück zu suchen. Auch dieser weihnachtliche Kurzroman ist mal wieder gewohnt lustig, herzlich, kitschig und voller Wärme erzählt - genau das, was man in der kalten Jahreszeit braucht!

"Schon komisch", dachte sie, "vielleicht ist es tatsächlich so, dass die wahre Familie jene ist, die man sich aussucht."

Das Cover ist mal wieder ein hübscher Hingucker mit der typischen Kovarik-Zweiteilung. Der blau-grüne Grund harmoniert wunderbar mit den violetten Farbakzenten des Banners, des Autorentitels und des Kleids der tanzenden Frau und lässt eine festliche Stimmung aufkommen. Auch das Hauptmotiv - die Schneekugel mit dem tanzenden Paar unter einem Mistelzweig, umhüllt von goldenen Schneeflocken, gefällt mir sehr gut. Durch den kurzen Prolog und Epilog im Märchenstil, erhält die Geschichte den Beigeschmack eines Weihnachtsmärchens, welcher sich durch die 26 kurzen Kapitel durchzieht. Auch wenn die Gestaltung super zum ersten Band passt und wir hier einige bekannte Gesichter wiedersehen, kann man diese Geschichte aber auch wunderbar unabhängig vom ersten Teil lesen!

"Es war einmal ein idyllischer Flecken Erde an der überwältigenden Westküste Englands mit dem Namen Mermaid Cove."


Zu Beginn lernen wir die junge Faith kennen, die zwar in einer erfolgreichen Anwaltskanzlei arbeitet, ansonsten aber sehr unzufrieden mit ihrem Leben ist. Seit ihre Mutter verstorben ist, hat sie niemanden mehr, was ihr vor allem in der geselligen Weihnachtszeit besonders vor Augen gehalten wird. So ist es kein Wunder, dass sie auf ein Schreiben ihres angeblichen Großcousins sofort reagiert und mit der Hoffnung, endlich mehr über ihre Familie zu erfahren, nach Cornwall reist. Dort erfährt sie so manches Geheimnis ihrer Familie, zu der ihr der Kontakt aus schicksalshaften Gründen bis zu diesem Zeitpunkt verwehrt blieb. Zusammen mit ihrem Großcousin Victor, dessen Verlobte Lola, dem Beagle Lord Byron und … dem gutaussehenden Künstler Christoph macht sie sich auf die Suche nach dem Mann, der mit ihrer Großmutter Marry vor etlichen Jahren eine skandalöse Liebesaffäre hatte, nach ihrem Großvater, der das letzte lebende Mitglied ihrer Familie ist. Und auf dem Weg erfährt sie endlich, was es bedeutet, Teil einer Familie zu sein...

"Sie war nun nicht mehr alleine. Sie hatte Familie. Sie hatte Menschen um sich, denen sie etwas bedeutete - und einen Vierbeiner obendrein. Sie hatte ein Dorf geerbt, das ihr zur Heimat werden konnte. Sie müsste nun nicht mehr einsam sein, wenn sie nicht wollte. Und sie wollte nicht!"

Die unsichere, leicht unterkühlt wirkende Faith ist mir sofort ans Herz gewachsen, denn was für andere wie abweisende Arroganz aussieht, ist in Wirklichkeit Orientierungslosigkeit und Einsamkeit, die sie zur Suche nach den Ursprüngen ihrer Familie antreibt. Auch der Künstler Christoph erkennt schnell den Grund hinter ihren Attitüden und schleicht sich so in ihr Herz. Es wird die personale Erzählperspektive genutzt, die ab und an auch mal wechselt, um uns die Gefühle der Protagonisten näher zu bringen. Trotz dass es zwischen den Beiden sofort ordentlich knistert, müssen sie zuerst einige Hindernisse überwinden und gemeine Intrigen auflösen, bevor sie ihre gemeinsame Geschichte schreiben können. Dass es am Ende des beschwerlichen Wegs ein Happy End für die Beiden gibt, ist natürlich klar und auch andere Elemente der Handlung sind recht vorhersehbar. Dennoch besticht die Geschichte mit viel Charme, einer magischen Atmosphäre und so bleibt sie immer spannend und ein gemütlicher Leseabend ist garantiert. Besonders gefreut hat mich auch das Wiedersehen mit Lola, der kleinen Fellnase Lord Byron und seinem Specklieferanten Victor. Der Ort Mermaid Cove und all seine Bewohner sind mir sehr ans Herz gewachsen und so fand ich es sehr spannend, hier mehr Informationen über alte Liebesgeschichten und Verwandtschaften zu erhalten und Altbekannte aus der Dorfgemeinschaft wie die verrückte Miss Morehead oder das warmherzige Fischverkäufer Ehepaar Bromming in neuem Licht kennenzulernen.

"Womöglich war sie in jenem Ausgenblick auch dabei, sich Hals über Kopf in die große Liebe zu werden. Den Rat ihrer Oma anzunehmen und ohne an die Konsequenzen zu denken, mit Haut und Haaren in das Abenteuer zu springen und sich so richtig zu verlieben, selbst wenn ihr Herz am Ende zerbrechen könnte. Und welcher Ort wäre besser gewesen, als jener Platz über den Klippen von Mermaid Cove, an dem auch ihre Großmutter schon fühlte, dass sich das Glück den Weg ins Herz bahnt, wenn man die Sonnenstrahlen beobachtet, die über den Wellen flirren."

Auch hier wird die Geschichte wieder durch Einlagen von Briefen von Faiths Großmutter Marry an sie aufgelockert, die erzählen, was im Leben dieser passiert ist, was sie zur eigenbrötlerischen Whiskey-Trinkerin hat werden lassen, die wir schon aus Band 1 kennen. Wunderbar ist auch Pia Kovariks Schreibstil, den ich nun schon aus den zwei Kurgeschichten, "Die wahre Geschichte des Froschkönigs" und "Die wahrhafte Prinzessin auf der Erbse", ihrem ersten Liebesroman "Ein Gentleman im Schottenrock", dem Kurzroman "Was würde Miss Austen sagen? oder: Die Kunst sich selbst im Weg zu stehen" und der weihnachtlichen Kurzgeschichte "Die Weihnachtskugeln von All Hallows Ville" kenne. Sie schreibt blumig, märchenhaft, zuckersüß, verzaubert aber vor allem durch den lockeren Ton und den unterhaltsamen Witz, der immer über allem schwebt und gerade noch so verhindert, dass einige Szenen kitschig werden. Durch die schöne Atmosphäre, die herzerwärmenden Einlagen der Briefe und den vielen netten Ideen und Gedanken, die in dieser Geschichte stecken, erfüllt diese Geschichte alle Voraussetzungen für einen süßen Zeitvertreib.

"Dieser Ort ist heilend und vielleicht auch ein bisschen magisch. Hier finden Menschen zusammen, die zusammengehören."


Ganz besonders hervorheben möchte ich aber noch die wunderbare Darstellung Cornwalls, welche bei mir sofort die Lust geweckt hat, meinen nächsten Urlaub dort zu verbringen. Salziger Wind, taubedeckte Klippen, der glitzernde Atlantik - ein schöneres, verträumteres Ambiente könnte man sich für die Geschichte nicht vorstellen. So konnte mir diese wunderbar unterhaltsame, romantische und märchenhafte Geschichte über die Suche nach Familie, Heimat, Wurzeln und der großen Liebe in wunderschönem Weihnachtsambiete mal wieder schöne Lesestunden bescheren!




Fazit:

Eine wunderbar unterhaltsame, romantische und märchenhafte Geschichte über die Suche nach Familie, Heimat, Wurzeln und der großen Liebe gewohnt lustig, herzlich, kitschig und voller Wärme erzählt - genau das, was man in der kalten Jahreszeit braucht!



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*unbezahlte WERBUNG* 
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar, was meine ehrliche Meinung jedoch nicht beeinflusst hat. 
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