
Die Fakten
Titel: Vom Glück, allein zu sein
Autorin: Marie Luise Ritter
Verlag: Piper (29. Juni 2023)
Genre: Ratgeber
Seitenzahl: 240 Seiten
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Meine Eindrücke
"Vom Glück, allein zu sein" ist das vierte Buch von Journalistin und Influencerin Marie Luise Ritter, die mir als Person völlig unbekannt war, bevor ich auf Bookbeat über dieses Buch gestolpert bin. Vom Titel neugierig gemacht, habe ich das Hörbuch ganz ohne Erwartungen begonnen und konnte deutlich mehr für mich mitnehmen, als ich gehofft hatte. Auf 240 Seiten präsentiert die Autorin eine etwas willkürliche Mischung aus Ratgeber, Reisebericht, Sachbuch, Essay, Tagebuch und Roman. Was recht zerstückelt klingt, fügt sich im Laufe der Kapitel aber erstaunlich organisch zu einer feinfühligen Auseinandersetzung mit den positiven und negativen Seiten des Allein-Seins sowie der gesellschaftlichen Erwartungen, die damit einhergehen, zusammen. Im weiteren Verlauf verbackt sie dann außerdem noch weitere Themen wie zum Beispiel Kinderwunsch, Kapitalismus, Schwierigkeiten während der Corona-Pandemie und Beziehungen - Themen, die rund um das Allein-Sein ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
Zwar hätte das Buch nicht unbedingt die volle Länge benötigt, da sich nach etwa 40% vieles wiederholt, aber die Autorin berichtet so authentisch und liebenswert von ihren Erlebnissen, dass man gerne trotzdem weiter zuhört. Was man allerdings dringend vorab wissen muss: Man findet hier keinen generellen Ratgeber, mit dem man lernen kann, im Alltag allein zu sein. In erster Linie geht es hier stattdessen um das Alleinsein auf Reisen, wofür die Autorin in kurzen Kapiteln ihre eigenen Erfahrungen der vergangenen Jahre rekapituliert. Dabei wird schnell deutlich, dass das der persönliche Weg der beruflich ungebundenen Influencerin ist, das Alleinsein für sich selbst zu entdecken und genießen zu lernen. Allerdings kann das natürlich nicht jeder so umsetzen wie sie, da nicht alle die Mittel und Möglichkeiten haben, einfach spontan ein paar Monate nach Südamerika zu verreisen.
Es geht aber auch gar nicht darum, sich in ihren Erlebnissen direkt wiederzufinden, sondern mehr ihre generellen Erkenntnisse als Denkanstoß mitzunehmen: Zu verstehen, dass wir das Allein-Sein aktiv lernen und gestalten müssen, um eine gesunde Balance zu entwickeln zwischen dem "mit anderen"-sein und "für sich"-sein. Durch den starken autobiografischen Anteil ist das Buch also mehr ein Mutmacher als ein konkreter Ratgeber. Ich würde das Buch vor allem Personen empfehlen, die gerade überlegen, alleine auf eine Reise zu gehen oder aktiv mehr Zeit mit sich selbst zu verbringen. Wer wirkliche Tipps lesen möchte, wie man das Alleinsein im Alltag besser bewältigen kann, ist hier definitiv an der falschen Adresse.
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