Allgemeines
Titel: Knights & Heirs - Der Ruf der Schlange
Autorin: Rena Fischer
Verlag:
Oetinger (13. Februar 2025)
Genre: Romantasy
Seitenzahl: 464 Seiten
Weitere Bände: Knights & Heirs - Die Erben der Schlange (Band 2)
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Inhalt
Bewertung
Schon mit Reihen wie "Chosen" und "Elbendunkel" hat Rena Fischer bewiesen, dass sie komplexe Welten, emotionale Figuren und ein geradezu süchtig machendes Erzähltempo meisterhaft beherrscht. Mit "Knights & Heirs – Der Ruf der Schlange" startet sie nun eine neue Serie, die all diese Stärken erneut in einer vielschichtigen und atmosphärischen Geschichte bündelt!
Schon das Cover ist mal wieder ein Schmuckstück. Die broschierte Ausgabe wartet mit ausdrucksstarken astrologischen und Schlangenmotiven sowie einem schönen Farbschnitt auf. Filigrane Details, geheimnisvolle Symbolik und elegante silber-blaue Farbkontraste fangen die Stimmung der Geschichte perfekt ein. Auch die Innengestaltung mit Informationsmaterial in den Buchklappen und einem Mond am Kapitelanfang ist hochwertig umgesetzt, ohne überladen zu wirken – das passt wunderbar zur ästhetisch-düsteren Atmosphäre der Reihe.
Das sind die Opfergaben, die sie auf den Berg gebracht haben, sieben Jungen und Mädchen, und du bist eine von ihnen."
Nach einem mysteriösen Prolog starten wir erstmal in das alltägliche Leben der jugendlichen Mags, die in einer süddeutschen Kleinstadt lebt und zur Schule geht. Erst als mit Cyrus ein neuer Schüler in ihre Klasse kommt, beginnt ihr Leben eine drastische Wendung zu nehmen und sie muss erkennen, dass sie jahrelang in einer Lüge gelebt hat. Auch wenn ich von Beginn an neugierig dabei war, nimmt die Handlung erst ab der Hälfte so richtig Fahrt auf, als Mags beschließt, ihrem in Trümmern liegenden Leben den Rücken zu zu kehren und mit Cyrus nach Nathair Manor zu reisen. Spätestens als sie mit ihm auf dem englischen Anwesen ankommt und einen Geheimorden mit Machtspielen, uralter Magie, und mysteriösen Dark-Academia-Vibes vorfindet, war ich so gefesselt, dass ich den Rest in einem Rutsch durchgelesen habe und es nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Cyrus und Mags, ergänzt durch Rückblenden, deren Bedeutung sich erst nach und nach erschließt. Diese Verschränkung von Gegenwart und Vergangenheit trägt maßgeblich zur Spannung bei. Man hat permanent das Gefühl, einem viel größeren Geheimnis hinterherzujagen, dessen Puzzleteile elegant über das Buch verteilt sind. Auch wenn nicht alle Wendungen völlig überraschend kommen, erzeugt der Roman einen so packenden Spannungsbogen, dass man dennoch ununterbrochen weiterlesen möchte. Denn: Geheimlogen, ein faszinierendes Magiesystem, düstere Familiengeheimnisse, Elite-Ausbildungs-Vibes und der Wechsel zwischen England und Deutschland als Schauplätze – all das ergibt eine Mischung, die einfach großartig funktioniert. Das Worldbuilding trifft dabei genau die richtige Balance aus Andeutungen und Erklärungen, sodass nicht alles tot erklärt wird und noch vieles zu entdecken bleibt, man sich aber auch nicht verloren fühlt und das Setting gut greifen kann.
Rena Fischers Schreibstil ist dabei erneut ein Genuss, der zwar atmosphärisch und emotional dicht ist, aber dabei wunderbar leicht. Was ich bei früheren Rezensionen schon positiv hervorgehoben habe: Die Autorin findet immer genau die richtige Mischung aus Tempo und Ruhe, aus magischer Symbolik und modernen Dialogen. Die Kapitel sind meist kurz, aber pointiert – ideal, um „nur noch eins“ zu lesen, bis plötzlich der Abend vorbei ist.
Auch die Hauptfiguren haben mir sehr gut gefallen. Cyrus wirkte für mich zu Beginn zwar noch etwas schwer greifbar, aber besonders im letzten Drittel des Buches bekommt seine Figur eine beeindruckende Tiefe. Themen wie mentale Gesundheit werden respektvoll, glaubwürdig und unerwartet emotional behandelt. Hier bin ich extrem gespannt, wie es in Band 2 mit ihm weitergeht. Mags hingegen ist eine regelrechte Power-Protagonistin. Sie trägt ihre Verletzlichkeit sichtbar mit sich, ohne je schwach zu wirken. Die vielen abrupten Wendungen und Enthüllungen steckt sie erstaunlich gut weg, und gerade dadurch entsteht eine starke, intime Bindung zu ihr als Leser*in. Sehr angenehm fand ich auch die beiläufige, völlig organisch eingebettete Diversität der Nebenfiguren, die alle sehr viel Potenzial haben, auch wenn sie in diesem ersten Band noch etwas im Hintergrund bleiben. Nach den 464 Seiten bin ich jedenfalls Feuer und Flamme für Band 2 und werde ihn definitiv gleich im Anschluss lesen!
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