Dienstag, 15. Mai 2018

Filmempfehlung: Per Anhalter durch die Galaxis


Nachdem ich seit Jahren versuche, mit dazu zu überreden die Kultreihe um "Per Anhalter durch die Galaxis" endlich mal zu lesen, habe ich mich immerhin durchgerungen, den Film von Regisseur Garth Jennings aus dem Jahre 2005 anzusehen. Wie auch im gleichnamigen Buch von Douglas Adams haben wir es hier mit einer auf voller Linie absurden und abgedrehten Science-Fiction-Komik zu tun, die aber definitiv zurecht Kult geworden ist!

 
Worum geht´s?
 
Arthur Dent hat einen miesen Tag: Er muss nicht nur mit ansehen, wie sein Haus plattgewalzt wird, er erfährt auch noch, dass sein bester Freund ein Außerirdischer ist und die Erde gesprengt werden soll, um einer neuen Weltraumautobahn Platz zu machen. Doch das Ende der Welt ist für Arthur erst der Anfang: Ein vorbeifliegendes Raumschiff nimmt ihn zufällig mit, und schnell lernt er die wirklich wichtigen Dinge des (Über-)Lebens: Handtücher sind die nützlichsten Gegenstände überhaupt, der Sinn des Lebens ist ein Klacks, und alles sonstige steht im Reiseführer "Per Anhalter durch die Galaxis" zusammengefasst...
 
 
Warum sollte ich den Film unbedingt ansehen?
 
104 Minuten haarsträubende Originalität! Dieser Satz würde eigentlich schon ausreichen, um diesen Film auf den Punkt zu bringen. Denn für sich alleine gesehen würden die Witze und Eigenheiten des Sinnes als reiner Blödsinn abgetan werden, doch in der konzentrierten Masse, die der Film präsentiert, wirken sie wie eine Reihe geschickt platzierter Insiderwitze, die man als Zuschauer zwar absolut nicht verstehen kann - ich meine warum ist der Sinn des Lebens 42? - die aber in ihrer Absurdität unfassbar amüsant sind.

So beginnt es schon ganz am Anfang, als wir lernen, dass Delfine die intelligentesten Wesen des Planeten sind und den Weltuntergang schon vorausgesehen haben, lange bevor der Durchschnittstyp Arthur Dent (Martin Freeman) für den Bau einer Umgehungsstraße zuerst sein Haus und dann seinen Planeten verliert. Sein als Mensch verkleideter Alien-Freund Ford Prefect (Mos Def) kann ihn gerade noch retten, bevor die bürokratische, hässliche Alien Rasse der Vogonen die Erde für eine interplanetarische Umleitung pulverisiert. Es folgt eine verrückte Reise per Anhalter durch die Galaxis, bei der den beiden handtuchbestückten Reisenden ein zuverlässigen Reiseführer, der zweiköpfige Präsident der Galaxis Zaphod Beeblebrox (Sam Rockwell), die galante Erdlingsfrau Trillian (Zooey Deschanel), ein gutgelauntes Raumschiff und ein manisch-depressiver Roboter zur Seite stehen. Dass das in einer Katerstrophe enden muss, ist ja vorprogrammiert...


Ich habe oft gelesen, dass das Werk Douglas Adams´ eigentlich viel zu komplex ist, um alles in einen kinotauglichen Film zu verpacken. Dass Douglas Adams selbst zu Beginn der Dreharbeiten noch am Film mitgewirkt hat, bevor er 2001 im Alter von nur 49 Jahren ziemlich überraschend an einem Herzinfarkt verstarb, gibt der Geschichte die richtige Richtung. Vor allem die fremden Wesen, Planeten und Bauten sind originell, durchgeknallt und einfallsreich gestaltet und trotz des Alters weiß die kurzweilige Science-Fiction-Parodie auch mit vielen Effekten zu beeindrucken. Hervorheben möchte ich aber vor allem noch die besonders tolle Leistung der Schauspieler, die der Handlung mit all ihrer Verrücktheit noch ein wenig Seriosität verleihen.

So gehen wir auf eine kurze und witzige Reise durch die Galaxis auf der wir lernen, dass wir niemals (niemals!!!) einen von Formular-besessenen Vogonen Gedichte rezitieren lassen sollen (siehe Beispiel unterhalb ;-)), die Mäuse eigentlich an der Weltherrschaft sind, die Welt von einem Wesen namens "Großer grüner Arkelanfall" ausgeniest wurde und natürlich dass der Sinn des Lebens  - wer hätte das gedacht - 42 ist.
  
"Oh zerfrettelter Grunzwanzling!
Dein Harngedränge ist für mich
Wie Schnatterfleck auf Bienenstich.
Grupp, ich beschwöre dich, mein punzig Turteldrom.
Und drängel reifig mich mit krinklen Bindelwördeln
Denn sonst werd ich dich rändern in deine Gobberwarzen
Mit meinem Börgelkranze, wart's nur ab!"
(Protestnik Vogon Jeltz)


Hier noch der Trailer:




2 Kommentare:

  1. Du solltest Dir einmal das Hörspiel des Südwestfunkes dazu anhören. Noch abgedrehter, noch bombastischer noch kultiger. Surreale Literatur!
    Hubert

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    1. Hey Hubert,

      ich liebe abgedrehte, kultige Hörspiele (siehe auch "Känguru-Chroniken" oder "Quality Land" von Marc-Uwe Kling ^^)
      Also vielen Dank für den Tipp! Das werde ich mir nachher mal anschauen bzw. hören!

      Liebe Grüße
      Sophia

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