Dienstag, 9. Februar 2021

Montagsfrage #196 - 09.02.2021


Hallöchen,

da ich gestern Mittag meine erste Prüfung der diesjährigen Klausurenphase hatte (fragt nicht, die war komisch...😬), habe ich es nicht geschafft, die Montagsfrage zu beantworten. Da Antonia aber gestern eine sehr spannende Frage von Aequitas et Veritas gestellt hat, muss ich die gleich noch in meiner wohlverdienten Lernpause nachholen:


Liest du auch Bücher, die in einem anderen Kulturkreis spielen als deinem eigenen (Fantasy & SciFi nicht mitgezählt)?


Ja klar tue ich das, sehr gerne sogar. Leider ist die Verfügbarkeit, durch Angebot, Werbung und Sichtbarkeit doch stark zugunsten deutscher/europäischer und amerikanischer Autoren ausgelegt, sodass Geschichten aus einem ganz anderen Kulturkreis deutlich seltener in mein Regal wandern, als Geschichten von Autoren aus westlichen Industrieländern. Natürlich stellt sich noch die Frage, was man als den "eigenen Kulturkreis" definiert - geht man davon aus, dass damit alles außerhalb der eigenen Nation gemeint ist, lese ich in erster Linie Bücher aus einem anderen Kulturkreis als meinen eigenen. Denn nach einem kurzen Blick auf mein Bücherregal muss ich feststellen, dass der größte Anteil der Bücher, die ich besitze, von AutorInnen aus englischsprachigen Ländern geschrieben wurden - vor allem aus den USA, aber auch einige aus England, Schottland, Irland, Kanada und aus Australien. Erst nach den vielen Übersetzungen folgt eine große Anzahl von Büchern deutscher AutorInnen aller Genres. An dritter Stelle stehen Ausflüge in verschiedene Länder Europas, vor allem in die skandinavischen Länder (vor allem Krimis, aber auch Klassiker wie zum Beispiel "Sofies Welt" von Jostein Gaarder oder die Astrid Lindgren-Bücher) aber auch Frankreich (alles mögliche zwischen Jules Verne oder Morgane Moncomble), Italien (zum Beispiel "Die zwei Monde" von Luca Tarenzi) oder Polen (zum Beispiel "365 Tage" von Blanka Lipińska). 

Da ich jedoch denke, dass westliche, reiche Industrieländer guten Gewissens zu einem Kulturkreis gezählt werden können (wenn nicht, klärt mich auf, ich bin kein Soziologe😅), beziehe mich bei der Beantwortung der Frage auf Länder außerhalb von Europa und den englischsprachigen Gebieten. Aus diesen Teilen der Welt ist meine Buchauswahl noch geringer - leider, denn ich würde sehr gerne für mehr Vielfalt in meinem Leseprogramm sorgen. Ein paar Vertreter aus ganz anderen Teilen der Welt habe ich jedoch schon gefunden. In den letzten Jahrzehnten wurde es immer populärer, dass sich AutorInnen bei der Settingauswahl ihrer Bücher ins exotische Ausland wenden, ich habe mich bei meiner Auswahl aber auf diese AutorInnen beschränkt, die entweder selbst in dem Kulturkreis leben, in der ihre Geschichte spielt, oder die zwar in einem anderen Land leben, aber über ihr ursprüngliches Herkunftsland schreiben, oder über die Ethnie, der sie sich zugehörig fühlen. Das erste Beispiel, das mir eingefallen ist, ist der amerikanische Autor Khaled Hosseini, der in seinen zahlreichen Romanen wie zum Beispiel "Traumsammler" oder "Tausend strahlende Sonnen" mit sehr bildhaften und eingängigen Worten über sein Geburtsland Afghanistan schreibt. Mit Haruki Murakami ist auch ein Autor aus Japan bei mir vertreten und Rudyard Kipling, der zwar selbst aus England kommt, aber lange Zeit seines Lebens in Indien gelebt hat, erzählt in seinen Klassikern wie "Kim" oder "Das Dschungelbuch" von seiner Wahlheimat. Um bei den Klassikern zu bleiben kommen noch Gabriel García-Márquez aus Kolumbien ("Die Liebe in Zeiten der Cholera") und Tschingis Aitmatow ("Dshamilja" oder Leo Tolstoi ("Anna Karenina" aus Russland hinzu. 

Wenn man Fantasy und Science-Fiction noch in die Frage miteinbeziehen würde, könnte ich der Liste noch eine ganze Menge weitere Geschichten hinzufügen, deren fantastisches Setting von ganz anderen Kulturen inspiriert ist, als von der europäischen Mythologie oder dem typische Mittelalter. Nenneswert sind dabei beispielsweise Tomi Adeyemis "Children of Blood and Bone"-Reihe, welche frei nach den Mythen und der Kultur Westafrikas erzählt ist, oder Naomi Noviks ("Das kalte Reich des Silbers") Geschichten, die sich vor allem an russischen Legenden orientiert. 

Ihr seht also, die heutige Frage war gar nicht so schwer zu beantworten und hat mir wiedereinmal gezeigt, dass sich mein Leseverhalten angesichts der großen Masse, vielfältiger Geschichten, viel zu sehr an wenigen, ausgewählten Kriterien orientiert. Vielleicht kann ich das ja dieses Jahr noch ändern... Es ist ja nie zu spät für gute Vorsätze...


Wie sieht es bei Euch aus? Aus welchen Ländern/Kulturkreisen stammen die meisten Eurer Bücher? Und welche internationale Werke könnt Ihr empfehlen?

Liebe Grüße
Sophia

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