Montag, 15. November 2021

Serienempfehlung: Dash & Lily

Die besten Serien sind doch die, die auf einem Buch basieren - das beweist mal wieder die amerikanische Kurzserie "Dash & Lily", die den Roman "Dash and Lily's Book of Dares" von Rachel Cohn und David Levithan filmisch umsetzt. Von dem Autorenduo habe ich schon mehrere Bücher gelesen ("Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht", "Beta"...), weshalb ich die letztes Jahr erschienene Netflix-Serie unbedingt ausprobieren wollte. 

Darum geht´s:

Weihnachten, das ist die beste Zeit des Jahres, in der man mit Familie und Freunde Spaß hat, Musik, gutes Essen genießt und das Leben feiert - so sieht zumindest die fröhliche Lily (Midori Francis) die Weihnachtszeit. Für den zynischen Dash (Austin Abrams) ist es hingegen die schlimmste Zeit des Jahres, die ihm mit aufgesetzter Fröhlichkeit, nervigen Liedern und Familienfesten unter die Nase reibt, wie allein er sich mit seinen getrennten Eltern fühlt. Als er in seiner Lieblingsbuchhandlung im Herzen von New York ein kleines, rotes Notizbuch findet, das ihn zu einem kleinen Adventsabenteuer herausfordert, sieht er darin sofort die Möglichkeit, sein Weihnachten ein bisschen interessanter zu gestalten. Und schon bald stellt sich heraus, dass Gegensätze sich tatsächlich anziehen...


Das denke ich über die Serie:

Da ich es zur letzten Weihnachtszeit verpasst hatte, einen Blick in diese Serie zu werfen, habe ich sie diesen November als ersten Einstieg in eine vorweihnachtliche Stimmung genutzt. Und auch wenn es noch etwas früh im Jahr für Christbäume und -lieder war, hat mich das Weihnachtsfieber schon nach wenigen Folgen gepackt. Denn zwischen glitzernder Dekoration, fröhlichen Weihnachtslieder, dem ersten Schnee, Familientraditionen, hektischem Konsum und besinnlicher Einkehr entsteht hier eine magische Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Genau wie in allen Formaten, die sich die Weihnachtszeit zum Thema nehmen haben die Showrunner hier eine gute Dosis Kitsch verbaut, die jedoch in einem akzeptablen Umfang verbleibt. Allzu enthusiastischen Gefühlsausbrüchen wird immer wieder ein Schwall Realismus entgegengebracht und auch der erfrischende Humor verhindert, dass man zu oft die Augen verdrehen muss. 

Für die angenehme Balance zwischen Optimismus und Zynismus sorgen auch die beiden sympathischen Hauptfiguren Dash und Lily, die hier abwechselnd erzählen dürfen und sich im roten Notizbuch nicht nur gegenseitig das Herz ausschütten, sondern auch dazu herausfordern, ihre Komfortzone zu verlassen und einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Die erste Liebe spielt dabei natürlich eine große Rolle, im Zentrum stehen aber auch andere typische Young Adult Themen wie Freundschaft, Familie und das Finden des eigenen Wegs. An der Seite von Dash und Lily stehen verschiedene Nebenfiguren, die hier zwar eher im Hintergrund bleiben, aber herrlich divers und herzerwärmend gestaltet sind. Die Idee mit der entschleunigten, schriftlichen Kommunikation über das Notizbuch ist dabei keine komplette Novität, bildet aber einen charmanten Kontrapunkt zu hektischen Umtriebigkeit New York. Durch die sich entwickelnde Schnitzeljagd quer durch die Stadt bekommen wir auch ordentlich etwas vom weihnachtlichen Setting zu sehen und die teilweise absurden Herausforderungen sorgen für einen Überraschungsfaktor, der die ansonsten sehr vorhersehbare Geschichte etwas aufmischt.

Mit den 8 Folgen mit jeweils ca. 25 Minuten Laufzeit hat "Dash & Lily" zusammengenommen die Länge eines etwas großzügig besesseneren Spielfilms. Dieses Kurzformat im Überlappungsfeld zwischen Serie und Film ermöglicht es, das Kennenlernen und die Charakterentwicklung ausführlicher darzustellen als in einem Film, bietet jedoch auch den optimalen Umfang zum Bingen an. Da die Geschichte abgeschlossen endet, bin ich auch nicht wirklich traurig, dass sich Netflix gegen eine Fortsetzung in einer zweiten Staffel entschieden hat. 


Mein Urteil:

"Dash und Lily" ist eine charmante Young-Adult-Kurzserie mit sympathischen Figuren, einer wohldosierten Portion Kitsch und magischer Weihnachtsstimmung. Ich kann die Serie als kurze Einstimmung auf die Weihnachtszeit nur weiterempfehlen!

Zum Trailer:


Bild-Quellen: Moviepilot.de

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