Die Fakten
Titel: Maybe Not
Autorin: Collen Hoover
Verlag:
dtv (7. April 2017)
Genre: New Adult Novelle
Seitenzahl: 144 Seiten
Originaltitel: Maybe Not
(übersetzt von: Kattrin Stier)
Weitere Bände: Maybe Someday (Band 1)
Maybe Now (Band 2)
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Der Inhalt
Ein Mädchen als Mitbewohnerin in der WG? Nichts lieber als das, denkt Warren. Vor allem, wenn besagte Mitbewohnerin so überaus attraktiv und sexy ist wie Bridgette.
Doch Warren gegenüber verhält sich Bridgette kaltschnäuzig und abweisend. Offensichtlich hasst sie ihn aufs Blut … oder doch nicht? Was, wenn die Leidenschaft, mit der sie ihn verabscheut, eine ganz andere Leidenschaft verbirgt? Genau die plant Warren aus ihr herauszukitzeln. Ein gefährliches Spiel beginnt, bei dem Warren Gefahr läuft, sein Herz zu verlieren …
Die Eindrücke
Handlung: Colleen Hoovers Sequel-Novelle beginnt noch vor der Handlung von "Maybe Someday", also bevor Sydney in die "abgedrehteste WG aller Zeiten" zieht und fasst auf knackigen 144 Seiten zusammen, wie Bridgette und Warren zu diesem schrägen, aber liebenswerten Paar werden, das wir schon in "Maybe Someday" und auch später in "Maybe Not" kennengelernt haben. Von ihrer ersten Begegnung an (nackt im Badezimmer) ist dabei klar, dass die beiden keine "normale" Beziehung führen können. So ist es nicht verwunderlich, dass die zwei alle Regeln und normale Reihenfolge des Datens über Bord werfen und in der Kiste landen, noch bevor sie ein richtiges Gespräch miteinander geführt haben. Da dies nur eine Novelle für Fans ist, hatte ich keine riesigen Erwartungen an die Handlung gestellt. Dass wir so wenig Neues über die Figuren erfahren und fast ein Drittel der Seiten durch reine Sexszenen okkupiert werden, hat mich aber doch ein wenig enttäuscht.
Figuren: Hier hat die Autorin also leider die Chance verpasst, die Hintergrundgeschichten von Bridgette und Warren zu erzählen und beiden mehr Tiefe zu verleihen. Gerade hinsichtlich Bridgette hatte ich mir mehr Einsichten erhofft. Die eigenwillige, starrköpfige und brutal ehrliche Mitbewohnerin habe ich schon in den anderen beiden Bänden der Maybe-Reihe ans Herz geschlossen und war nun ehrlich interessiert an ihrer Geschichte. Leider blieb sie mir auch hier größtenteils ein Rätsel und wir erhalten nicht wirklich einen Einblick in ihre Erlebniswelt, da Warren die Funktion des Erzählers übernimmt. Und auch wenn er cleverer und einfühlsamer erscheint, als in den anderen Bänden kann er doch keine Gedankenlesen - eine Fähigkeit, die angesichts Bridgettes Verschlossenheit und mangelndem Kommunikationstalent sehr hilfreich gewesen wäre. Doch auch über Warren erfahren wir abseits seiner Gefühle und Gedanken bezüglich Bridgette sehr wenig. Ich hätte mir also definitiv mehr erhofft!
Schreibstil: Colleen Hoovers Schreibstil ist gewohnt flüssig und humorvoll, sodass man in Kombination mit der geringen Zahl geradezu durch die Seiten fliegt. Besonders die witzigen Streiche, die sich die Bewohner der WG gegenseitig spielen und die Absurditäten, mit denen sie sich gegenseitig und den Leser zum Lachen bringen, machen die Novelle zu einem kurzweiligen Leseerlebnis. So wird das Aufwachen schonmal durch Chilisaft verschärft, beim Aufstehen müssen die Figuren dann mit einer Becherarmada kämpfen, potenzielle Liebschaften werden durch geschickt platzierte Hämorrhoidencreme, Warzenentferner oder Herpestinktur im Bad abgeschreckt und gewisse Figuren (hust, Warren, hust) suchen monatelang verzweifelt den Porno in dem Bridgette mal mitgespielt hat. Colleen Hoover gibt mal wieder alles um die LeserInnen mit total skurrilen Situationen zum Lachen zu bringen und mit abstrusen Ideen zu verwirren. Allein dafür würde es sich also lohnen, dieses kurze Spin-Off zu lesen.
Das Zitat
"Sie ist so verwirrend. Sie ist so frustrierend. Sie ist so verdammt unvorhersehbar. Sie hat nichts von dem, was ich immer von Mädchen wollte. Und doch ist sie alles, was ich brauche."
Das Urteil
"Maybe Not" liest sich dank Colleen Hoovers Schreibstil und Humor sehr schnell und ermöglicht ein Wiedersehen mit liebgewonnen Figuren, hat dabei aber leider wenig emotionale Tiefe und schöpft das Potential von Warren und Bridgette nicht ganz aus.
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