Die Fakten
Titel: Sorry, aber...
Autorin: Tara-Louise Wittwer
Verlag:
Knaur (2. Mai 2024)
Genre: Autobiografisches Sachbuch
Seitenzahl: 208 Seiten
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Der Inhalt
Die Eindrücke
Da ich den Inhalt und Ton ihrer Videos in den sozialen Medien gerne mag, war ich gespannt auf das neustes Sachbuch von Tara-Louise Wittwer, die als @wastarasagt bekannt ist. Nachdem sie sich zuvor schon mit toxischen Beziehungsmustern in "Du bist Gift für mich" und Frauenbildern in "Dramaqueen" beschäftigt hat, schreibt die Autorin und Influencerin nun in "Sorry, aber..." eine Verzichtserklärung an das ständige Entschuldigen, dem vor allem Frauen immer wieder unterliegen. Dabei geht es nicht nur um die Geschichte und Entwicklung der Entschuldigung sowie deren gesellschaftliche und soziale Bedeutung, sondern auch um damit verbundene Themen wie zwischenmenschlichen Umgang, Geschlechterrollen oder Fehlerkultur.
Die 208 Seiten sind dabei mit vielen verschiedenen Informationen und Perspektiven gefüllt, unterm Strich allerdings etwas autobiografischer als gedacht. Die Autorin erzählt vor allem von ihren eigenen Erfahrungen, reflektiert diese und benutzt persönliche Anekdoten als Aufhänger für weitere Ausführungen zu den einzelnen Punkten. Das ist in diesem Fall auch absolut passend, steht aber im krassen Gegensatz zu dem sehr faktenreichen, wissenschaftlich fundierten Sachbuch "Bi", das ich zuletzt gelesen habe. Zusätzlich zu persönlichen Erfahrungen aus ihrem Leben analysiert die Autorin auch verschiedene Beispiele der Popkultur sowie das Verhalten von Berühmtheiten wie KünstlerInnen oder PolitikerInnen, um auf Fallstricke der "Nonpology" oder verbreitete, internalisierte Mysogynie hinzuweisen. Damit ist das Sachbuch passend zu Tara-Louise Wittwers thematischen Schwerpunkten kapitalismuskritisch und feministisch ausgerichtet und wird deshalb wohl nicht jedem gefallen. Ich fand allerdings grandios, wie sie locker, authentisch, reflektiert und mit provokantem Witz beschließt, sich in Zukunft weniger zu entschuldigen und mehr Raum einzunehmen. Sehr empfehlen kann ich übrigens auch das von der Autorin selbst eingesprochene Hörbuch, auf dem sie auch mal lacht, wenn sie eine absurde Geschichte erzählt, was wunderbar zu diesem informativen, persönlichen, humorvollen Sachbuch passt!
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